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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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Rothley, hatte weniger Glück. Er hatte die Hände voll mit seinem sich windenden Sohn, und so konnte der Wind ihm seine Kopfbedeckung entreißen. Bevor er oder Elise es verhindern konnten, segelte sie davon und landete im Hafenbecken, wo mehrere Möwen daran pickten, bis der Samt sich voll Wasser sog und im braunen Wasser versank.
    Der kleine Thomas krähte fröhlich und fand das alles sehr lustig. Er lachte begeistert, als eine Möwe ganz nahe vorbei flog und heiser schrie.
    Adam lächelte zerknirscht zu seiner Frau hin. „Hast du das gesehen? Ich glaube, das bedeutet, dass ich nicht dazu bestimmt bin, etwas anderes zu tragen als meinen Helm! Modischer Firlefanz ist nichts für meinesgleichen!“
    Elise erwiderte sein Lächeln. Ihr gefiel es sowieso besser, dass sein rabenschwarzes Haar jetzt von der Brise zerzaust wurde. Sie hatte Adam nicht gesagt, wie sehr sie diese modische Kopfbedeckung störte, die sie unangenehm an den schwarzen Hut erinnerte, den Burgund zu tragen pflegte. Sie lächelte auch über den Anblick von Adam mit seinem Sohn auf dem Arm, auf den er so liebevoll herabblickte, als der Kleine mit seinem molligen Finger auf eine weitere, herabstoßende Möwe zeigte. Würde Thomas die Möwen zuerst als Vögel oder als oiseaux bezeichnen? Es war nicht wichtig. Er würde mit beiden Sprachen aufwachsen und beide gleichermaßen gut sprechen.
    Es war herzerwärmend zu sehen, wie ungezwungen Adam sich in letzter Zeit mit seinem Sohn benahm. Zumindest war er nun überzeugt – nachdem das Kind an Gewicht zugenommen und seine Blässe verloren hatte –, dass es nicht zerbrechen würde, wenn sein unerfahrener Vater es in den Armen hielt. Inzwischen war dem Kleinen das Gesicht seines Vaters ebenso lieb und vertraut wie das seiner Mutter, und er gurrte und lächelte, wenn Adam ihn auf den Arm nahm.
    Eifrig darauf bedacht, sich in kommenden Kämpfen seine Sporen zu verdienen und mit dem König nach Paris zu marschieren, wollte Harry Ingles bei der Armee bleiben, bis Adam nach Frankreich zurückkehrte. Dafür hatte sich aber Gilles Le Petit entschlossen, mit nach England zu gehen, und in Abwesenheit von Junker Harry würde er nicht nur seiner Lady, sondern auch Lord Rothley dienen. Daher würde er jetzt für eine ganze Weile zum letzten Mal die Normandie sehen – obgleich dieser Hafen eigentlich seit Jahrhunderten englisch war. Calais war der einzige Besitz, den König John nicht mit den übrigen früheren Gebieten der Engländer in Frankreich verloren hatte. Gilles hatte geschworen, dass es ihm nichts ausmachte, Frankreich zu verlassen – ja, er hatte sogar behauptet, sich gern England ansehen zu wollen, aber Elise ertappte ihn dabei, wie er sinnend auf die Stadt sah, als würde er etwas suchen. Und er hatte wieder diesen sehnsüchtigen Ausdruck im Gesicht, den Elise schon oft an ihm bemerkt hatte, wenn er sie und Adam ansah.
    Das Schiff tanzte auf den Wellen, als wollte es endlich Fahrt machen, doch es würde erst in einer Stunde segeln. Der Wasserstand war noch nicht richtig.
    Und dann sah Elise sie. Sie stand auf dem Dock und verkaufte den Seeleuten vieler Nationen Äpfel und Birnen. Eine winzig kleine Frau, deren Korb fast größer war als sie – eine Zwergin.
    Elise zupfte diskret an Adams Samtärmel, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Dann deutete sie mit einer Kopfbewegung zu der kleinen Frau hin und blickte vielsagend auf Gilles.
    „Ah, da ist eine Obstverkäuferin“, sagte Adam, der sofort begriff. „Es wäre angenehm, etwas Obst auf der Reise zu haben, nicht wahr, Madame? Geh doch hinunter, Gippety, und besorge uns etwas, bitte.“ Adam händigte dem Zwerg einige Münzen aus und zwinkerte Elise verstohlen zu.
    „Sehr wohl, Mylord“, erwiderte Gilles, sehr formell, jetzt seit er Diener eines Earls und seiner Gemahlin war. Und dann sah er die Obstverkäuferin.
    Die Verwandlung seines Ausdrucks und der Blick lebhaften Interesses der kleinen Frau, als sie einen Mann auf sich zukommen sah, der genauso war wie sie, nur ein paar Zentimeter größer, entlockten Adam und Elise ein Lächeln.
    „Ich glaube, als Gräfin brauche ich eine Kammerfrau, Adam“, murmelte Elise und legte ihren Kopf an seine Schulter, als sie die beiden unten auf dem Dock miteinander reden sah. „Ob die Obstverkäuferin mit uns nach England kommen würde?“
    Adam lächelte breit. „Ich wette, das würde sie tun, solange nur Gippety ein Mitglied unseres Haushalts ist, meine kupplerische Lady!“
    Elise blickte zu ihm auf, und

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