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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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„Verdammt!“, stieß er aus, als er sah, wie sie vor Schmerzen zusammenzuckte. „Ich muss jemanden losschicken, um die Kutsche zu holen. Wo steht sie? Und wo ist eigentlich mein Bruder? Er sollte Sie doch begleiten.“
    „Ich wollte allein einkaufen gehen und Geschenke für alle kaufen. Ihre Familie war so freundlich zu mir. Wir wollten uns um halb fünf wieder bei der Kutsche treffen. Benjamin hat sie auf der Delansy Avenue gelassen. Ist das weit von hier?“
    „Ziemlich weit, aber es wäre mir ein ausgesprochenes Vergnügen, Sie dorthin auf meinen Armen zu tragen“, sagte Rafe, obwohl er wusste, dass er dieses Vergnügen verschieben musste.
    „Sie sind unmöglich, Rafe Amberville!“ Shanna gab sich Mühe, empört auszusehen; dennoch musste sie bei dem Gedanken lächeln, dass dieser tollkühne Mann sie auf den Armen durch die Straßen der Stadt trug.
    „Aber Sie müssen an Ihren guten Ruf denken“, fuhr er spöttisch fort.
    „Vielleicht möchte der Gentleman die junge Dame hier hereinbringen, damit sie sich ausruhen kann. Ich glaube, ich habe etwas, womit ich die Schmerzen lindern kann“, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    Eine riesenhafte Negerin stand in dem Hauseingang und lächelte amüsiert, als sie Shannas Zaudern sah, die Einladung anzunehmen. Sie trat zurück und winkte den beiden, einzutreten. Rafe half Shanna über die Schwelle. Der kleine Raum war nur durch Kerzen erleuchtet. Seltsame Gegenstände warfen unheimliche Schatten an die Wände und die Decke.
    Ein grinsender Schrumpfkopf, umgeben von unterschiedlich getönten Locken, wiegte sich im Luftzug über Shannas Kopf. Eine dünne Rauchfahne hüllte sie ein. Aber sie kam nicht aus einem Kamin, sondern aus einer Schale, die in einem Alkoven stand, der jedoch eher wie ein Altar aussah. Überall hingen Masken.
    „Hier können wir nicht bleiben“, protestierte Shanna, als Rafe ihr einen Stuhl hinschob.
    „Ganz ruhig, Shanna. Sie glauben doch nicht etwa an Voodoo?“, sagte er und ließ sie auf den Stuhl gleiten. Mit zitternder Hand hielt sie seine fest. Er ließ die Blicke aus alter Gewohnheit schnell und prüfend durchs Zimmer schweifen. Dann schaute er die Negerin an. Er glaubte nicht an den Hokuspokus, der hier weit verbreitet war und auch auf Wildwood praktiziert wurde, allerdings sorgfältig vor den Augen und Ohren seines Vaters und Waynes verborgen. Die Augen der Negerin waren so schwarz wie Pechkohle; sie schien sich über seine Skepsis zu amüsieren.
    „Du hast etwas, um die Schmerzen zu lindern? Aber ich warne dich, keinen Mist wie Bergkräutertonikum oder ähnliches Gebräu, das du von einem Quacksalber gekauft hast.“
    „Ich bin schon zufrieden, wenn ich mich einen Moment ausruhen kann. Dann kann ich ganz bestimmt ohne Hilfe zur Kutsche gehen“, sagte Shanna, obwohl sie das sehr bezweifelte.
    Die Negerin holte einen Tontopf mit weißer Salbe.
    „Rollen Sie die Strümpfe der jungen Dame herab und streichen Sie die Salbe aufs Kniegelenk. Als Soldat können Sie Wunden versorgen und wissen, was zu tun ist.“
    Shanna erstarrte vor Schreck. Nichts an Rafes Aussehen ließ darauf schließen, dass er Soldat war. Ganz im Gegenteil: Sie hatte noch nie einen so elegant gekleideten Mann gesehen. Auf der Plantage hatte er nur alte Hosen und offene Hemden getragen. Heute sah er von Kopf bis Fuß wie ein echter Gentleman aus.
    Das widerspenstige Haar war unter dem breitrandigen Hut zurückgekämmt. Das schneeweiße Hemd betonte die sonnengebräunte Haut. Jackett und Hose waren makellos geschnitten. An der rechten Hand blitzte ein großer Brillantring.
    Als Rafe nach ihrem Rocksaum griff, stieß sie ihn empört mit hochroten Wangen weg. Er hatte ihre Einladung, mit ihr und Wayne nach Savannah zu fahren, abgelehnt. Aber etwas oder jemand hatte ihn in Rekordzeit hergebracht. Das konnte nur eine Frau fertiggebracht haben!
    „Die Salbe nimmt die Schmerzen weg“, sagte die Negerin beschwichtigend, als spräche sie zu einem kleinen Kind. „Nehmen Sie sie mit, wenn Ihnen das lieber ist. Fragen Sie auch Ihre Zofe, die heute die Tarotkarten dicht über dem Herzen trägt. Sie wird Ihnen bestätigen, dass die Salbe nicht schädlich ist.“
    „Tante Lea! Oh mein Gott! Sie muss sich ja zu Tode ängstigen …“
    „Sie kommt sofort“, sagte die Negerin und blickte zur Tür. Sie hatte kaum ausgesprochen, als Tante Lea aufgeregt hereinstürmte. Schnell musterte sie den halbdunklen Raum. Als sie die Negerin neben ihrer Herrin sah, wurde ihr Gesicht

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