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HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

HISTORICAL EXCLUSIV Band 21

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BETH HENDERSON DEBORAH SIMMONS
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überzeugende Geschichte auszudenken – und seine alten Freunde schafften es jetzt mühelos, eine bessere Erklärung zu finden.
    „Sieht man, oder?“ Er hoffte, dass er nicht übertrieben zerknirscht klang.
    „Verdammt – und wie!“ Hague leerte den zweiten Krug Bier und sagte: „Sally, mein Mädchen, bring uns noch zwei! Digger wird es brauchen, um seinen Mund zu befeuchten.“
    Anstatt aufzustehen, drängte sich Sally noch näher an Deegan. „Nur wenn du ihn am Reden hältst“, erwiderte sie. Dann drehte sie sich zu Hague um, wobei sie die Arme weiterhin um Deegans Nacken geschlungen hielt. „Wer soll eigentlich die zwei Biere zahlen, die du gerade getrunken hast?“
    Hague sah plötzlich unsicher aus. Vielleicht würde er ihm noch von Nutzen sein. Deegan griff in seine innere Jackentasche und strich dabei mit den Fingern über Sallys volle Brust. So anziehend das Mädchen auch sein mochte, musste er doch feststellen, dass er üppige Figuren wie die ihre nicht mehr so reizvoll wie früher fand. Oder vielleicht war es mehr als das. Sallys gedrungener Körper besaß nicht dieselbe Anmut wie Lillys schlanker, und ihrem hellblonden Haar fehlte der Schimmer von Lillys kastanienbrauner Mähne. „Ist das genug?“, fragte er und steckte der Kellnerin ein Goldstück in den tiefen Ausschnitt.
    „Digger, mein Junge, noch ein solches Prachtstück, und du wirst glauben, du seist im Paradies gelandet“, sagte sie und erhob sich. „Und du“, fuhr sie Hague an, „solltest Ihm da oben auf Knien danken, dass er uns Digger wiedergebracht hat.“
    Hague wartete, bis sie zur Bar zurückgekehrt war, ehe er empört schnaufte. „Als Nächstes will sie wahrscheinlich, dass ich mich zum täglichen Gebet beim alten Isham einfinde“, knurrte er. „Aber ein Mann mit einer freigiebigen Hand ist mir natürlich auch immer willkommen.“
    Deegan schob seinen Stuhl ein wenig zurück. „Genieß es, solange du kannst, Junge“, sagte er. „Es wird nicht lange dauern, bis auch ich nichts mehr habe.“
    „Schaust du dich um?“
    „Das hängt davon ab, wonach.“
    „Nach dem Üblichen“, meinte Hague.
    „Ich hatte eher an etwas Unübliches gedacht, wenn du weißt, was ich meine.“
    Hague überlegte einen Moment. „Ich werde es die anderen wissen lassen, dass du dich umschaust“, versprach er schließlich. „Es gibt jetzt einen neuen Auftraggeber, seitdem du das letzte Mal hier warst.“
    „Das habe ich mir schon gedacht. Ich würde ihm gern vorgestellt werden“, meinte Deegan.
    Hague schien jedoch mehr daran interessiert zu sein, seinen Durst zu löschen. Er schaute zu Sally hinüber, die – eine Hand in die Hüfte gestützt – darauf wartete, dass der Wirt die Biergläser vollschenkte. „Was braucht die Frau denn so lange?“
    „Wahrscheinlich muss sie erst den Männern das Bier bringen, denen du es weggetrunken hast“, meinte sein alter Freund.
    „Oh“, sagte Hague betreten und entspannte sich erst, als Sally ihr Tablett aufnahm und in ihre Richtung steuerte.
    Deegan lächelte sie freundlich an, als sie neben ihm stehen blieb. Wieder beugte sie sich demonstrativ zu ihm herab und sah sehr zufrieden aus, als sein Blick genau dorthin glitt, wo Sally ihn haben wollte.
    „Sag mal, Digger“, sagte Hague, nachdem sie ihm auch sein Bier gereicht hatte. „Was hat dich eigentlich ins Gefängnis gebracht, falls der Auftraggeber das wissen will?“
    Was immer nötig ist, um mich bei ihm ins rechte Licht zu rücken, dachte Deegan und überlegte sich, welches Vergehen dazu am besten geeignet wäre.
    „Selbstverteidigung, mein Guter“, gestand er schließlich und lächelte Sally an, die sich neben ihn setzte. Er bemerkte, dass sie sich auch ein Glas mitgebracht hatte. Der Anblick der Goldmünze hatte anscheinend ihre Leidenschaft für ihn neu entfacht.
    „Selbstverteidigung!“, rief sie. „Ich wusste nicht, dass man dafür im Kittchen landet.“
    „Das tut man gewöhnlich auch nicht“, erwiderte Deegan. „Ich hatte bloß Glück, dass die Geschworenen mich nicht aufknüpfen ließen. Denn in Wahrheit habe ich auf den Mann geschossen. Er war mausetot.“
    Lilly schaute aus dem Küchenfenster in den wolkenverhangenen Himmel und seufzte. In der Nacht zuvor war sie über der ersten Schachtel mit Fotografien eingeschlafen. Sie hatte es gerade noch geschafft, sie auf ihrem Bett zu ordnen, und war dann zu müde gewesen, um weiterzusuchen. Nun würde sie wahrscheinlich ihre Nachforschungen oder den Besuch bei Edmund wieder

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