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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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gerne für die Bridget erwiesene Freundlichkeit bei ihm bedankt. Aber dieser Mann war zweifelsohne recht launenhaft, und sie wollte ihn nicht wieder verärgern. Wie die Dinge standen, musste sie dankbar dafür sein, so sicher in seinen dicken Mantel gehüllt vor ihm sitzen zu können, während die Hitze seines Körpers sie beide wärmte. Der alles durchdringende Geruch des nassen Pferdes, der nassen Wolle und des nassen Leders war ungewöhnlich beruhigend.
    Aus dem leichten Nieseln wurde ein Dauerregen, und immer noch zogen sie durch die Hügel nach Cumberland. Kathryn konnte nicht verstehen, warum sie sich nach Westen gewandt hatten, wusste sie doch, dass London Richtung Süden und dann etwas nach Osten lag.
    „Seid Ihr Euch eigentlich im Klaren darüber, dass Ihr uns schon seit geraumer Zeit den falschen Weg führt, Gerhart?“ Sie gebrauchte statt „Wolf“ lieber den Namen, den auch seine Männer benutzten.
    Seine Antwort war nur ein verächtliches Brummen.
    „Ich dachte, Ihr bringt mich nach London“, sagte sie. „Hätte mein Stiefvater von diesem Umweg gewusst, dann bezweifle ich, dass er mir erlaubt hätte, mit Euch und Euren Leuten durch das ganze Land zu ziehen.“
    „Er ist wirklich sehr um Euer Wohlbefinden bemüht, nicht wahr?“ Der sarkastische Unterton blieb Kathryn nicht verborgen. Dennoch war sie zu stolz, ihn glauben zu lassen, dass sie nicht mit der einer Lady gebührenden Sorgfalt aufgezogen worden war.
    „Er hat meiner Mutter versprochen, sich um mich wie um seine eigene Tochter zu kümmern. Er hat gut für mich gesorgt …“
    „Seine eigenen Nachkommen schlägt er demnach ebenfalls?“
    Kathryn wollte es nicht zulassen, dass er sie demütigte; also zuckte sie die Schultern und schwieg.
    „Wie alt seid Ihr?“
    Kathryn zögerte, bevor sie antwortete. Sie war schon etwas zu alt, um immer noch unverheiratet zu sein; das war ihr peinlich. Zuerst wollte sie lügen, konnte sich aber nicht entschließen, so offensichtlich eine Sünde zu begehen.
    „Zwanzig“, gab sie schließlich zu.
    „Warum seid Ihr nicht verheiratet? Oder wenigstens versprochen?“ Er zweifelte nicht daran, dass Baron Somers Schwierigkeiten haben würde, jemanden zu finden, der dieses verwahrloste Balg nehmen wollte, das vermutlich nicht die geringsten weiblichen Vorzüge besaß.Dennoch sah er auch keinen Sinn darin, sie in Somerton Castle zu behalten, wenn sie ihren Stiefvater offenbar bis aufs Blut reizte.
    „Ich bin versprochen! Fast jedenfalls.“
    „Ach, hat ein ansässiger Bauernbursche um Eure Hand angehalten?“ Der ungläubige Tonfall in seiner Stimme ärgerte sie. Er tat ja gerade so, als ob es unmöglich wäre, sie zu verheiraten! Was wusste denn dieser ungehobelte Flegel?
    „Es ist zufällig jemand aus König Heinrichs Garde!“, gab sie bissig zurück.
    „Wer?“, fragte Wolf. Er kannte sie alle.
    „Rupert Aires.“
    Wolf lachte laut auf. Rupert Aires war ein junger schöner Ritter in König Heinrichs Diensten, der berüchtigt war für seine amourösen Abenteuer mit den Damen bei Hofe. Er war ständig in irgendeine Liebesaffäre verwickelt. Sicherlich musste bei Kathryn ein Missverständnis über eine spätere Verbindung mit ihm vorliegen. Seine Loyalität dem König gegenüber war unbestritten, sonst aber war dieser Bursche ein Schuft. Ein haltloser Weiberheld.
    „Ich nehme nicht an, dass Ihr ihn kennt?“
    „Natürlich kenne ich ihn.“ Seine Stimme hatte wieder diesen gereizten Ton.
    „Und …?“
    „Er ist ein fähiger Soldat.“
    „Ist das alles?“, empörte Kathryn sich. „Ein fähiger Soldat? In Northumberland haben wir Geschichten von seiner Kühnheit im Kampf gehört, von seiner Tapferkeit gegenüber …“
    „Hat Sir Rupert jemals Euer Gesicht gesehen?“
    „Was hat das damit zu tun? Natürlich hat er mein Gesicht gesehen. Wir sind zusammen aufgewachsen. Wir …“
    „Ich meine ohne diese allerliebste Dreckschicht.“
    „Was für eine Dr…? Oh.“ Stolz hob sie das Kinn ein wenig. „Rupert kennt mich so gut wie seine Schwestern.“
    Noch ein verächtliches Brummen.
    „Rupert hat mir gesagt, dass er sofort kommen wird, um mich zu holen, sobald er bei Hof die Erlaubnis dazu erhält. Versteht Ihr jetzt, Gerhart?“, fragte sie ernsthaft. „Das ist der Grund dafür, dass ich versuchen musste, nach Somerton zurückzugelangen. Es wird Rupert unmöglich sein, mich zu finden, wenn ich fern von zu Hause bin. Er ist der einzige Grund, den ich zum Bleiben hatte.“ Sie drehte sich um,

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