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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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gerade aufregend war, so stellte er bestimmt die beste Lösung dar. Sie musste so schnell wie möglich die Gendarmerie informieren, damit diese dann Belle finden konnte. Danach würde sie wieder nach Hause zurückkehren.
    Sie hob den Witwenschleier von ihrem Gesicht und schaute auf ihre Taschenuhr. Es war wirklich an der Zeit, aufzubrechen – ob nun Deegan da war oder nicht.
    „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen für Ihre große Hilfsbereitschaft und Gastlichkeit danken soll, Mrs. McMillan“, sagte sie zu der Frau, die gerade ins Zimmer trat. „Der Tee war köstlich und der Kuchen ebenfalls. Und dann noch das hier …“ Sie hob den Umhang ein wenig hoch. „Dieses …“
    Hannah lachte. „Ist es nicht schrecklich? Aber es ist Mrs. Chandlers wertvollstes Stück.“
    „Ich werde gut darauf aufpassen und es Ihnen so schnell wie möglich zurückschicken“, versprach Lilly.
    „Damit meint sie wohl, dass es keine weiteren Einschusslöcher verunzieren werden, wenn es sich vermeiden lässt“, sagte Deegan, der an der offenen Schlafzimmertür auftauchte. Er lehnte sich mit einer Schulter gegen die Wand und sah wie ein Aristokrat aus, der Detektiv spielt.
    Zum Glück würde Lillys Bekanntschaft mit Mr. Galloway nur von kurzer Dauer sein, denn sie war sich sicher, dass sein charmantes Lächeln sie sonst glatt umwerfen würde. Er war zweifelsohne ein höchst anziehender Mann, und so jemanden hatte sie bisher noch nie kennengelernt. Sie fühlte sich verwirrt und war sich nur allzu sehr ihrer Mängel bewusst.
    Draußen hatte es zu regnen begonnen. Deegans Jackett war feucht, und mit den Stiefeln war er anscheinend in ein paar Pfützen gestiegen. Doch sein hellbraunes Haar und die üppigen Koteletten waren dank des breitkrempigen Huts, den er wahrscheinlich im Wohnzimmer abgelegt hatte, trocken geblieben.
    Er sah in Lillys Augen wie ein Mann aus, den nichts in der Welt aus der Ruhe bringen konnte. Wie ein Mann, der sich völlig sicher fühlte. Das bedeutete bestimmt, dass er Belle lebend und wohlbehalten vorgefunden haben musste. Lilly setzte sich. Sie war einerseits erleichtert, andererseits aber auch ein bisschen enttäuscht, dass ihr Abenteuer ein so rasches Ende nahm.
    „Sie haben sie gefunden“, sagte sie mit leiser Stimme. „Geht es ihr gut?“
    Ehe er antwortete, warf er Hannah einen bedeutsamen Blick zu. „Ich weiß nicht. Ich habe sie nicht gefunden.“
    Lilly hatte tatsächlich gehofft, dass Belle wohlauf sei. Doch der heimliche Blickkontakt zwischen ihren neuen Bekannten beunruhigte sie und versetzte sie in Anspannung. „Sie meinen ihre …“ Sie schluckte, bevor sie fortfuhr: „… Leiche.“
    „Nein“, erwiderte er. „Das habe ich nicht.“
    „Aber wenn du sie nicht gefunden hast, könnte das doch heißen, dass es ihr gut geht“, erklärte Mrs. McMillan hoffnungsvoll. „Vielleicht ist sie ganz einfach in ihr Bordell zurückgekehrt.“
    Sosehr sie es sich auch wünschte, so wusste Lilly jetzt doch, dass sie sich einer falschen Hoffnung hingegeben hatte. Sie schüttelte den Kopf. Ihre beruhigende Vorstellung, sie könnte sich geirrt haben, war dahin.
    „Belle hat sich bestimmt nirgendwo versteckt“, sagte sie. „Der Mann hat sie umgebracht. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Wenn ihre Leiche nicht mehr dort lag, dann muss er sie weggeschafft haben.“ Sie blickte auf und sah Deegan entschlossen an. „Ich will, dass er verhaftet und für sein Verbrechen bestraft wird.“
    Sie erwartete, dass er ihr zustimmte und sie sogleich zur nächsten Polizeistation brachte, um die Maschinerie der Gerechtigkeit in Gang zu setzen.
    „So einfach ist das nicht“, sagte er.
    Lilly stand auf. „Natürlich ist es das. Sobald das Verbrechen gemeldet ist, können sich die Behörden daranmachen, den Mann zu verhaften und …“
    „Und was?“, unterbrach Deegan sie. „Ihn eines Verbrechens zu beschuldigen, für das es keinerlei Beweise gibt?“
    „Aber …“
    Er hob eine Hand, um sie zu bitten, ihm erst einmal zuzuhören. „Überlegen Sie sich bitte die ganze Situation, Miss Renfrew. Wir sind hier nicht im gottesfürchtigen Teil von San Francisco. Wir befinden uns in einem sehr verrufenen Viertel. Die Constabler hier sehen oft lieber weg, wenn sich die Anwohner nicht an die Gesetze halten. Es ist besser so.“
    „Das glaube ich Ihnen gern“, erwiderte Lilly. „Ich muss mich schließlich auch wappnen, wenn ich mit meiner Kamera durch diese Straßen laufe.“
    „Zweifelsohne erfüllt von missionarischem

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