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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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die ungewöhnlichste Frau, die mir je begegnet ist, wenn ich das sagen darf“, erklärte Jeffries.
    „Das will ich wohl glauben“, stimmte Ashdowne zu, doch als Jeffries sich von ihnen verabschiedete, verspürte er eine nagende Schuld. Er hatte seit Wochen versucht, das Thema zu vermeiden, doch er musste immer wieder daran denken, dass Jeffries keine Ahnung hatte, dass Georgiana die Aufklärung des Juwelendiebstahls tatsächlich gelungen war. Niemand wusste es, denn der Diebstahl war ja auf einmal kein Diebstahl mehr. Die Rückgabe der Juwelen hatte zwar Ashdowne von jeglichem Verdacht befreit; Georgianas Träume von einer Karriere als Detektivin waren damit jedoch zerstoben. Und das machte ihm zu schaffen.
    Auf einmal wurde sich Ashdowne der grimmigen Miene bewusst, die er wohl zur Schau stellte. Er nahm sich zusammen und begrüßte Georgianas Großonkel, einen kleinen, gelehrt aussehenden Gentleman, der ihn durch dicke Brillengläser anschaute.
    „Sie sind also der Assistent“, sagte Silas und betrachtete ihn, als ob er ein wissenschaftliches Phänomen wäre.
    Ashdowne lächelte und war froh, dass Georgiana doch nicht nach London gegangen war, um von diesem Mann in die Gesellschaft und die Salons eingeführt zu werden.
    Silas nickte gemächlich und schien mit dem, was er sah, zufrieden zu sein. „Wenn Georgiana Sie ausgesucht hat, nehme ich an, dass Sie der Richtige sind. Sie dürfen bloß nicht vergessen, mein Junge, dass kluge Menschen die Möglichkeit brauchen, ihre Studien und Interessen zu verfolgen, und sich ab und zu ein wenig exzentrisch verhalten mögen.“
    Ashdowne versuchte sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal als Junge bezeichnet worden war. Er bemühte sich, vollkommen ernst dreinzublicken. „Das weiß ich, Sir. Ich habe auch die Absicht, die Dame bestmöglich zu beschäftigen“, sagte er und nickte in Georgianas Richtung, wobei er seinen Stolz nicht verbergen wollte.
    Anscheinend gefiel Silas die Antwort, denn er entfernte sich mit einem leisen Glucksen. Ashdowne jedoch fühlte sich wieder unwohl und schuldig. Endlich konnte er sein Gefühl nicht länger unterdrücken. Er nahm Georgianas Hände in die seinen und zog sie in einen kleinen Alkoven, um für einen Moment allein mit ihr zu sein. Als sie ihn erwartungsvoll ansah, verspürte er einen Kloß im Hals.
    „Ich habe mich wegen so vielem entschuldigen müssen, dass ich dir noch gar nicht sagen konnte, wie leid es mir tut, dass ich dich um deine rechtmäßige Anerkennung gebracht habe“, flüsterte er. „Aber ich habe all das, was ich über London gesagt habe, durchaus so gemeint. Wann immer du dorthin möchtest – ich werde dich den klügsten Köpfen der Stadt und des Landes vorstellen, sodass du dein Licht nicht mehr unter den Scheffel stellen musst.“
    Georgiana sah ihn überrascht an. „Ich bin mit dem klügsten Kopf, den ich je getroffen habe, verheiratet. Warum sollte ich also andere brauchen?“, fragte sie. „Ich weiß, dass ich mich einmal nach Ruhm gesehnt habe, aber ich bin genauso glücklich, wenn ich nur einen Bewunderer habe, solange du dieser Bewunderer bist. Vielleicht war es ja das, was ich mir immer gewünscht habe.“
    Ashdowne wusste nicht, wie er das Glücksgefühl, das in ihm aufstieg, zum Ausdruck bringen sollte. Er drückte ganz fest ihre Hände.
    „Wenn du das wirklich meinst. Und in Ashdowne Manor gibt es außer mir ja noch Hunderte von Leuten – Bedienstete, Pächter, Dorfbewohner – die deine Hilfe und Ratschläge bei sämtlichen mysteriösen Vorkommnissen ihres Lebens gut brauchen können.“ Sollte dies nicht der Fall sein, so wollte Ashdowne irgendetwas erfinden, um ihre Neugier und ihren Verstand zu beschäftigen. Denn er hatte vor, sie glücklich zu machen.
    „Das klingt wunderbar! Ach, ich liebe es, Rätsel zu lösen“, sagte Georgiana. „Und weißt du was, Ashdowne? Ich glaube, Liebe ist das größte von allen, und ich möchte versuchen, es zu lösen. Ich bin für eine neue Herausforderung bereit – heute Nacht.“
    Ihr Flüstern ließ Ashdownes Körper zu neuem Leben erwachen. Er stöhnte, als er sich näher zu ihr beugte. „Wann gehen die Gäste?“, fragte er und hob eine seiner dunklen Augenbrauen.
    Es war bereits später Nachmittag, als die letzten Gäste sich schließlich von ihnen verabschiedeten. Man nahm allgemein an, dass das Paar sogleich nach Ashdowne Manor fahren würde, aber der Marquess überlegte es sich anders. Seitdem Georgiana da war, schien Camden Place gar kein

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