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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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küssen begann, und dann würde er nicht merken, wenn sie sich später aus dem Bett fortschlich.
    „Jesu, nicht mein Wille geschehe, sondern Deiner“, betete Henry von England, als er in der Dunkelheit niederkniete. „Ich habe Dir zu Ehren die Unterwerfung von Falaise bis zum Tag Deiner Geburt erhofft, aber vielleicht waren meine Beweggründe nicht lauter genug. Vielleicht, sündiger Mensch, der ich bin, wünschte ich mir innerlich, die Lobpreisungen der Männer selbst zu erhalten, anstatt sie alle Dir zukommen zu lassen, und deshalb hast Du mir den Sieg dennoch verwehrt, obgleich es den Anschein hat, dass Kommandant Olivier de Maun nicht mehr lange durchhalten kann. Und Du hast mir erneut diesen vertrauten Stachel ins Fleisch gebohrt …“
    Henry zuckte zusammen, als ein weiterer stechender Schmerz seinen Unterleib durchfuhr, sodass er sich an den Bauch griff, als könnte er das Ungeheuer fassen, das in seine Eingeweide biss. Es war ein wohlbekannter Schmerz, der ihn immer wieder quälte, wenn er zu gut aß oder seinen bevorzugten Rheinwein trank – und manchmal auch aus keinem ersichtlichen Grund.
    Er presste den Rand seines Umhangs gegen den Mund, um nicht aufzustöhnen und seinen schlafenden Adjutanten zu wecken. Vielleicht, wenn er einen Spaziergang um das Lager machte und sich ein wenig mit den Wachen unterhielt, würde er anschließend ein paar Stunden in Frieden schlafen können …
    Denis Coulet ging unruhig im Schatten dreier Nadelbäume am Rande des Lagers auf und ab. Warum kam diese verfluchte Frau nicht? Ihm war von dem hässlichen kleinen Zwerg mitgeteilt worden, dass seine Herrin ihn zu sprechen wünschte. Er war buchstäblich hierher befohlen worden, was seinen Groll weckte. Die Füchsin wollte zur Stunde des letzten Gottesdienstes des Tages erscheinen oder kurz danach, sobald sie sich ohne Wissen ihres Gemahls davonschleichen konnte. Coulet fror in der beißenden Kälte. Wo bleibt sie nur? wütete er. Und wenn sie weiß, was gut für sie ist, dann sollte sie mir besser mitteilen, dass sie bereit ist, zu tun, was der Herzog ihr befohlen hat!
    Was das anbetraf, so hatte er jedoch kein gutes Gefühl. Er wusste wohl, dass Lady Elise Saker ihn nicht leiden konnte, das war deutlich an der Art, wie ihre grünen Katzenaugen schmal wurden, wenn sie ihn ansah und ihre kleine Nase in die Luft reckte, als röche sie verfaulten Fisch, wenn er in der Nähe war. Coulet war an den Widerwillen von Frauen gewöhnt, und es machte ihm nichts aus, denn er konnte sich jederzeit die Dienste einer Hure kaufen. Zu etwas anderem waren Frauen sowieso nicht von Nutzen, auch nicht solche wie Elise Saker, die sich selbst für feine Damen hielten.
    Gestern, als sie gelesen hatte, dass der Herzog von ihr verlangte, den König zu ermorden, hatte sie zu entsetzt und angewidert ausgesehen, als dass Coulet glauben konnte, sie würde diese Gefühle genügend überwinden, um dem Befehl Folge zu leisten – trotz des Köders in Form eines aristokratischen Titels und einer vorteilhaften Heirat.
    Das kommt davon, wenn man ein Weib dazu benutzt, die Arbeit eines Mannes zu tun, dachte er gereizt. Wieso kam Burgund nicht auf den Gedanken, ihm einen Titel und Heirat mit einer Erbin anzubieten? Er würde die Aufgabe rasch genug erledigen. Aber ihm war klar, dass dies niemals geschehen würde, denn Burgund hielt seinesgleichen für unwürdig, geadelt zu werden, und hatte seinen Preis bereits gefunden: Gold.
    „Tut mir leid, wenn Ihr länger habt warten müssen“, sagte eine leise Stimme hinter ihm.
    Er fuhr herum. „Es ist wirklich höchste Zeit, meine feine Dame! Noch einen Augenblick länger, und ich hätte Euch hier stehen gelassen, um Frostbeulen zu bekommen, so wie ich!“
    „Ich sagte bereits, es täte mir leid“, wiederholte Elise mit einiger Schärfe im Ton. „Ich konnte schließlich nicht fortgehen, bevor mein Herr eingeschlafen war.“
    „Nun gut“, lenkte Coulet grollend ein. Er wollte die Unterredung so schnell wie möglich hinter sich bringen, um seine Bettstatt aufzusuchen. „Der Zwerg sagte mir, Ihr wünschtet mich zu sprechen. Seid Ihr gekommen, um mir zu sagen, dass Ihr bereit seid, das Gift morgen zu verabreichen?“
    Elise holte hörbar Luft. „Nein. Ich habe Euch herbestellt, um Euch zu sagen, dass ich keinen Mord begehen kann, auch nicht an einem Engländer. Ich werde weder König Henry noch irgendjemand anderen töten. Und darüber hinaus kann ich auch nicht weiter für Burgund und die Königin spionieren. Ich

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