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HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

HISTORICAL EXCLUSIV Band 23

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARIE-LOUISE HALL LAURIE GRANT
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mich anklagt, ist derjenige, der die Botschaften überbracht hat!“, rief sie und deutete auf den schadenfroh grinsenden Coulet. „Und er ist es auch, der das Gift mitgebracht und mich versucht hat, unter Druck zu setzen! Er hat gesagt, er würde meinen Gatten töten, wenn ich mich weigern sollte, dem Befehl zu gehorchen!“ Sie würde sich nicht von Coulet anschwärzen lassen ohne seine wahre Rolle bei alledem zu enthüllen!
    „Sie ist diejenige, die lügt“, erklärte Coulet verächtlich. „Sie versucht, sich herauszuwinden, indem sie mir die Schuld zuschieben will!“
    „Ich wusste, dass ich meinem zeitweiligen Verbündeten Burgund nicht voll und ganz vertrauen konnte, aber mich vergiften zu wollen?“ Henry schüttelte verwundert den Kopf. „Ich bin dankbar, Coulet, dass Ihr diese ernste Angelegenheit ans Licht gebracht habt.“
    Henry hätte ebenso gut eine steinerne Statue sein können, wie er dort stand, das personifizierte Verhängnis, fand Elise.
    Verzweifelt wandte sie sich an Adam, dessen Gesicht das eines Fremden war. „Ja, ich habe Informationen gesandt, Mylord … Adam … aber als wir uns ineinander verliebten, war mir klar, dass ich damit aufhören musste! Ich konnte nicht länger etwas tun, das Euch gegenüber und allem, wofür Ihr steht, untreu gewesen wäre! Bitte, glaubt mir das!“
    Über den leeren Raum hinweg, der sie von ihrem Gemahl und dem König trennte, hörte Elise Henrys Stimme: „Sir Adam, Ihr wisst, was mit Spionen und Meuchelmördern geschieht. Steckt sie in die Kerkerzelle, wo sie die Nacht verbringen wird, und stellt eine Wache auf. Wir werden uns nach dem morgigen Tag mit ihr befassen.“
    Zwei Wachen, mit denen König Henry sich zuvor unterhalten hatte, bis Elises Schreien ihn zum Schauplatz ihres Kampfes mit Coulet geführt hatte, kamen auf den Ruf des Königs herbei und führten Elise zu der fensterlosen Hütte, die im englischen Lager als Kerkerzelle diente.
    Sie bot wenig Annehmlichkeiten: frisches Stroh auf dem Boden, ein Nachttopf, ein rissiger Wasserkrug und zwei von Motten zerfressene Wolldecken. Es gab kein Kohlenbecken, und der kalte Wind drang ungehindert durch die zahlreichen Ritzen.
    Es waren keine anderen Insassen im Gefängnis, und es waren seit Errichtung des Lagers auch nur wenige dort gewesen, alle minderer Straftaten angeklagt wie Schlägereien, Glücksspiel, Ungehorsam und dergleichen. Lady Saker war die erste Gefangene, die Gefahr lief, an einem Ast der riesigen Eiche direkt vor der Hütte aufgehängt zu werden.
    Elise war es gleichgültig. Sie hüllte sich in eine der Decken – eine schwierige Aufgabe, da ihre Handgelenke mit einer kurzen Kette gefesselt waren, ebenso wie ihre Fußgelenke – und setzte sich auf die andere. Sie spürte jedoch kaum die Kälte. Erschöpft von dem Zorn und Entsetzen, das sie während der vergangenen Stunde erfüllt hatte, empfand sie lediglich die vage Hoffnung, dass der König sie zum Tode verurteilen und ihrem Leiden am Tage nach Weihnachten ein Ende setzen würde. Es war zu schmerzhaft, in einer Welt zu leben, in der Hass das einzige Gefühl sein würde, das Sir Adam für sie aufbrachte.
    Coulet war den Wachen gefolgt, als diese Elise wegführten, und hatte seine einstige Verbündete verhöhnt. „Nun, und wer ist jetzt der schlaue Fuchs, Füchsin? Habt Ihr den Widerwillen auf Sir Adams Gesicht bemerkt? Sieht so aus, als hätte Euer Ritter Eure Reize genossen, solange er konnte, aber jetzt, da er die Wahrheit über Euch weiß, wird ihn Euer Schicksal nicht mehr kümmern!“
    Es schien ihn zu ermutigen, dass sie nichts sagte und auch die Wachen keinerlei Anstalten machten, ihn zum Schweigen zu bringen.
    „Manchmal lässt König Henry bei Frauen Gnade walten, aber ich wette, dass Ihr höchstens auf lebenslange Haft hoffen könnt! Und ich glaube nicht, dass Saker Euch jemals besuchen wird. Ich bin überzeugt, er würde Euch lieber hängen sehen, denn dann wäre er frei, um wieder zu heiraten, ohne einen Bischof bestechen zu müssen, die Ehe mit Euch zu annullieren!“
    Adam leitete die Spionagetruppe des Königs! Es fiel Elise schwer, ihn sich in dieser Rolle vorzustellen, wie er die Fäden zog und Agenten – unwissende Marionetten wie sie selbst – aussandte, um den Feind zu bespitzeln. Sie vermochte ihn nicht anders zu sehen als den aufrechten Krieger, der er war. Welche Ironie, dass sie unter all den verfügbaren Engländern sich ausgerechnet zu ihm hingezogen gefühlt hatte, und dass keiner von ihnen beiden

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