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HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

HISTORICAL EXCLUSIV Band 17

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VALENTINA LUELLEN ELIZABETH LANE
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Würde ihr aber dieser bescheidene Aufgabenkreis genügen, nachdem sie die Befriedigung gespürt hatte, die Plantage zu leiten?
    „Du solltest im Bett sein, weißt du. Du bist noch nicht so kräftig“, sagte sie.
    Das Lächeln um seine Mundwinkel verriet ihr, dass er sich über diese Bemerkung amüsierte. Sie musste zugeben, dass er sich verblüffend schnell erholt hatte, nachdem das Fieber abgeklungen war. Am nächsten Morgen hatte er von Hannahs guter Brühe gegessen, abends bereits eine riesige Portion Fleisch mit Gemüse, Soße und Hefeklößen, dazu noch selbst gebackene Brötchen. Er hatte den Bart abrasiert, aber in dem hageren Gesicht und den tief liegenden Augen spiegelte sich noch immer die Müdigkeit. Kein warmer Schimmer lag darin, als er sie betrachtete.
    „Im Bett sterben die Menschen“, erklärte er trocken. „Ich hingegen habe vor, noch ziemlich lange zu leben. Wayne hat dich belästigt, während ich weg war, stimmt’s? Hat mein Vater versucht, das zu verhindern, oder erwägt er immer noch die Möglichkeit, dass ihr beide heiratet und ihm seinen kostbaren Enkel schenkt?“
    Die Frage traf Shanna völlig überraschend. Sie suchte nach einer Antwort. Sie wollte nichts sagen, was Rafe wütend machen könnte. Abraham hatte gemeint, dass Rafe seinen Bruder beim ersten Anzeichen von Ärger von der Plantage jagen würde.
    „Ich habe dir bereits gesagt, dass ich hiergeblieben bin, weil dein Vater mich darum gebeten hatte. Nach seinem Unfall wäre ich sowieso geblieben. Er brauchte jemanden, der sich um ihn kümmerte. Hat Leon dir erzählt, dass er dir damals nachgeritten ist und dich unbedingt einholen wollte, um Frieden mit dir zu schließen?“
    „Bin ich jetzt etwa an seinem Unfall schuld?“, fragte Rafe. Ein bitterer Ton schwang in seiner Stimme. Er war viermal an der Tür zum Zimmer seines Vaters vorbeigegangen, ehe er den Mut fand, hineinzugehen. Alexander hatte ihn angeschaut, als sei er ein Fremder, und hatte kein Wort mit ihm gesprochen. Ja, wirklich ein Sinneswandel! Da konnte er nur lachen! „Er würde mir nicht einmal zum Haupttor folgen, so wenig bedeute ich ihm!“
    „Warum findest du es unmöglich zu glauben, dass er dich liebt?“, fragte Shanna und hätte ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen. Sie hatte sich innerlich gestählt, Rafe auf Armlänge wegzuhalten; aber das war ja wohl nicht nötig. Die Intimität, welche sie vor seinem Weggang geteilt hatten, war nicht mehr da. Eine Flut widersprüchlicher Gefühle tobte in ihrer Brust, während sie in das gebräunte, harte Gesicht blickte.
    Ohne zu denken, sprudelte sie los: „Du bist so blind wie er und genauso stur. Aber das ist ja kein Wunder. In euch fließt das gleiche Blut. Deine Gefühle für Wildwood sind die gleichen wie für deinen Vater. Du liebst die Plantage, weil sie dich an deine Mutter erinnert, den einzigen Menschen, der dich je geliebt hat. Aber ich glaube, dass du Wildwood auch übel nimmst, dass du zwar alles dafür tust, es dir aber nichts zurückgibt. Wärmt Wildwood dir nachts das Bett? Du bist besessen von Wildwood, doch liebst du es wirklich?“
    Rafe starrte Shanna an, als habe sie plötzlich den Verstand verloren. Dann erschien wieder das vertraute zynische Lächeln wie bei früheren Auseinandersetzungen, die Shanna fast alle verloren hatte.
    „Nein, was sind wir in den letzten Monaten erwachsen geworden!“, spottete er. „Maße dir nicht an, meine Gedanken zu kennen. Ich hatte dich wegen Wayne gefragt.“
    „Er … er lässt mich in Ruhe“, sagte Shanna und bemühte sich, gleichgültig zu klingen. Aber sie konnte Rafe dabei nicht anschauen. Er hätte ihr die Lüge sofort von den Augen abgelesen.
    Danach herrschte Schweigen. Rafe starrte nachdenklich auf sein Glas. Dann leerte er es auf einen Zug und fragte mit freundlicherem Ton: „Hast du über Tante Lea überhaupt nichts mehr gehört?“
    Er sah, wie die Farbe aus ihren Wangen wich. Leon hatte Rafe seinen Verdacht anvertraut, der es durchaus denkbar fand, dass sein Bruder beim Verschwinden der Mulattin und dem Tod von Benjamin die Hand im Spiel gehabt hatte – ja, sogar, dass er der Urheber dieser Schandtaten war.
    „Da gibt es nichts Neues.“ Shannas Lippen zitterten. „Sie ist weg – einfach verschwunden. Leon hat überall gesucht, aber keine Spur von ihr gefunden. Ich bin zu den Nachbarn geritten, doch niemand konnte mir helfen.“
    „In ein paar Tagen kann ich auch wieder reiten. Dann werde ich selbst Nachforschungen

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