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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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zurechtgekommen. Wir haben bereits im zweiten Jahr eine gute Baumwollernte, und wir versorgen die Armee ringsum mit frischem Gemüse und Pökelfleisch.“
    „Und du hast deine Machtposition nur dadurch halten können, dass du einen Aufseher eingestellt hast, der unsere Arbeiter in Angst und Schrecken versetzt“, sagte Rafe voller Verachtung. „Was nützt dir denn deine kostbare Baumwolle, wenn die Blauröcke durch South Carolina reiten und alles zertrampeln, die Scheunen in Brand stecken und diejenigen befreien, die du ausgepeitscht und halb verhungern hast lassen? Was wirst du von Wayne halten, wenn Wildwood vor deinen Augen niedergebrannt wird und er keinen Finger rührt, um etwas dagegen zu unternehmen? Wie war es denn in New Orleans, als die Neger befreit wurden? Plantagen wurden aus Hass und Rache geplündert und zerstört! Jetzt liegen sie da und werden vielleicht nie wieder aufgebaut. Wenn der Süden diesen Krieg verliert – und er wird ihn verlieren! –, werden wir auch unseren Lebensstil verlieren. Ich habe nicht die Absicht zuzulassen, dass dies auch mit Wildwood geschieht.“
    „Yankees hier!“ Wayne lachte spöttisch. „Sie sind hundert Meilen weit weg, auf dem Weg nach Richmond, und Joe Johnstons Männer halten Sherman vor Atlanta auf.“
    „Haben ihn aufgehalten!“, verbesserte ihn Rafe. Er sprang auf. Seine Augen funkelten. „Ihr lebt beide in einem Märchenland und ignoriert, was in der realen Welt geschieht. Fragt doch Miss de Lancel, wenn ihr mir nicht glaubt, was ihr nicht tut. Fragt sie, wie viele treue Neger geblieben sind, um sie zu beschützen, als sie sie brauchte. Die Generäle Sherman und Sheridan sind vom gleichen Kaliber. Beide genießen den Krieg. Sie wollen uns vernichten und erniedrigen, weil wir es gewagt haben, uns gegen sie aufzulehnen. Habt ihr schon vergessen, dass South Carolina der erste Staat war, der sich losgesagt hat? Wenn wir fallen, ist das eine harte Lektion für die anderen.“
    „Wir sind hier absolut sicher“, erklärte Alexander. Bei Rafes Ausbruch war er zu Shanna getreten und hatte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter gelegt. „Shanna ist hier in Sicherheit. Dafür werden Wayne und ich sorgen, und ich wäre dir dankbar, wenn du in meinem Haus nicht über den Krieg sprechen würdest. Du brauchst uns wirklich nicht daran zu erinnern, was einige von uns gelitten haben.“
    „Glaubt mir, das Leiden hat noch gar nicht richtig angefangen!“, warnte Rafe und ging zur Tür. Ihm war der Appetit aufs Essen vergangen. Er musste jetzt unter Menschen sein, denen er trauen konnte, die ihm zuhörten, weil sie ebenso zu Wildwood gehörten wie er.

    „Ich muss mich für das Benehmen meines Bruders zutiefst entschuldigen“, sagte Wayne, nachdem Rafe die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Und dass er Sie mit diesem Gerede über den Krieg womöglich beunruhigt hat. Nichts wird uns je von hier vertreiben. Kein Sherman und kein Sheridan. Kein einziger Blaurock wird je den Fuß auf Wildwoods Erde setzen!“
    „Ich teile Waynes Meinung. Rafe hat maßlos übertrieben“, fügte Alexander hinzu und gab Shanna die Hand. „Gehen wir jetzt und genießen das Mittagessen und vergessen wir das ganze schlimme Gerede über Dinge, welche niemals geschehen werden.“
    Wayne nahm Shannas Arm und führte sie hinauf auf die schattige Veranda, wo eine lange Tafel gedeckt war.
    Shanna wünschte, dass sie ebenso sicher wie die beiden Männer sein könnte, dass sich das Grauen, das sie bereits erlebt hatte, auf diesem wunderschönen Besitz nicht wiederholte. Doch sie hatte Zweifel.

4. KAPITEL
    „Speisen Sie nicht auf der Veranda mit der Familie und der netten Lady?“ Hannah war überrascht, als sie die übrig gebliebenen Speisen zurück in die Küche brachte und Rafe in einem Stuhl neben dem offenen Fenster vorfand. „Das ist keine Limonade, die Sie trinken. Schämen Sie sich! Sie haben noch keinen Bissen im leeren Magen.“
    Rafe stellte das leere Glas ab und lächelte. Dabei waren seine Gedanken weit weg. Hannah machte sich an den Abwasch. Sie rief ihren jüngsten Sohn, damit er das Geschirr und die Gläser abtrocknete, die sich neben ihr stapelten.
    „Willst du etwa den ganzen Tag da rumstehen, Junge?“, fragte Abraham, als er wenig später in die Küche kam. Er zog die schwarze Jacke aus und setzte sich Rafe gegenüber auf einen Stuhl. Benjamin stand neben einem riesigen Berg trockenen Geschirrs und blickte den Vater missmutig an. Er war der jüngste und schwierigste

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