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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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wohl stimmen, denn man sagt mir nach, ich hätte kein Herz. Wer weiß,vielleicht fehlt der Rest ebenso? Doch was auch der Grund gewesen sein mag, ist eigentlich gleichgültig. Ich für meinen Teil bevorzuge die Erklärung, dass es göttliche Vorsehung war, die mich rettete.“
    Sein grausamer Blick schien sie zu durchbohren, während sie ihn angewidert ansah. „Möglicherweise werde ich niemals alles zurückgewinnen, was mich diese Niederlage kostete. Nun, ich werde es bald herausfinden. Dennoch konnte ich es gar nicht erwarten, mich zu rächen. Ist das nicht amüsant, Gemahlin? De Montregnier kehrt von den Toten zurück, um sich auf einen Rachefeldzug zu begeben. Und jetzt habe ich mich wieder aus dem Grab erhoben, um meine eigene Rache zu genießen.“
    Alayna konnte kaum fassen, was sie hörte, was sich da vor ihren Augen abspielte.
    Das war also die Falle, die man für Lucien ausgelegt hatte.
    Als ob ihre Gedanken ihn herbeibeschworen hätten, ertönte plötzlich die tiefe Stimme ihres Gemahls. Sie drang durch den dicken Nebel wie ein scharfes Schwert.
    „Ich bin hier“, rief Lucien mit scheinbarer Gelassenheit. „Ich bin allein gekommen. Zeigt euch, und beweist mir zuerst, dass meine Gemahlin wohlauf ist.“
    Edgars Mundwinkel hoben sich erfreut, und seine Augen funkelten boshaft. Unvermittelt griff er nach unten und packte ein Stück Stoff ihres Kleides. Dann zog er sie grob auf ihre Füße. Er drehte sie zu sich herum, bis ihr Gesicht nur einen Fingerbreit von seinem entfernt war. „Halte den Mund, du Metze, und folge genau meinen Befehlen. Dein Leben ist nicht mehr für mich wert, als es mir für meine Rache dienen kann. Glenna sagte mir, dass er dich liebt, also wirst du mir durchaus von Nutzen sein. Doch ich warne dich. Wage es nicht, dich mir zu widersetzen, sonst wirst du auf der Stelle sterben.“
    Alayna wollte ihn anspucken, doch er wirbelte sie herum. Grob schob er sie vor sich her, während sie den Schutz des Waldes verließen und am Rande eines Sees stehenblieben. Auf der anderen Seite des Wassers sah sie Lucien, der neben seinem großen Schlachtross wartete.
    Er schien seltsam ruhig, als er mit weit gespreizten Beinen und vor der Brust verschränkten Armen dort drüben stand. Doch nachdem Alayna und Edgar zwischen den Bäumen hervorgetreten waren, wich seine unbewegte Miene blankem Entsetzen.
    „Du Berg!“
    Edgar lächelte grausam. „Ja, mein hochwohlgeborener Baron“, spottete er. „Ich bin es, zusammen mit meiner lieblichen Gemahlin, Alayna.“
    „Ich habe Euch getötet!“
    „Falsch, de Montregnier, obwohl Ihr nur knapp versagt habt. In Eurer grenzenlosen Dummheit vertrautet ihr meine vermeintliche Leiche einigen Männern an, die mir treu ergeben waren. Als sie entdeckten, dass ich überlebt hatte, brachten sie mich zu einem Wundarzt.“
    Lucien starrte seinen Feind verwirrt an, während zahlreiche Gedanken durch seinen Kopf schwirrten. Er versuchte sie zu ordnen, doch der Anblick von Alaynas angstvoller Miene lenkte ihn zu sehr ab. „Was wollt Ihr?“, rief er schließlich.
    Edgar zuckte die Schultern. „Nur einen ehrlichen Handel. Wie Ihr seht, halte ich hier unsere liebe Alayna in meinen Armen. Früher war ich von ihrer Schönheit einigermaßen angetan, doch mittlerweile bin ich ihres geistreichen Geschwätzes müde geworden. Also schlage ich Euch ein einfaches Tauschgeschäft vor.“
    „Lasst mich raten.“
    „Oh, ich bin sicher, dass selbst Ihr ohne große Schwierigkeiten darauf kommt. Ihre Freiheit für Euer Leben.“
    Lucien lächelte.
    „Du Berg, dieses Angebot ist lächerlich. Wie meine Gemahlin Euch zweifellos bestätigen wird, habe ich sie nur geheiratet, um meine Macht zu stärken, um meinen Anspruch auf Eure Grafschaft zu sichern. Nun habe ich erreicht, was ich wollte. Ich werde den Titel und die Ländereien behalten, ob sie nun lebt oder stirbt. Ihr habt recht, wenn Ihr sagt, dass sie eine scharfe Zunge besitzt. Es war eine große Erleichterung für mich, als sie entführt wurde. Da König Henrys Bote sich jedoch noch in Gastonbury aufhält, wäre es ihm sicher seltsam erschienen, wenn ich nicht einmal versucht hätte, sie zu retten.“
    „Lügner!“, kreischte Glenna schrill. „Er liebt sie, ich weiß es genau.“
    „Glenna“, donnerte Lucien, „warum nennst du uns nicht den wahren Grund deiner törichten Annahme, die du so beharrlich vertrittst? Du konntest niemals hinnehmen, dass ich dich nicht begehrte. Daher bildest du dir ein, ich hätte dich nur aus

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