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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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geruht, Mylady?“
    „Leidlich.“
    „Eure Stimme – es ist recht schwer, unter dieser Dreckschicht und den Lumpen, die Ihr tragt, etwas zu erkennen –, aber Eure Stimme scheint nicht die eines Kindes zu sein.“ Nicholas betrachtete sie eingehender, um ihre Züge trotz all des Schmutzes und der blauen Flecken auszumachen.
    „Ihr habt recht. Ich bin kein Kind mehr.“ Sie konnte ihren Ärger nicht verbergen, als sie den schönen Recken ansah, der neben ihr ritt.
    „Ihr erwartet doch nicht, dass wir Euch glauben, wenn Ihr sagt, dass Ihr schon eine erwachsene Frau seid?“, fragte Wolf ungläubig.
    „Ich erwarte gar nichts von Euch“, gab Kathryn aufgebracht zurück. „Außer einer Reise nach London, die ich nicht gewollt habe.“
    „Ach, die Fahrt ärgert Euch also?“, fragte Nicholas schmunzelnd.
    „Wie geht es Bridget? Sie muss doch schon vor Müdigkeit umfallen. Sie ist das Reiten nicht gewohnt.“
    „Die alte Frau ist tatsächlich erschöpft“, antwortete Nicholas. „Wir werden bald unser Nachtlager aufschlagen.“
    „Was für Vorsichtsmaßnahmen gedenkt Ihr während der Nacht zu unserem Schutz zu treffen? Ich habe gehört, dass das Reisen auf diesen Straßen sehr gefährlich sein soll …“
    „Ich bitte Euch, Mylady.“ Wolf machte sich lustig über sie. „Neun meiner Männer reisen mit uns und wären gar nicht entzückt, wenn sie hörten, wie Ihr ihre Fähigkeiten in Zweifel zieht.“
    „ Neun ! Ihr habt nur neun?“
    „Unsere Anzahl ist ausreichend. Nun seid endlich still. Genug mit diesem Geschwätz.“
    Kathryn war mehr als aufgebracht, dass sie der Verantwortung dieses groben Klotzes übergeben worden war. Er hatte kein Recht dazu, sie herumzukommandieren. Und sie schätzte es überhaupt nicht, von ihm so unhöflich behandelt zu werden.
    Als sie kurze Zeit später über einen grasbewachsenen Hügel kamen, entdeckten sie die zwei Männer, die vorausgeschickt worden waren, um einen geschützten Platz für das Nachtlager zu suchen. Sie hatten schon eine geeignete Stelle gefunden und ein kleines Feuer angezündet, das auf der Lichtung loderte.
    Erleichtert stieg Kathryn vom Pferd und ging zu Bridget, um ihr zu helfen. Der alten Frau taten alle Knochen weh, und obwohl sie üblicherweise nicht mit ihren Wehwehchen hinterm Berg hielt, war sie heute vorsichtiger als sonst. Die zwei Frauen gingen zu den Bäumen, um ihre persönlichen Bedürfnisse zu verrichten, und fanden dahinter einen Bach mit kühlem, frischem Wasser. Dort hielten sie inne, um ihren Durst zu stillen.
    „Oje, oje, dein Auge, Kind“, sagte Bridget und betrachtete Kathryns Gesicht. „Lass es mich für dich waschen.“
    „Ach nein, Bridget, ich würde es vorziehen, so schmutzig zu bleiben, wie ich bin, solange wir in Gesellschaft von Heinrichs ungehobelten Kerlen reisen.“
    „Ungehobelt, sagst du?“
    „Ja, Bridget. Ungehobelte Bauerntölpel.“
    „Aber sicher doch. Du, mein Engel, die du schon in Frankreich und bei Hofe und an so vielen anderen vornehmen Orten gewesen bist, würdest sofort einen Bauern erkennen, wenn du einen siehst, nicht wahr.“
    „Mach dich nicht lustig über mich, Bridget. Es braucht nur wenig Erfahrung und noch weniger Verstand, um zu sehen, dass dieser Mann …“
    „Wer? Sir Gerhart? Der Anführer?“
    „Was weißt du von ihm?“
    „Nun, Sir Clarence und Sir Alfred haben ein wenig mit mir geplaudert“, sagte Bridget, während sie ihren schmerzenden Rücken streckte, „um mich wach und auf dem Pferd zu halten. Sie haben ein paar Dinge erwähnt …“
    „Was für Dinge?“
    „Nun, Alfred hat gesagt, dass Sir Gerhart und Sir Nicholas die Enkel eines deutschen Fürsten seien …“
    „Ach?!“
    „… und Gerhart hat wohl auch noch Familienverbindungen in England – aber das scheint ein Geheimnis zu sein. Jedenfalls sind beide für König Heinrich von unschätzbarem Wert gewesen, und man munkelt, dass ihnen nach ihrer Rückkehr nach London Titel und Ländereien verliehen werden sollen.“
    „Ich kann mir schon denken, wer dieses Gerücht gerade eben in die Welt gesetzt hat.“
    „Sieht dir gar nicht ähnlich, so unhöflich zu sein, mein Kätzchen.“
    „Sieht dir gar nicht ähnlich, diese abenteuerliche Geschichte ohne Weiteres zu glauben, Bridget.“ Kathryn machte sich auf den Weg zurück zum Lager. „Sie sind nichts anderes als einfache Hauptleute; und das einzige dunkle Geheimnis ist, warum sie mich nach London bringen sollen. Der Rest ist sonnenklar.“
    Bridget schüttelte

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