HISTORICAL EXCLUSIV Band 17
ausgemacht. Spade, vermutete er, oder Cherokee. Das hätte er sich denken können, dass jemand herumspionierte.
„Und du …“, sprudelte sie hervor und ignorierte seine Bemühungen, sie zu warnen. „Dooley hasst dich! Der lässt dich niemals am Leben. Und er hat es nun auf Katy abgesehen.“
„Sei ruhig, Sarah!“ Er drehte ihr Gesicht nach oben und erstickte ihr Reden mit dem Mund. Sein Kuss war roh und heftig und auch Ausdruck verzweifelter Angst. Erst versteifte sie sich in seinem Arm. Doch als sie plötzlich begriff, dass sie Zuschauer hatten, umfasste sie seinen Nacken. Sie zerzauste sein Haar und zog ihn mit so viel Leidenschaft zu sich herunter, dass ihn heißes Verlangen erfasste.
Sarah spielt nur, sagte er sich. Zugegeben, darin war sie gut. Wenn er ihren Mund nur berührte, spürte er heftige Erregung. Und wollte mehr von ihr.
Irgendwann kam ihm der Gedanke, dass die kostbare Zeit verrann. Von den fünfzehn Minuten waren bestimmt fünf vergangen. Er nahm sich zusammen und trug Sarah zum Bett. Wer sie jetzt ausspionierte, sollte auf seine Kosten kommen.
Sarah bemühte sich um einen klaren Kopf, während Donovan Maries Kleider auf den Boden hinunterfegte, um sich mit ihr auf dem zerknitterten Überwurf niederzulassen. Jemand beobachtet uns, erkannte sie benommen. Und merkt Donovan nicht, was er mir antut? Merkt er nicht, dass mein Verstand bei jeder seiner Berührungen aussetzt und mein Herz verrückt spielt? Wir sollten lieber reden und Pläne machen, aber sogar jetzt, wo Gefahr rings um uns herum lauert, zittere ich vor Verlangen, und mein Puls jagt.
Sie wand sich auf dem Bett und schmiegte sich der Länge nach eng an ihn. „Lass mich los, du Narr!“, murmelte sie ihm ins Ohr.
Donovan täuschte ein begehrliches Lachen vor. „Oh, das hast du heute vor, Miss Lydia Taggert?“, sagte er so laut, dass es jeder Horcher hören musste. „Dieses Spielchen können zwei genauso gut wie einer spielen.“ Er hob sich so kraftvoll auf sie, dass das Bett wackelte, und sie beschwerte sich über die Attacke, während er sich mit Ellbogen und Knien abstützte, damit er sie nicht zerdrückte.
„Du übertreibst!“, flüsterte sie. „Warum hast du dich da nicht herausgehalten? Ohne dein Auftreten wären Dooley und seine widerwärtigen Freunde längst von hier weg.“
„Hör mir zu, Sarah.“ Mit den Lippen zeichnete er eine Spur zu ihrem Ohr. „Wir müssen Dooley in diesem Saloon festhalten, bis die Kinder in Sicherheit sind. Zu groß ist die Gefahr, dass er eins oder mehrere mitnimmt.“
Sie machte sich steif und entzog sich seinem Bann, um nachzudenken. Donovan hatte recht. Mit den Kindern als Geiseln konnte Dooley eine ganze Armee in Schach halten. Wenn er weiterzog, war es ziemlich ausgeschlossen, dass er sie alle daließ.
„In Ordnung“, gab sie seufzend zu. „Wir können es uns nicht leisten, gegeneinander zu arbeiten. Wie ist dein Plan?“
„Hast du unten gehört. Das ist alles. Wir halten ihn so lange wie möglich hin, bis eine Schwachstelle sichtbar wird.“
Er suchte wieder ihren Mund und küsste sie, quälte sie mit der Zunge, bis Sarah unter der süßen Folter stöhnte. Angefeuert von ihrem eigenen Verlangen, presste sie sich an ihn und keuchte, als sie mit den Hüften plötzlich seine heftige Erregung spürte.
„Sarah“, stöhnte er, getrieben von einem Verlangen, das ihm keine Ruhe gab. „O Sarah, weißt du nicht, was du mir da antust?“ Er presste sie fest an sich, und sie sehnte sich danach, sich in seiner Umarmung zu verlieren und sich ihm ganz hinzugeben. Aber man sieht uns zu, rief Sarah sich ins Gedächtnis. Es sind gefährliche Augen – so kann das nicht weitergehen.
Sie drückte gegen seine Brust. Diese Geste erinnerte auch ihn an die Gefahr.
Widerstrebend ließ er sie los und rollte sich auf die Seite. „Du hast recht. Dies ist weder die rechte Zeit noch der rechte Ort“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Aber versprich mir eines.“ Er zog sie an sich. „Falls wir aus dieser Sache heil herauskommen, machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben.“
Sarah schloss die Augen wegen des Schmerzes, den sie plötzlich empfand. Einst hätten seine Worte sie froh gemacht. Jetzt taten sie ihr nur weh. In dieser gefährlichen Lage, wo so viele Leben auf dem Spiel standen, durfte keiner an die Zukunft denken.
„Ich könnte es versprechen“, flüsterte sie. „Doch wir sollten uns nicht zu sehr nacheinander sehnen. Wir dürfen uns nicht an das klammern, was sein könnte.
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