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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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sehr egoistisch, da so viele Menschen heutzutage nicht einmal Kleidung zum Wechseln haben. Das Kleid ist nicht wichtig, die Party und die Freundlichkeit, die Ihre Familie damit beweist, ist, was wirklich zählt. Ich darf mich nicht beschweren. Ich habe wirklich großes Glück gehabt.“
    Sie sprach von Glück, obwohl sie den Mann, den sie geliebt hatte, den Vater und auch den Bruder verloren hatte? Rafe hatte bei wenigen Frauen so viel Stolz und Würde erlebt wie bei Shanna. Da fiel ihm plötzlich ein, dass auf dem Dachboden in Wildwood noch die Truhen standen, welche seit dem Tod seiner Mutter nie angerührt worden waren … bis jetzt …

6. KAPITEL
    „Ich gebe zu, dass ich vor Neugierde sterbe. Zu gern möchte ich sehen, was in den vielen Paketen ist“, sagte Wayne auf der Rückfahrt von Savannah und stieß gegen einen Karton zu seinen Füßen. „Haben Sie ganz Savannah leer gekauft? Lassen Sie mich raten … atemberaubende Kleider, nach denen jeder Mann sich den Hals verrenkt? Parfüm, damit Ihre Anwesenheit in jedem Raum auf Wildwood haften bleibt. Habe ich recht?“
    Er wusste, dass Shanna am Morgen, als sie Wildwood verlassen hatten, kein Geld gehabt hatte. Sein Vater hatte ihm nämlich erzählt, dass sie sein Angebot, ihr etwas zu leihen, abgewiesen hatte. Sie hatte auch darauf bestanden, allein mit dem Rechtsanwalt zu sprechen, während er unruhig in einem anderen Zimmer wartete. Als sie mit glühenden Wangen wieder erschienen war, vermutete er allerdings, dass ihre Aufregung darauf zurückzuführen war, dass sie jetzt eigenes Geld hatte. Und offenbar nicht wenig, wenn er die Menge der Einkäufe betrachtete.
    „Sie haben anscheinend in letzter Zeit nicht oft in Savannah eingekauft“, sagte Shanna. „Sonst würden Sie wissen, dass selbst Kleinigkeiten, die wir als selbstverständlich betrachteten, jetzt als Luxus angesehen werden – wenn man sie überhaupt kaufen kann. Es gab nirgends ein halbwegs ordentliches Kleid, nicht einmal Stoff. Ich fürchte, dass ich wie eine arme Verwandte auf meinem eigenen Geburtstagsfest erscheinen muss.“
    „Ja, die Leitung von Wildwood frisst meine ganze Zeit auf“, erklärte Wayne, als würde er sich nur für das Wohl des Familienbesitzes aufopfern.
    Nichts war weiter von der Wahrheit entfernt! Er verbrachte den Großteil seiner Zeit mit sehr lukrativen Schwarzmarktgeschäften. Ganz gleich, wie hoch der Preis war – immer gab es jemand, der willens war, ihn zu zahlen. Bei Kriegsende würde er reicher sein, als er es je für möglich gehalten hatte. Und dazu kam noch die Aussicht auf die Heirat mit Shanna, die eine reiche Erbin war.
    Wayne hatte sich einen genauen Plan zurechtgelegt, der allerdings manchmal große Selbstkontrolle erforderte: Er würde stets charmant und zurückhaltend sein und sich von seinem Bruder nicht provozieren lassen! In ein paar Tagen war Rafe ja wieder weg. Dann blieb ihm sehr viel Zeit, um Shanna zu verführen. Sie hatte ein behütetes Leben unter dem Schutz ihrer Mutter, des Bruders und dann des Vaters geführt. Wayne war sich des Erfolgs ganz sicher. Und sobald sie verheiratet waren, würde er auch keine Schwierigkeiten haben, dass sie möglichst schnell ein Kind erwartete. Danach …
    Ja, dann hatte sein Vater das Enkelkind und Wayne ihr Geld. Shanna konnte sich danach von ihm aus zum Teufel scheren! Zufrieden lehnte er sich in der Kutsche zurück und sah zu, wie der Wind lose Strähnen in Shannas Gesicht blies. Ja, er konnte es sich leisten, Geduld zu haben.
    „Ich glaube, Ihr Vater hat Gäste“, sagte Shanna, als die Kutsche langsam auf das Haus zufuhr. Die Sonne und die angenehme Heimfahrt hatten sie schläfrig gemacht, sodass sie das schmerzende Knie ganz vergessen hatte.
    Vor der großen Freitreppe, die zur Vordertür hinaufführte, standen zwei Pferde. Das eine war Balthazar, das andere eine Fuchsstute mit weißen Fesseln. Rafe hatte sie auf dem Rückweg geschlagen! War ihr Verdacht doch unbegründet?
    „Verdammt!“, rief Wayne. Shanna wandte sich ihm erstaunt zu. „Tut mir leid, Shanna, aber wenn ich mich nicht irre, dann gehört die Stute der Frau eines Nachbarn. Sie und Rafe … na ja, kurz bevor er in den Krieg zog, waren sie mehr als nur Freunde. Sie verstehen, was ich andeuten will. Die ganze Gegend war über seine nächtlichen Eskapaden empört. Ich habe die beiden bei einem Rendezvous hier entdeckt.“ Die Lügen glitten ihm mühelos über die Lippen.
    Nicht eine Frau, sondern mehrere! Shanna war entsetzt, aber

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