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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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müsst Ihnen zeigen, wo, Stephen.“
    „Selbstverständlich, Euer Gnaden.“
    „Kommt, Alfred“, sagte Wolf.
    Alfred erkannte das Drängen in der Stimme seines Herrn und zögerte keinen Augenblick.
    Kathryn stand ganz still. Sie konnte ihren eigenen Atem und den von Emma hören, und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Beide hatten das Gefühl, schon meilenweit durch stockdunkle Tunnel geirrt, doch ihrem Ziel, einen Ausgang zu finden, nicht näher gekommen zu sein.
    Obgleich alle Geräusche von der Lehmschicht auf Wänden und Boden gedämpft wurden, war Kathryn sicher, etwas hinter sich zu hören. Sie schaute Emma in die Augen und wusste, dass sie es auch gehört hatte.
    Sie wurden verfolgt.
    Kathryn schloss die Finger fester um das Messer, das sie aus dem Raum mitgenommen hatte, in dem Hugh verstümmelt und halb tot auf dem Boden lag. Sie erhob die Klinge, bereit zum Angriff. Kälteschauer liefen ihr den Rücken hinunter, als sie in einiger Entfernung ein gedämpftes Lachen vernahm.
    Bei Gott, sie hoffte, Wolf wäre schon unterwegs; doch wusste sie auch, dass er nicht immer da sein konnte, um sie zu beschützen. Armer Wolf, dachte sie, während ihre Angst stetig stieg, er hat eine Frau am Hals, die seiner Rettung sehr oft bedarf.
    Kathryn merkte, wie jemand im Dunkeln auf sie zukam, und befahl Emma mit einem Nicken, sich zu sputen. Schnell. Es war viel besser, weiterzugehen, als in diesem Labyrinth von Tunneln gefangen zu sein.
    Sie zogen sich dorthin zurück, wo sie hergekommen waren, wobei Kathryn die Wände zu ihrer Linken nach den Zeichen absuchte, die sie auf Augenhöhe in den Lehm geritzt hatte, als sie das erste Mal durchgegangen waren. Da die Fackel jedoch langsam am Verlöschen war, konnte sie nicht viel sehen. Kathryn wollte zu dem Raum zurück, in dem sich Hugh befand. Vielleicht fand sie dort eine weitere Fackel.
    Sie hoffte verzweifelt, dass die Folterkammer ein besserer Ort sein würde, sich zu verteidigen. Möglicherweise fanden sie auch den Weg zum Lagerraum zurück, wenn sie nur erst zu der Kammer kämen, in der Hugh lag. Kathryn war nicht mehr so abgeneigt, sich noch einmal an der Tür zu versuchen oder oben auf dem Treppenabsatz zu stehen und sich die Seele aus dem Leib zu schreien.
    Das Gefühl, verfolgt zu werden, hielt weiter an, selbst als sie den Platz erreichten, wo Agathas Leichnam noch immer schrecklich in Ketten von der Wand hing. Doch als kein unheilvoller Verfolger den Raum nach ihnen betrat, sah Kathryn Emma an und fragte sich, ob sie sich alles nur eingebildet hatte.
    „Ich glaube nicht, dass es noch einen anderen Weg nach draußen gibt“, flüsterte Kathryn, als sie die Fackel mit der schwindenden Flamme in die grobe Wandhalterung steckte. „Wir werden bald ohne Licht sein – lass uns sehen, ob wir irgendetwas finden können, das brennt.“
    Hugh lag immer noch still am Boden, sodass Kathryn nur durch das Röcheln seines flachen Atems wusste, dass er noch lebte. Seine Lippen waren trocken und aufgesprungen, sein ganzer Körper war mit Wunden bedeckt. Ein Auge war angeschwollen und mit getrocknetem Blut verkrustet. Kathryn konnte nicht sagen, ob das Auge noch in seiner Höhle war. Da möglicherweise auch einige Knochen gebrochen waren, hatte sie Angst, ihn zu bewegen und dadurch noch mehr zu verletzen.
    „Meint Ihr, dass irgendjemand hier nach uns sucht?“, fragte Emma, während sie den Blick von Hugh Dryden abgewendet hielt. Sie verstand nicht, wie Lady Kathryn es ertragen konnte, ihn zu berühren und ihm sanft das Haar zurückzustreichen.
    „Natürlich“, erwiderte Kathryn unsicher. „Aber gewiss doch. Alfred wusste, dass wir im Lagerraum arbeiteten, nicht wahr? Und er wird uns bestimmt bald vermissen.“
    „Aber wenn die Tür verschlossen ist … und verborgen wurde … Was ist das?“, keuchte Emma. Ihre Angst wurde immer größer, je kleiner die Flamme der Fackel wurde.
    „Es ist nur eine Ratte“, flüsterte Kathryn.
    „Ich kann hier drinnen nichts finden, was brennen würde, Mylady. Die alten Lumpen, die herumliegen, sind alle viel zu feucht.“
    „Nun, wir können auch unsere eigenen Röcke und Unterkleider zerreißen, falls es nötig sein sollte.“
    Emma war schon dabei, ihren Rock in Streifen zu reißen, um die Flamme am Leben zu halten. „Ich bin froh, dass ich zum Putzen im Schloss meine ältesten Gewänder angezogen habe.“
    „Ich werde dir ein neues Kleid schenken, Emma. Sogar zwei!“, antwortete Kathryn leise, als sie ihr eigenes Unterkleid

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