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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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sah sie eine Gruppe von Heinrichs Mannen, vielleicht zwanzig an der Zahl. Der Marquess of Kendal und sein Sohn waren unter ihnen sowie Rupert Aires, Nicholas Becker und mehrere von Wolfs Gefolgsleuten. Ihre vereinten Kräfte waren mehr als genug, um die verbliebenen schwarz gewandeten Gegner zu töten.
    Als die Schlacht geschlagen war, bahnte sich der König einen Weg zu dem Platz, wo Kathryn saß,Wolfs Kopf in ihrem Schoß. Sie drückte Wolf den Stoff auf die Brust und hatte das andere Stück um seine Oberschenkelwunde gebunden. Wolf sah blass aus, doch sein Atem ging gleichmäßig, während er immer wieder ohnmächtig wurde. Er ahnte nichts von den Tränen seiner Frau.
    Heinrich holte mit einem Wink Hilfe herbei und befahl, Tragen für die Verletzten herbeizuholen.
    „Kommt, Kathryn“, sagte Heinrich. „Wir bringen ihn …“
    „Drei unserer Leute sind tot, Sire“, sagte einer der Neuankömmlinge.
    „Und die Angreifer?“
    „Alle tot.“
    „Kein Wort über diesen hinterhältigen Überfall darf bekannt werden“, gab Heinrich mit Nachdruck zu verstehen. „Wenn die Lollarden dafür verantwortlich waren, sollen sie nicht wissen, dass sie auch nur das kleinste bisschen Erfolg damit hatten. Schafft die Leichen dieser Verräter weg. Lasst niemanden davon erfahren.“
    „Sehr wohl, Sire.“
    „Kathryn, wir bringen Wolf in … in das Haus des Marquess’“, sagte Heinrich. „Beauchamp?“
    Der Marquess war einverstanden. „Natürlich, Sire.“
    „Mein eigener Leibarzt soll sich um ihn kümmern“, fuhr der König fort. „Es wird ihm bald wieder gut gehen, das verspreche ich Euch.“
    „Euer Majestät“, sagte Kathryn leise, „er kann nicht so weit fortbewegt werden.“
    „Ich fürchte, sie hat recht, Sire“, stimmte Nicholas zu. Er beugte sich über Wolf, zog den Verband weg und legte eine klaffende Wunde frei. „Wir sollten es nicht riskieren, ihn auf den holperigen Straßen zu transportieren. Wenigstens nicht, bevor seine Wunde genäht ist. Und das Bein …“
    Heinrich dachte einen Augenblick darüber nach und änderte dann seine Meinung. „Es muss auch in der Königsburg irgendwo freie Gemächer geben … Wer würde sich schon über Frischvermählte wundern, die ihre Räume tagelang nicht verlassen?“, grübelte er. „Es könnte gehen.“
    „Und meine Dienerinnen, Sire …?“
    „Ihr werdet ohne sie auskommen müssen“, sagte der König. „Ich nehme an, Ihr habt nichts dagegen, wenn Euch stattdessen Palastwachen zur Verfügung stehen?“
    „Nein, Sire“, antwortete sie erleichtert, aber noch immer besorgt. Wolf war so blass, so kalt.„Aber ich zöge es vor, wenn die Gefolgsleute meines Gemahls in unserer Nähe blieben.“
    Als man den Duke und die Duchess endlich auf dem Fest vermisste, war niemand sonderlich überrascht darüber. Mindestens hundert Gäste hatten den Kuss an der Hochzeitstafel mit angesehen, und man machte eine ganze Reihe zotiger Bemerkungen über den jetzigen Aufenthaltsort der frischgebackenen Eheleute.
    Kathryn schaute zu, wie Wolf in einem großen, komfortablen Gemach sanft auf ein Bett gelegt wurde. Während Beauchamp sich darum kümmerte, dass der Arzt geholt wurde, kehrte sein Sohn Robert in die Halle zurück, um mögliche Gerüchte über den Vorfall zu zerstreuen.
    Rupert und Nicholas blieben, um Kathryn dabei behilflich zu sein, Wolf auszukleiden. Als Chester eine Schüssel mit Wasser und Leintücher brachte, halfen sie Kathryn auch, seine Wunden auszuwaschen. Wolf kam kurz zu Bewusstsein und wurde dann wieder ohnmächtig. Seine Verletzungen waren ernst, aber offensichtlich nicht tödlich, sodass Nicholas Kathryn versicherte, alles würde wieder gut werden.
    „Ich habe manch eine Wunde wie diese auf dem Schlachtfeld gesehen“, sagte Nicholas. „Schaut. Die Lunge ist unverletzt.“ Kathryn überzeugte sich selbst davon. Wolfs Atem ging regelmäßig und ruhig, doch Nicholas’ sonst so unbeschwerter Ausdruck war ernst. „Und seht das Bein … nur die erste Schicht Muskeln ist verletzt worden. Es wird heilen.“
    Kathryn war erleichtert, als der Leibarzt Lord Blackmore erschien und Nicholas’ Befund bestätigte. Da die Blutung schon gestillt war, tränkte er die Wunde mit einem übel riechenden Gebräu, verband sie und zeigte Kathryn, was sie benutzen und wie sie den Umschlag ersetzen sollte, wenn er in der Nacht abfiel. „Es ist besser, solche Wunden nicht zu nähen, da sie sonst meist eitern“, sagte der Arzt, „und das tötet dann den Verletzten, der

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