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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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dass er Wolf mit seinem alten Decknamen Gerhart angesprochen hatte …
    Ein Grauen stieg in Wolf auf. Er stand so unvermittelt auf, dass sein Stuhl nach hinten kippte. Nicholas und Stephen taten es ihm nach.
    „Was ist …?“
    „Eure Lady, Mylord …“
    „Was …?“
    „Ich kann sie nirgends finden.“
    „Was meint Ihr damit … Ihr könnt sie nicht finden?“, verlangte Wolf zu wissen und setzte sich schon in Bewegung.
    „Lady Kathryn arbeitete mit Mistress Emma in der Nähe der Küche“, berichtete Alfred fast atemlos. „Ich war hier … in der Halle. Sie kann nicht unbemerkt an mir vorbeigekommen sein. Doch sie ist fort.“
    Nicholas sah zu den Fenstern hinauf. „Es ist schon fast dunkel, Wolf. Ich werde ein paar Männer zusammentrommeln und die Burganlagen durchkämmen.“
    „Ich bin schon im Hof und im westlichen Garten gewesen.“
    „Erzählt es mir noch einmal“, sagte Wolf. „Wo wart Ihr, und wo war meine Frau?“
    Alfred führte sie zu der Tafel in der Großen Halle, auf der sein Schwert und sein Dolch immer noch neben dem Wetzstein und dem Poliertuch lagen. „Ich stand hier“, sagte er, indem er seine Füße genau dorthin setzte, wo er seine Waffe gereinigt hatte. „Arbeiter liefen überall herum, und Lady Kathryn war dort unten.“ Offensichtlich verwirrte Kathryns und Emmas Verschwinden ihn sehr.
    „Was haben die beiden gemacht?“, fragte Stephen Prest, während er auf die Ecke zuging, in der die zwei Frauen das letzte Mal gesehen wurden.
    „Sie mühten sich mit einigen alten Wandteppichen dort drüben …“
    Stephen näherte sich einer dunklen, verschrammten Holztür und wollte sie öffnen. Sie war verschlossen. „Etwa hier?“, fragte er.
    Wolf ging mit grimmig gerunzelter Stirn zu dem alten Kämmerer hinüber, doch seine Augen verrieten seine Sorge. Ärgerlich und ängstlich zugleich fuhr er sich durchs Haar. All seine Hoffnungen für die Zukunft schwanden. Ohne Kathryn würde er ein Nichts sein.
    „Wer hat wohl den Schlüssel zu diesem Raum, Euer Gnaden?“
    „Die Wirtschafterin, Stephen. Warum? Ihr nehmt doch nicht an, dass sie dort eingesperrt sind …“
    „Verzeiht mir, Sir“, sagte Stephen. „Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, ist dies ein kleiner Lagerraum …“
    „Sehr gut möglich. Aber die Frage ist doch …“
    „Ich glaube, es gibt dort drinnen eine versteckte Wand. Einen Geheimgang, wenn Ihr so wollt.“
    „Hier?“ Wolf blickte über die Schulter und rief Alfred zu: „Bringt Licht!“ Dann wandte er sich wieder um und stieß die Tür mit einem wohl platzierten Tritt auf.
    Herumliegende Hindernisse ließen sie beinahe stolpern, während sie den kleinen dunklen Raum betraten. Als schließlich das Licht gebracht wurde, erkannte Wolf, dass die riesigen Ballen hastig zusammengerollte Wandteppiche waren, die man wahllos auf den Boden geworfen hatte. „Wo, Stephen? Wo ist die Tür?“
    „Lasst mich sehen …“
    Stephen ging zur Rückwand und drückte mit den Händen dagegen, in der Hoffnung, sie würde nachgeben. Er war sich nach so vielen Jahren nicht mehr sicher. „Ich glaube, Eure Eltern haben diesen Durchgang versiegeln lassen, da er zu einer langen Treppe hinunter ins Burgverlies führt.“
    „Hier ist es“, sagte Wolf. „Ich habe schon einmal eine Tür gesehen, die genauso beschaffen war.“ Er fand einen Riegel genau wie in dem Gemach, wo Agatha Kathryn aufgesucht hatte, und versuchte, ihn aufschnappen zu lassen. „Es hat keinen Sinn. Die Tür hat sich verklemmt.“
    „Das wurde mit Absicht gemacht, so wie es aussieht.“ Stephen runzelte besorgt die Stirn.
    Wolf rammte die Pforte mit seiner Schulter, konnte sie aber auch nach dem zweiten Versuch nicht aufstoßen. „Alfred“, befahl Wolf, „kommt her.“
    Die beiden großen Ritter benötigten noch zwei weitere Stöße, ehe sie die Tür bezwungen hatten. Das Krachen und Poltern schien von den dunklen Tiefen verschluckt zu werden. Ein moderiger Geruch strömte auf Wolf ein, als er durch das Portal trat. Er schauderte bei dem Gedanken, dass Kathryn dort unten war. In Philips Versteck.
    „Stephen“, fragte Wolf und hielt die Kerze ins Leere, „habt Ihr eine Ahnung, wohin dieser Gang führt? Gibt es noch weitere Ausgänge, an die Ihr Euch erinnern könnt?“
    „Ich weiß von zweien.“
    „Schickt jemanden zu Chester und William. Sie sollen so viele Männer wie möglich zusammenholen. Ich will eine Wache vor dieser Tür postiert haben sowie auch vor den anderen zwei Ausgängen. Ihr

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