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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Leistungen der älteren Jungen in der Schule, die sich mehr in Streichen als in Studienerfolgen auszudrücken schienen. Und mit nur ganz leichter Beunruhigung hörte sie Charlies Schilderung seiner weiteren Abenteuer an Bord der Phoenix an, nachdem Sarah über Bord gegangen war.
    Zum Mittagessen gab es einen köstlichen Fischeintopf, der im Garten serviert wurde. Die hohen Mauern schützten die lebhaft plaudernde Gruppe vor dem Wind und bewahrten die Wärme der Frühlingssonne.
    Nach dem Mittagessen führte Liam James fort, um ihm seine Schmiede zu zeigen, und die Brüder überredeten die Schwestern dazu, mit der Ponykutsche nach Carisbrooke Castle zu fahren, wo einst König Charles gefangen gehalten worden war. Die Mauern aus dem zwölften Jahrhundert hallten wider vor dem Lachen der Jungen, die lärmend eine Attacke nachspielten.
    Die Sonne stand schon tief und dunkelrot über dem Sund, als Sarah und James die letzte Kutsche zurück nach Portsmouth nahmen. Sie versprachen, am nächsten Morgen wiederzukommen, nachdem sie ihre Habseligkeiten aus dem "Royal Arms" geholt hatten. Auf dem Weg zu dem Hotel wies James den Kutscher an, vor der Broad Street Nummer siebenundzwanzig zu halten.
    "Es wird nur einen Moment dauern, Sarah. Ich will Huddington nur rasch sagen, dass wir bei deiner Schwester zu erreichen sind, und hören, was er bisher herausgefunden hat."
    Sarah rutschte über den Sitz und stieg ebenfalls aus der Kutsche. "Ich komme mit. Ich will es auch wissen."
    Sarah fiel nicht einmal auf, dass nur wenige Ehefrauen so offenen Zugang zu den Geschäften ihres Ehemannes hatten. Sie hatte den Haushalt der Abernathys so lange geleitet, dass sie ganz selbstverständlich davon ausging, in alles eingeweiht zu werden.
    Auf James' Klopfen hin riss der junge Rechtsanwalt die Tür auf. Er trug dieselbe schwarze Robe und auf den goldenen Locken dieselbe alte Perücke, doch das Gesicht unter der altmodischen Frisur strahlte eine Heiterkeit aus, die darin vor drei Tagen noch nicht zu lesen gewesen war.
    "Mylord! Lady Straithe! Wo sind Sie gewesen?"
    James zog eine Braue hoch. "Wie meinen Sie bitte?"
    Sarah biss sich auf die Unterlippe, um ein Lächeln zu unterdrücken. Ihr Gemahl würde einem mittellosen jungen Anwalt genauso wenig Rede und Antwort stehen wie einem dreisten Matrosen.
    "Oh, verzeihen Sie meine schlechten Manieren." Thomas Huddington schob sie beide in die staubige Kammer. "Bitte nehmen Sie Platz. Möchten Sie eine Tasse Tee, Lady Straithe? Im Pub nebenan gibt es ganz anständigen Tee."
    "Nein, vielen Dank."
    Sarah saß da und drapierte anmutig ihre Röcke. James stand hinter ihr und legte seine Hand leicht auf ihre Schulter. Ihm blieb kaum etwas anderes übrig, wollte er nicht Huddingtons Stuhl hinter dem Schreibtisch einnehmen oder sich auf einen der Bücherstapel setzen, die sich überall im Raum türmten.
    "Es tut mir Leid, wenn ich übereifrig erscheine." Der junge Anwalt warf James einen Blick zu, der gleichzeitig nervös und aufgeregt wirkte. "Ich habe Ihnen eine dringende Nachricht nach Barrowgate geschickt, aber Sie waren schon fort. Der Torwächter an der Schule konnte oder wollte meinem Boten nicht sagen, wohin Sie gegangen waren."
    Die Hand auf Sarahs Schulter wurde schwerer. "Eine dringende Nachricht? Weshalb?"
    "Ich habe ganz unerwartete Neuigkeiten, Sir."
    Ganz in Gedanken fuhr Huddington sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. Die Perücke rutschte auf ein Ohr hinunter, und er zog sie mit einer energischen Handbewegung zurecht.
    "Ich war in den vergangenen drei Tagen sehr beschäftigt. Zuerst die Fragen bei der Bank und dann der Besuch von Mr. Dalton und schließlich der Brief von der Admiralität. Ich schwöre Ihnen, der Türklopfer hat nicht …"
    "Immer schön langsam, junger Mann", meinte James. "Fangen Sie vorn an. Sagen Sie mir, wer für meine Buchführung verantwortlich ist."
    "Die Bankiers Hereford, McIvers und Jocelyn haben die Abrechnungen von Mr. Bickersford übernommen, Ihrem früheren Geschäftspartner. Ich habe selbst mit Mr. McIvers gesprochen und eine Aufstellung mit allen Ihren Einnahmen und Ausgaben bis zum heutigen Tage erhalten."
    Der Anwalt durchwühlte die Papiere auf seinem Tisch, zog eines heraus und warf es seinem Klienten zu. James überflog es und lächelte leicht.
    "Gut, gut."
    "Was ist gut?" wollte Sarah wissen.
    "Der Tee, den Liam und die Mannschaft aus China mitbrachten, war der erste aus der neuen Ernte, der London erreichte. Sie haben die Kisten für den

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