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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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schmerzte, und ein dumpfes Pochen an ihren Schläfen ließ sie aufwimmern. Als sie sich vorsichtig bewegte, stellte sie fest, dass sie nicht länger gefesselt war. Vorsichtig setzte sie sich auf.
    Sie stieß einen leisen Schmerzensschrei aus, da ihre Muskeln gegen die Bewegung protestierten. Wie lange hatte sie schon in der gleichen Stellung da gelegen? Ihre Glieder fühlten sich unglaublich schwer an.
    Auf einmal fiel ihr Glenna wieder ein, und sie wurde von plötzlicher Angst überwältigt. Furchtsam blickte sie sich um. Die Vorstellung, der Gnade des Mädchens ausgeliefert zu sein, war schrecklich, denn Glenna schien in ihrem Hass tatsächlich verrückt geworden zu sein. Und nun hing ihr Schicksal, sogar ihr Leben von den unberechenbaren Launen der Dienstmagd ab.
    Außer dem Strohsack, auf dem sie lag, und der kalten Asche im Kamin war der Raum völlig leer. Kein Tisch, keine Stühle – nichts. Eine dicke Staubschicht bedeckte den Boden, in der sich einige Fußabdrücke abzeichneten. Es gab keine Fenster, allerdings drangen ein paar Sonnenstrahlen durch die grob gezimmerte Wand, und Alayna sah zumindest, dass es Tag war.
    Sie war halb verhungert, doch es gab weder Nahrung noch Wasser. Eine kurze Untersuchung der Tür ergab, dass diese fest verriegelt worden war. Sie rüttelte mit aller Kraft daran, doch schließlich musste sie sich geschlagen geben. Ihre Kraft reichte einfach nicht aus. Es gab keine Möglichkeit zur Flucht.
    Als sie sich entmutigt auf dem Strohsack niederließ, wanderten ihre Gedanken wieder zu Lucien. Sie fragte sich, ob er sie vielleicht bereits suchte. Oder war er sogar froh, sie losgeworden zu sein? Dann dachte sie sehnsüchtig an ihre Mutter und die unfreundlichen Worte, die sie zuletzt gewechselt hatten.
    Sie musste einfach daran glauben, dass er ihr folgen würde. Er hatte es ihr versprochen, nachdem er sie in der Waldhütte gerettet hatte. Damals hatte sie seinen Worten Glauben geschenkt. Doch konnte sie sich immer noch auf seine Hilfe verlassen, nachdem er sie aus seinem Herzen verbannt hatte?
    Ihr blieb keine andere Wahl. Verzweifelt klammerte sie sich an diese Hoffnung, bis die Nacht kam.
    Kurz vor der Morgendämmerung erwachte sie durch das kratzende Geräusch eines Schlüssels im Türschloss. Sofort sprang sie hellwach auf die Füße und kauerte sich in eine Ecke.
    Glenna trat zuerst ein, gefolgt von einem alten Mann. Alayna erkannte ihn wieder, es war der Fremde, der sie aus Gastonbury entführt hatte. Glenna warf Alayna einen spöttischen Blick zu, als sie sah, wie sich ihre Gefangene verstecken wollte.
    „Sie ist wach. Gib ihr das Essen, Jasper.“
    Der stinkende alte Mann kam auf sie zu, und Alayna zuckte angewidert zurück.
    „Sie mag dich nicht, Jasper“, rief Glenna mit einer Stimme, die unnatürlich schrill klang.
    „Und wenn schon, Mädchen“, sagte er. „Du denkst, sie mag mich nicht? Warte nur, bis sie erst unseren Herrn sieht.“
    „Still!“, befahl Glenna, offensichtlich wütend. Alayna bemerkte auch, dass sie etwas ängstlich wirkte. „Er hat uns doch befohlen, nicht über ihn zu sprechen.“
    Der Alte warf ihr einen trockenen Laib Brot zu. Obwohl es ihr widerstrebte, das Essen aus seinen schmutzigen Händen anzunehmen, gewann ihr hungriger Magen schließlich die Oberhand über ihren Stolz. Schnell streckte sie die Hände aus, um das Brot zu fangen. Dann riss sie es gierig in kleine Brocken und stopfte sie hastig in den Mund. Gleichzeitig versuchte sie, nicht an den Mann zu denken, der es ihr gebracht hatte. „Könnte ich etwas Wasser haben?“, flüsterte sie.
    Niemand antwortete, doch Jasper verließ die Hütte. Wahrscheinlich beabsichtigte er, ihre Bitte zu erfüllen. Glenna kam näher, während Alayna weiter hungrig an ihrem Brot kaute.
    „Wie ergeht es Euch nun, meine große Dame?“, zischte sie hämisch. „Ich kann mir deutlich vorstellen, wie unser Baron gerade aufbricht, um zu Eurer Rettung zu eilen. Nun, es erwartet ihn eine Überraschung. Ist es nicht rührend? Er begibt sich in Gefahr, nur um Euch zu helfen, bereit, alles für seine wahre Liebe zu riskieren.“
    „Du täuschst dich, wenn du glaubst, er würde mich lieben. Er wird mir nicht nachreiten.“ Alayna wusste selbst nicht, ob sie das glaubte, doch vielleicht konnte es Glenna verwirren.
    Auf einmal wurde ihr bewusst, was das Mädchen soeben gesagt hatte. Eine Überraschung? Hatten sie Lucien eine Falle gestellt? „Was für eine Überraschung?“, fragte sie mit scheinbarer

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