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HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
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enthüllt hatte, erstaunte sie. Bisher hatte sie nichts über seine Herkunft gewusst. Und nun behauptete er, er sei der Erbe eines der ertragreichsten Lehensgüter in Gastonbury.
    Lucien schwieg, doch Alayna konnte seine innere Anspannung nur erahnen. „Also macht mich das zu Edgars Vasall, auch wenn ich die Waffen gegen ihn erhoben habe. Bin ich etwa auch ein Verräter? Immerhin beinhaltet die Lehenstreue, dass beide Seiten sich an ihren Schwur halten. Edgar brach sein Versprechen, und das befreite mich auch von meinen Pflichten ihm gegenüber. Daher ist Perry frei und schuldet Euch keinen Gehorsam mehr. Erzählt mir nichts mehr von Treueeiden oder vom Gesetz, denn es gebietet dem Lord, zu beschützen, sowie dem Vasallen, zu dienen.“ Lucien hielt kurz inne und starrte Garrick bedrohlich an. „Wenn ich noch einmal höre, dass Ihr Euch über diese Sache beklagen solltet, werde ich es als aufrührerisches Verhalten gegen mich ansehen. Habe ich mich verständlich gemacht?“
    Garrick funkelte ihn wütend an, protestierte aber nicht.
    „Perry ist jetzt einer von meinen Rittern“, fuhr de Montregnier fort. „Er hat mir die Treue geschworen. Also belästigt ihn nicht weiter, denn die Befehlsgewalt des alten Barons ist mit seinem Tode erloschen. Ich bin nun der Lord of Gastonbury.“
    Garrick öffnete den Mund, überlegte es sich jedoch dann anders und schloss ihn wieder. Dann bedachte er Perry mit einem hasserfüllten Blick, bekundete aber nickend sein Einverständnis.
    Lucien brachte ein erleichtertes Lächeln zustande. Er wandte sich Alayna zu und hob fragend eine Braue. „Was sagt Ihr nun zu meiner ‚niederen Herkunft‘?“
    Alayna erwiderte: „Ich fand schon immer, dass Euer Benehmen eher einem Barbaren als einem Edelmann entspricht.“
    Zu ihrem Erstaunen antwortete Lucien ihr mit einem herzlichen Lachen.„Euer Verstand ist ebenso scharf wie Eure Zunge, Mylady. Tatsächlich habe ich viel von den Barbaren übernommen, da ich in ihrer Gesellschaft aufwuchs.“
    Alayna erhob sich langsam. „Würdet Ihr mich entschuldigen, Mylord? Ich bin müde.“
    Lucien zögerte, als ob er über die Erfüllung ihres Anliegens nachsinnen würde. „Aye“, sagte er schließlich seufzend, „das wird wohl das Beste sein. Wenn Ihr noch länger bleibt, fordert Ihr mich mit Eurem zänkischen Wesen nur noch mehr heraus, und meine Gäste hatten genug Unterhaltung für heute Abend. Ich wünsche Euch eine geruhsame Nacht.“
    Alayna war sprachlos, was im Augenblick auch besser war, sonst hätte sie sicher die Beherrschung verloren und ihn angebrüllt. Stumm nickte sie ihm zum Abschied zu und verließ die Halle.
    Die Nacht brachte ihr nur wenig Schlaf. Sie konnte einfach nicht die Hoffnungen und Ängste unterdrücken, die in ihr geweckt worden waren. Endlich würde sie durch Hubert einen Brief an ihre Mutter schicken können! Das Grinsen würde sofort aus de Montregniers dunklem, anziehendem Gesicht verschwinden, wenn ihre Mutter in Gastonbury eintraf und Alaynas Freiheit forderte. Aye, Eurice hatte recht. Dieser Mann sah ungewöhnlich gut aus, doch sein Hochmut war unerträglich. Sie konnte es kaum erwarten, ihn nie mehr sehen zu müssen.
    Dieser Gedanke brachte sie zum Lächeln. Alayna kuschelte sich fester in ihre Decken und schlief endlich ein.

8. KAPITEL
    „Gott sei Dank, das ist die letzte“, sagte Alayna, während sie und Eurice in ihrem Schlafgemach saßen und die abschließenden Stiche an einer kleinen Kindertunika anbrachten. Es hatte über zwei Wochen gedauert, Edgars vornehme Gewänder in brauchbare Kleidungsstücke umzuschneidern. In dieser Zeit hatte Alayna de Montregnier nur selten gesehen, da sie sich meistens in ihrer Kammer aufhielt, und der neue Lord schien damit zufrieden.
    „Und was nun, Liebes?“, fragte Eurice. „Diese Sachen müssen in das Dorf gebracht werden, und dazu benötigen wir Lord Luciens Erlaubnis.“
    „Dann werde ich sie eben einholen“, erwiderte Alayna schulterzuckend, als ob es die einfachste Aufgabe der Welt sei.
    Eurice sah sie zweifelnd an. „Und wie willst du das anstellen?“
    Alayna überlegte einen Moment. „Er scheint mir nicht gerade freundlich gesonnen zu sein, also wird er mir wohl kaum einen Gefallen erweisen. Trotzdem gibt es keinen Grund, warum er etwas Falsches hinter unserem Vorhaben vermuten sollte. Vielleicht sollte ich ihn einfach geradeheraus fragen, dann wird er sicher nicht misstrauisch werden.“
    „Das würdest du dich wagen?“
    „Weißt du vielleicht eine

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