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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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dreifachen Preis dessen verkauft, was sie bekommen hätten, wenn die Ostindienschiffe schon vor ihnen angekommen wären."
    "Also sind wir nicht ganz mittellos?"
    "Nicht ganz. Wir haben genug, um ein oder zwei Ballkleider zu kaufen."
    Ehe Sarah auf diesen Unsinn etwas erwidern konnte, mischte Huddington sich aufgeregt ein. "Die werden Sie brauchen, und zwar bald, Lady Straithe, wenn ich das sagen darf."
    Sie blinzelte. "Wofür sollte ich so etwas brauchen?"
    Der Rechtsanwalt suchte erneut etwas in den Stapeln auf dem Tisch. Einen Augenblick später tauchte er triumphierend wieder auf, in der Hand einen dicken blassgelben Umschlag.
    "Ein Bote überbrachte dies hier, vor etwa einer Stunde. Er … nun, er erwähnte beiläufig, dass dies eine Einladung für den Viscount und die Viscountess Straithe sei, zu Lady Swarthmores Maifest nächste Woche."
    "Wer, zum Teufel, ist Lady Swarthmore?" fragte James.
    "Ihr Gemahl ist von der Krone damit beauftragt, Ihren Besitz zu verwalten, solange Sie verschollen sind. Offensichtlich hat Lord Swarthmore durch Mr. McIvers von Ihrer Rückkehr erfahren und seiner Gemahlin davon berichtet."
    Sarah schüttelte verwirrt den Kopf. "Und sie hat uns zu einem Ball eingeladen?"
    "Jawohl, Madam. Sie haben noch eine andere Einladung erhalten, zu einer von Mrs. Southbys musikalischen Soireen. Sie werden sie vielleicht nicht kennen, nach all den Jahren in China, aber sie ist …"
    "Ich kenne Mrs. Southby durchaus", erwiderte Sarah mit schwacher Stimme.
    Wer tat das nicht? An verschiedenen Stationen ihrer Karriere war Mildred Southby eine international bekannte Opernsängerin gewesen, die Mätresse eines inzwischen abgesetzten Königs und die Witwe eines reichen Goldschmiedes. In ihren späteren Jahren kämpfte sie unermüdlich und fortwährend für die Ausbildung der Frauen. Selbst Papa, der so ein strenger Moralist gewesen war, hatte sie zitiert, wenn er Sarah und Abigail zu ihren Studien drängte.
    "Was soll das alles?" fragte James ungeduldig.
    Der Anwalt packte die Aufschläge seiner Robe und versuchte, würdig auszusehen. Es gelang ihm nicht, er wirkte nur lächerlich und sehr, sehr jung.
    "Sie sind ein Held, Sir."
    "Sind Sie betrunken, Huddington?"
    Die Frage ließ den Anwalt blinzeln. "Nein, Sir! Ich hatte nur ein Bier heute, das versichere ich Ihnen. Es ist die Wahrheit, Sir. Sie sind ein Held."
    "Was Sie nicht sagen."
    "Die Star of Bombay legte nur wenige Stunden, nachdem Sie meine Kanzlei verlassen hatten, hier im Hafen an. Allem Anschein nach brachte sie Nachrichten aus Indien mit, von denen eine auch Sie betraf. Die Admiralität schickte eine Kopie davon an McIvers, als Ihrem Treuhänder, und er übermittelte sie gestern mir. Ich habe sie hier irgendwo."
    Briefe und Notizen stoben in alle Richtungen, als Huddington ein weiteres Mal seinen Schreibtisch durchwühlte.
    "Ha! Ich wusste es! Hier ist sie."
    Er hielt ein offiziell aussehendes Papier ins Licht, senkte seine Stimme und begann zu lesen.
    "Aus der Hand von Admiral Lord David Bentwater, Kommandant Seiner Majestät Schiff Trueheart und …"
    "Ich weiß, wer der Mann ist. Geben Sie mir das."
    James riss dem Rechtsanwalt das Papier aus der Hand und überflog eilig den Inhalt. Sarah wartete, bis sie die Ungewissheit nicht mehr länger ertragen konnte.
    "James!" bat sie. "Sag mir jetzt endlich, was hier los ist."
    "Dieser Junge, George Fortengay, hat seinem Vorgesetzten Rat und Hilfe, die ich ihm gab, weit übertrieben geschildert. Jetzt hat Bentwater dasselbe seinem Vorgesetzten gegenüber getan."
    "Weit übertrieben?" Huddington wirkte, als wollte er einen Teil des Ruhmes für sich beanspruchen. "Darf ich sagen, Sir, wenn die Constant nur halb so beschädigt war, wie es in diesem Bericht steht, und Sie nur ein Zehntel der guten Ratschläge gaben, die hier aufgeführt sind, dann haben Sie wirklich das Schiff gerettet, wie der Admiral es so direkt bezeichnet."
    Sarah erfasste die Andeutungen sofort. Lieutenant Kerricks Ruf war im Begriff, wiederhergestellt zu werden. Von nun an würde man den Viscount Straithe wieder überall willkommen heißen. Er musste die Phoenix nicht verkaufen und das Geld in eine Ruine stecken, um die Anerkennung der Gesellschaft zurückzugewinnen. Und er musste auch nicht an Land bleiben und ein Heim für die Abernathys schaffen.
    Sarah erhob sich und nahm den Arm ihres Gemahls. "Wir müssen miteinander reden, James. Und zwar unter vier Augen."
    James strich ihr über die Wange. "Ja, das müssen wir."
    Ungeduldig

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