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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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jetzt benutzte er den geheimen Ort für noch schändlichere Zwecke: Er betrog seinen Vater und Wildwood um Geld und Vorräte!
    Plötzlich kam Rafe ein Gedanke. Er ging schnell einige Schritte in den Tunnel hinein, bis er sich verbreiterte. Da entdeckte er Kisten und Säcke, bis an die Decke übereinandergestapelt! Er öffnete eine und leuchtete mit der Fackel hinein: Mais! Der brachte jetzt über zwanzig Dollar! Und es waren sehr viele Kisten hier. Dann sah er Kaffee! Fünfzig Dollar …! Er stieß einen leisen Pfiff aus. Kein Wunder, dass Wayne immer Geld hatte. Säcke mit Mehl! Insgesamt würden die hier versteckten Sachen mindestens eintausendfünfhundert Dollar Reingewinn ergeben!
    Langsam ging Rafe weiter und untersuchte jetzt genau jeden Sack, jede Kiste und jedes Fass. Grüner Tee! Seife, deren Preis im Krieg von zehn Cent für ein Pfund auf einen Doller und zehn Cent gestiegen war. Das entsprach einem Zehntel des Monatssolds eines Soldaten.
    Sein Bruder hortete Lebensmittel und lebensnotwendige Dinge, um sie wahrscheinlich noch über den für die meistens wegen der Verknappung durch die Blockade bereits unerschwinglichen Preisen zu verkaufen. Rafe war über diese Entdeckung nicht überrascht, sondern traurig. Nicht einmal Wut stieg in ihm auf. Eines Tages würde Waynes Habgier ihn umbringen.
    Rafe überlegte kurz, ob er Abraham von seinem Fund berichten solle. Am liebsten hätte er alles an einen sicheren Ort schaffen und an die Arbeiter auf der Plantage verteilen lassen. Aber dann würde Wayne sofort von seinem Besuch hier erfahren und dass er das andere Journal gelesen hatte, das offen auf dem Tisch in dem kleinen Raum lag, und die älteren, die er daneben fand. Um seinem Bruder das Handwerk zu legen, musste er alles so lassen, wie er es vorgefunden hatte.
    Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er die Journale an sich nahm. Dann ging er zurück, löschte die Fackel und verschloss die Geheimtür. Vielleicht gab es einen Weg … Sobald er in Savannah seinen Plan ausgeführt hatte, konnte sein Bruder nichts mehr tun.

    Rafe verschloss die Tür seines Zimmers. Sicher war sicher. Dann schenkte er sich einen Drink aus der Karaffe ein, die Abraham vorsorglich hingestellt hatte, während er beim Abendessen gewesen war.
    Vier Stunden später schwirrte ihm der Kopf von den betrügerischen Aktivitäten seines Bruders, aber er hatte die Arbeit geschafft. Schnell brachte er die Journale wieder ins Geheimversteck und verwischte seine Fußspuren im Staub. Wayne hätte niemals einen derartigen Schwindel mit Geld und Waren durchziehen können, wenn sein älterer Bruder zu Hause gewesen wäre. Doch Rafe war im Krieg, und der Vater hatte Wayne mit der Leitung der Plantage beauftragt. Niemand hatte ihn zurückgehalten, als Habgier ihr hässliches Haupt emporreckte.
    Jetzt war Rafe das ganze Ausmaß dieser Betrügereien richtig klar. Er stieß einen kräftigen Fluch aus. Wayne hasste nicht nur seinen älteren Bruder, sondern auch seinen Vater! Warum würde er ihn sonst bestehlen, wo ihm doch jede Bitte erfüllt wurde, wenn er sie äußerte? Es war dumm von ihm gewesen, nicht nur Details über sein Privatkonto, sondern auch einen Brief an einen der örtlichen Geschäftsleute in der Zweitschrift liegen zu lassen. Die Unterschrift des Bruders war so leicht nachzumachen. Morgen würde sein Konto leer und das Geld an einem Ort sein, wo Wayne es niemals finden würde. Er war so sicher, dass niemand seine dunklen Machenschaften und ihre Auswirkung auf Wildwood entdecken würde. Kein Wunder, dass Wayne keinen Gedanken an die Möglichkeit einer Invasion der Yankees verschwendete. Er hatte sein Papiergeld in Gold getauscht und konnte überallhin gehen. Jedenfalls hatte er sich bis jetzt in diesem Glauben befunden!
    Wieder in seinem Zimmer, wurde Rafe plötzlich sehr müde. Er setzte sich in einen Sessel und entspannte sich zum ersten Mal, seit Abraham ihm von Waynes Schurkereien erzählt hatte. Er konnte nicht schlafen. Sobald Vater und Bruder aus dem Haus waren, wollte er nach Savannah reiten. Zum Glück musste sein Vater zu einem Treffen der Plantagenbesitzer. Einige Nachbarn machten sich wegen der Gerüchte, dass Atlanta gefallen sei, große Sorgen. Auf Balthazar konnte er wieder zurück sein, ehe ihn jemand vermisste. Außerdem würde Abraham ihn decken, falls jemand Fragen stellte. Aber das würde kaum der Fall sein. Vater und Bruder hatten überdeutlich gezeigt, dass ihnen seine Rückkehr nicht willkommen war. Gäbe es nicht

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