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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Niemals wird ein Fremder Wildwood besitzen!“
    „Sie brauchen nicht so weit nach einem Feind zu suchen, Master Rafe. Er ist hier, direkt in Ihrem Garten.“ Abraham trank seinen Whiskey aus, ehe er weitersprach, denn er wusste, dass er jetzt in ein Hornissennest stach. Wenn Rafe wieder weg war, würde er für diese Worte büßen müssen; aber er musste es sagen. Es war nur recht und billig, dass Rafe alles erfuhr, was auf Wildwood vorging.
    „Ich hatte schon die ganze Zeit das Gefühl, dass du mir etwas verheimlichst. Was ist es?“ Lachen drang von der Veranda oben herab. Rafes Lippen wurden schmal. Shanna hatte gestern den ganzen Nachmittag mit seinem Bruder verbracht, und heute Morgen war sie mit ihm ausgeritten.
    „Es sind nicht nur die Yankees, die uns die Heimat wegnehmen wollen“, antwortete Abraham und nickte bedeutungsschwer in die Richtung, aus der das Gelächter zu vernehmen war.
    „Meinst du meinen Vater?“
    „Eher Master Wayne. Seit Sie weg sind, hat der das Sagen hier. Der Herr interessiert sich nicht für Wildwood oder irgendetwas anderes. Er sitzt immer nur in der Bibliothek und starrt aus dem Fenster. Ganz selten macht er Besuche. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm, Master Rafe. Aber Hannah und ich wissen nicht, was. Er hat auch keinen Doktor holen lassen. Also ist er nicht krank. Jedenfalls können wir nichts sehen.“
    „Vielleicht haben ihn seine Sünden eingeholt“, sagte Rafe zynisch. „Er hat also meinem Bruder die Leitung der Plantage übertragen, und der nutzt das natürlich weidlich für sich aus. Wolltest du mir das sagen?“ Eigentlich war Rafe nicht überrascht. Wayne hatte immer nach dem Ansehen und der Macht gegiert, welche dem Besitzer von Wildwood zustanden. Er hatte sich schon oft auf die Plantage berufen, wenn er bei Geschäftsleuten Kredit brauchte oder um den Fuß in Türen zu bekommen, die ihm sonst verschlossen geblieben wären. Er hatte seinen Namen ausgenutzt, um unschuldige junge Dinger zu verführen. Die Väter fanden immer zu spät heraus, welche Art Mann sie willig als Gast in ihrem Haus willkommen geheißen hatten.
    „Eigentlich steht es mir nicht zu, über Master Wayne …“
    „Wenn du zu weit gehst, sage ich das schon“, versicherte Rafe dem Alten. „Ich werde immer für euch sorgen, wie ich es bis jetzt getan habe.“
    „Na gut. Aber es wird Ihnen nicht gefallen, was Sie zu hören bekommen. Überhaupt nicht.“

    Beim Abendessen am selben Tag zeigte Rafes Benehmen nichts von dem Schock, den er erhalten hatte. Er hatte vermutet, dass Wayne die Situation ausnutzen würde, sobald er die Leitung der Plantage übernommen hatte. Doch er hatte erwartet, dass sein Vater den Finger auf dem Geldbeutel halten würde, wie er es immer getan hatte, und daher die Bücher selbst weiterführen würde. In diesen Journalen stand alles, was auf Wildwood geschah: was gekauft und verkauft wurde und an wen und für wie viel. Jetzt hatte er entdeckt, dass Wayne auch die Buchhaltung machte. Nur die Schecks für die Bank in Savannah stellte er noch nicht aus. Dies tat Alexander jeden Monat, immer ohne Murren. Jede Woche verbrachte Wayne einen ganzen Tag in der Bibliothek, um wie ein guter und pflichtbewusster Sohn die Journale auf den aktuellen Stand zu bringen.
    Abraham hatte die Summen auf den Schecks gesehen. Mit diesem Geld sollte neues Ackergerät und andere notwendige Anschaffungen für Wildwood gekauft werden, darunter neue Orangenbäume, Mehl und Molasse. Er hatte auch gesehen, welche Mengen eigentlich hätten kommen müssen, um die leeren Scheunen der Plantage aufzufüllen und nicht nur den herrschaftlichen Haushalt, sondern auch die Mägen der hungrigen Sklaven satt zu machen, welche täglich unter Hansons Peitsche schuften mussten. Es träfe immer nur die Hälfte aller nötigen Dinge ein, hatte er Rafe zugeflüstert. Dabei hatte er sich ständig umgesehen, weil er Angst hatte, belauscht zu werden.
    Master Alexander und sein Sohn hatten alles, was sie brauchten, auch der Aufseher und seine Familie litten keine Not. Dieser hatte eine Familie aus einer Kate hinausgeworfen und sich selbst dort eingenistet. Nur die Neger litten bittere Not. Wenn sich einer beschwerte, bekam er die Peitsche zu spüren. Niemals erreichten die Klagen die Ohren des Herrn der Plantage, oft nicht einmal die von Wayne.
    Am tiefsten geschockt hatte Rafe allerdings die letzte Enthüllung: Eines Abends hatte Wayne lange in der Bibliothek gearbeitet. Weder Abraham noch Hannah durften sich zur Ruhe

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