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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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verletzten, zu kurzen Bein. Ansonsten war er nüchtern und voll von eiskaltem Hass.
    "Shanks, hierher!" schrie er in die frische Nachtluft. Der Gehilfe kam mit den Pferden herbeigeeilt, und sie ritten zusammen zum Gasthof.
     
    Am nächsten Tag blieb Rosalind in ihrer Kammer, bis sie Nick und Delancey wegreiten hörte. Sie wollte sich nachher mit Wat in dem Versteck treffen, um die französischen Waren durchzusehen. Schließlich ergriff sie einen großen Korb, wie man ihn zum Sammeln von Nüssen verwendete, und machte sich gemächlich auf den Weg.
    Der Tag war grau und regenverhangen. Auf halber Strecke hielt Rosalind inne und blickte sich um. Auf dem Weg vor dem Gasthof war einiges Volk unterwegs, doch Wat konnte sie nirgends ausfindig machen, vielleicht war er bereits an dem vereinbarten Treffpunkt.
    Unter ihren Füßen raschelten die ersten Herbstblätter, als Rosalind auf die verborgene Höhle zuschritt, in der die Schmuggler in der Nacht die Fracht verstaut hatten. Hin und wieder bückte sie sich, um ihren Korb zum Schein mit Nüssen zu füllen. An kalten Winterabenden würde sie mit Meg am Feuer sitzen, die Nüsse ausschälen und essen.
    " Ring-a-ring of rosies !" Wats Geflüster erreichte sie, noch ehe sie ihn selbst zu Gesicht bekam. Er blickte hinter einem Baum hervor.
    " Pocket full of posies . Was für eine Überraschung, dich hier zu treffen!" neckte Rosalind und ging auf Wat zu. Gemeinsam schritten sie weiter. Wat schien eine schlaflose Nacht hinter sich zu haben. Seine Augen waren blutunterlaufen, und seine Haut war ebenso zerknittert wie sein Hemd. Aber, bei Gott, auch sie selbst hatte nur wenig Schlaf gefunden, nur durch einen schmalen Korridor von Nick Spencer getrennt!
    Als Wat zu sprechen anheben wollte, legte ihm Rosalind schnell den Finger auf die Lippen und hob lauschend den Kopf. Vögel zwitscherten. Waren von fern nicht Hufschläge zu vernehmen? Ein Eichhörnchen raschelte zwischen den Blättern – sonst war alles ruhig. Aber gerade als sie sich umdrehen wollten, um weiterzugehen, hielt ein verräterisches Knacken sie zurück. Sie blickten angestrengt in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Dann hörten sie auch Tritte. Ein Tier? Ein Mensch? Rosalind umklammerte Wats Handgelenk. Da … ein Mann – nein, nicht irgendein Mann, sondern Kapitän Delancey kam den Hügel herab und blieb dann stehen, um sich umzuschauen.
    "Er muss mir gefolgt sein und hat uns bestimmt gesehen", flüsterte Rosalind und presste sich enger an einen Baumstamm. Ihr Herz klopfte wie wild. Verdammt sei Nick, dass er seine Leute auf mich aufpassen lässt! Tat er das nur, weil sie ihn letzte Nacht abgewiesen hatte, oder steckte mehr dahinter?
    "Wenn wir jetzt verschwinden, verfolgt er uns weiter. Wir müssen eine Erklärung dafür bieten, warum wir beide hier sind", flüsterte Rosalind. Sie wusste, was zu tun war. Sie würde Nick Spencer zwar wieder verärgern, aber es wäre ein glaubhaftes Motiv, und es würde ihn dazu bewegen, sie in Ruhe zu lassen. Wie hatte er es wagen können, ihr zu unterstellen, sie begehre ihn! Gemeiner Kerl! Selbst wenn sie ihn begehrte, sie wollte ihn nicht haben. Vielleicht würde ihm das klar werden, wenn ihm Delancey Bericht erstattete!
    "Was sollen wir tun?" fragte Wat ratlos. Seit eh und je hatte er sich ihrer Führung anvertraut.
    "Komm hier herüber!" Sie traten etwas aus dem Schatten der Bäume heraus. "Er soll denken, wir sind deshalb hier." Rosalind stellte sich auf die Zehenspitzen und legte ihre Arme um Wats Nacken. "Verstehst du? Wir haben ein Stelldichein."
    Wat hatte schnell begriffen. Mit seinen knochigen Händen presste er Rosalind fest an sich und tat nicht nur so, als ob sie sich küssten, sondern drückte seinen Mund heiß und schwer auf ihre Lippen. Nun umschlang auch sie ihn heftiger. Wie sicher und behaglich man sich fühlt, dachte Rosalind, ganz anders als bei der hitzigen Umarmung dieses verdammten königlichen Vasallen! Sie schmiegte sich zärtlich an Wat und hoffte dabei, dass Delancey dem Lord Lieutenant alles hinterbringen würde.
    "O Wat, ich bekomme keine Luft mehr", murmelte sie schließlich, und es gelang ihr, sich von der breiten Brust ihres Freundes zu lösen. Der Kuss hatte bestimmt ausgereicht, um Nicks Kundschafter ein Licht darüber aufzustecken, aus welchem Grunde sie hierher gekommen waren. Doch sie wagten jetzt nicht mehr, zu der Höhle zu gehen.
    Vorsichtig spähte Rosalind über das Tal und stellte fest, dass Delancey verschwunden war.
    "Er

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