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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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habe ich bei Euerm Schankburschen gekauft, und Ihr wolltet davon unbedingt letzte Nacht auf der Burg kosten", sagte Nick mit sanfter Stimme.
    "Wir hatten uns mit diesem Wein eingedeckt, bevor der Handel mit französischen Waren verboten wurde. Nun muss ich ihn auch ausschenken."
    "Welches Glück! Der König liebt diesen Tropfen über alles!"
    Rosalind biss sich auf die Lippe. "Ich hebe den Rest jetzt aber auf", sagte sie schnell. "Wenn nicht ein so wohlhabender Gast kommt wie Ihr und gut dafür bezahlt, muss ich mich auf das hiesige Bier beschränken."
    "Und auf die hiesigen Bierbrauer", murmelte er drohend und kam näher.
    "Selbstverständlich. Bier ist eines der wenigen Dinge, die wir nicht gezwungen sind, aus Sandwich zu beziehen, da uns Seine Majestät ja hier in Deal das Marktrecht verweigert. Wenn Ihr Deal wirklich stärker machen wollt, solltet Ihr versuchen, das zu ändern."
    "Als man noch französischen Wein einführen durfte", sagte Nick und überhörte geflissentlich ihren Hinweis, "habt Ihr ihn dann in Frankreich holen lassen oder hat man ihn hergebracht? Bei gutem Wetter könnte man eine Stadt wie … nun, vielleicht wie Boulogne in ein paar Stunden erreichen."
    Rosalind zwang sich, seinem Blick standzuhalten. "Es gab viele Weinlieferanten damals. Ich glaube, das meiste kam über Dover, wo es gleich verzollt wurde."
    "Rosalind, Ihr müsst verstehen, dass ich herausbekommen will, wie viele Franzosen hier in dieser Gegend gewesen sind. Sie sind unsere Feinde, und wenn sie das Gebiet hier und auch die Leute kennen, stellen sie eine große Gefahr dar, sollte Frankreich einen Überfall auf England vorhaben."
    Das war also die Geschichte von Ehre und Vertrauen, über die er letzte Nacht gesprochen hat, dachte Rosalind. Offensichtlich sammelt er Informationen über die französischen Schmuggler. Zumindest aber verdächtigt er mich selbst nicht, wenn er mir solche Fragen stellt.
    "Ich … nun, um die Wahrheit zu sagen, es waren natürlich Franzosen hier. Manche sprachen nur Französisch, manche Englisch mit französischem Anklang. Und wenn Ihr jemals planen solltet, in Frankreich einzufallen, würden sich entlang der Küste von Kent genügend Männer finden, die früher ebenfalls nach Frankreich zu segeln pflegten."
    "Und Ihr sprecht nicht Französisch, nicht wahr?"
    Rosalind zuckte unmerklich zusammen. Wie leicht konnte er herausbekommen, dass sie selbst einige Male in Boulogne gewesen war und ein wenig Französisch sprach?
    "Na ja, hier und da ein paar Worte schon. Ich schnappe immer etwas auf von durchreisenden Fremden – Spanisch und sogar Niederländisch von einer Frau, die wir aus Seenot gerettet haben so wie Euch."
    Bei dieser Bemerkung löste sich die Spannung im Raume etwas. Nach alledem, so redete sich Rosalind zu, kann er wirklich nicht annehmen, dass ich Anführerin einer Schmugglerbande bin.
    Nach alledem, sagte sich Nick, werde ich wohl einen anderen Weg finden müssen, um herauszubekommen, ob sie etwas über die Schmuggler und ihre französischen Verbindungsmänner weiß. Vielleicht wird ihr Schweigen auch erzwungen. Er würde versuchen, ihr Vertrauen auf seinen Schutz zu festigen. Wenn auch das nichts half, blieb ihm nur, ihr noch mehr Angst einzujagen, so dass sie schließlich alles sagen würde.
    "Seht Ihr …" Nick trat noch näher an Rosalind heran, so dass sie sich von ihrem Platz am Tisch nicht mehr fortbewegen konnte. "Ihr wisst doch so viel davon, was in Deal vor sich geht. Ich vertraue darauf, dass Ihr mir helft, ein wachsames Auge darauf zu haben in diesen gefahrvollen Zeiten."
    "Dann dürft Ihr aber nicht mehr solche Anschuldigungen gegen mich erheben wie beispielsweise, dass ich meinen Schankburschen veranlasst haben soll, Eure Leute betrunken zu machen."
    "Ich erwarte einfach, dass man mir gehorcht und mich unterstützt. Ich bin hier, um die Leute von Deal zu schützen und darüber hinaus ganz England."
    "Wenn das so ist, muss ich Euern Leuten das Bier nunmehr doch zuteilen. Und ich werde Euch auch informieren, wenn ich wieder einmal einen Franzosen in meinem Gasthof sehe. Allerdings werde ich in der nächsten Zeit meine ältere Schwester in Sandwich besuchen, die kurz vor der Niederkunft steht."
    "Aha. Nun gut, dann werde ich in dieser Zeit Kapitän Delancey noch hier in Euerm Haus zurücklassen, damit er ein Auge auf die Wirtschaft hat, bis Ihr zurückkommt. Ich selbst ziehe morgen in die Festung um. Aber ich habe genügend Zeit, um Euch sicher nach Sandwich zu bringen, da ich

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