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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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Verbrecher Sie wahrscheinlich am ehesten?“
    „Oh!“, sagte sie betreten. „Aber ich muss doch mit den Behörden sprechen.“
    „Das werden Sie auch in den nächsten Tagen“, entgegnete er.
    Lilly sah ihn kurz an. Dann hob sie ganz leicht das Kinn. Deegan war sich sicher, dass sie einen Entschluss gefasst hatte. Sie wollte den Stier bei den Hörnern packen. Wie unerfahren sie doch war! Er hingegen wusste genau, wie gefährlich ihre Lage wirklich war.
    Sein schlechtes Gewissen würde ihm keine Ruhe mehr lassen, wenn er sie nun allein ließe.
    War er nicht wegen des aufregenden Gefühls der Bedrohung nach Barbary Coast zurückgekehrt? Fand er Miss Renfrew deshalb so ungewöhnlich anziehend? Oder wollte er aus einem ganz anderen Grund ihr Held sein?
    Ihre wilde Entschlossenheit schien Lilly in eine wahre Amazone zu verwandeln. Ihr Sinn für Gerechtigkeit spornte sie an und ließ ihre sanften blauen Augen zu geheimnisvoll funkelnden Opalen werden. Sie war großartig. Nun würde Deegan nichts mehr davon abhalten, ihr bis in die Hölle zu folgen.
    Und genau dorthin würde sie ihn wahrscheinlich auch führen.
    „Nicht in den nächsten Tagen “,sagte sie ruhig.„Heute. Wenn ich Belles Mörder die Gelegenheit gebe, die Stadt zu verlassen, wird das ihren Tod noch im Nachhinein beschmutzen. Und ebenso die Freundschaft, wie wir füreinander empfanden.“
    Lillith Renfrew wurde von Minute zu Minute gefährlicher. Ihr Feuereifer machte sie auch blind für ihre bedrohliche Lage.
    Doch auch das gefiel ihm. Wenn er sich zu lange in ihrer Nähe aufhielt, würde er möglicherweise schon bald unter der Erde liegen. Doch selbst dieser Gedanke schreckte ihn nicht mehr.
    Deegan seufzte und wandte sich an Hannah. „Ich befürchte, dass Miss Renfrews Kamera sie sofort verraten wird.“
    Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie Lilly bei seinen Worten erleichtert wirkte. Er hoffte nur, dass sich seine neue Rolle als Ritter auch lohnen würde.
    „Lasst den Apparat doch hier“, schlug Hannah vor. „Ich passe schon darauf auf, Miss Lilly.“
    „Und ich werde mich darum kümmern, dass er Ihnen wieder heil übergeben wird“, fügte Deegan hinzu. „Nun ist es aber an der Zeit, diesen törichten Besuch bei der Gendarmerie hinter uns zu bringen.“
    „Ja, natürlich“, erwiderte Lilly, wobei ihre Stimme plötzlich ganz schwach klang.
    Als sie ihre Taschen im Wohnzimmer holen wollte, legte Deegan für einen Moment seine Hand auf die ihre. Ihre kühlen Finger zitterten leicht. Verwirrt blickte sie auf und sah ihn erstaunt an. Wie schön ihre Augen doch waren! Ob Miss Renfrew wohl wusste, dass ihre Seele aus ihnen sprach?
    Oder wie deutlich sie ihm zeigten, dass sie ihn als Mann wahrnahm?
    Er ließ ihre Hand los. „Wenn Sie Ihre Taschen holen wollten, sollten Sie es lieber bleiben lassen. Denken Sie daran, meine Gute: so unauffällig wie möglich. Ich bringe sie Ihnen dann gemeinsam mit der Kamera.“
    „Natürlich“, sagte sie und wandte sich ab. Sie streckte Hannah die Hand entgegen, um sich bei ihr zu bedanken und zu verabschieden.
    Danach gingen Deegan und Lilly gemeinsam die Treppe hinab und aus dem Haus, um eine Droschke zu suchen. Lilly hatte den Schleier wieder über das Gesicht gezogen.
    Deegan führte sie am Ellbogen durch die Straßen und Gassen des Viertels, wobei er sie immer wieder durch leise Warnungen dazu anhielt, langsamer zu gehen. Schließlich war sie als Hannahs Nachbarin Mrs. Chandler verkleidet, eine große, aber leicht gebeugt gehende Witwe mittleren Alters.
    Endlich entdeckte Deegan eine freie Mietdroschke, die er sogleich heranwinkte.
    „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll, Mr. Galloway“, sagte Lilly, als er ihr in die Kutsche half.
    „Ihre Sicherheit ist mir Lohn genug“, erwiderte er höflich und setzte sich neben sie, ehe die Droschke losfuhr.
    Aber das war nicht Lohn genug. Er wusste schon genau, um welche Belohnung er sie bitten würde.

5. KAPITEL
    Das Gebäude, in dem sich die Gendarmerie befand, war ebenso schmutzig wie die anderen Häuser in dieser Gegend. Lilly hatte gehofft, dass ihr der Anblick Mut einflößen würde, aber das war leider nicht der Fall. Vielleicht wäre es ihr leichter gefallen, wenn Deegan Galloway mitgekommen wäre. Er hatte indes darauf bestanden, keinen Fuß in dieses Gebäude zu setzen. Er wollte draußen auf sie warten.
    Das Wissen, dass er sie von einem Ladenfenster aus beobachtete, beruhigte Lilly ein wenig. Sie konnte sich gar nicht erklären, weshalb er

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