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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Haus, und ich denke, ich sollte froh darüber sein, dass Ihr diese Tatsache nicht auch mit einem Dankgebet bedacht habt."
    "Ihr legt wirklich viel zu viel in meine Worte, Mylord."
    Nick nahm ihr den Krug aus der Hand und setzte ihn mit einem dumpfen Knall auf den Tisch zurück. "Dann seid aufrichtig und geht offen und ehrlich mit mir um. So brauche ich nicht an Euern Worten herumzurätseln, Rosalind."
    Rosalinds Herz schlug bis zum Halse. War es eine Warnung, eine Drohung, oder meinte er gar nichts Besonderes damit? Bei allen Heiligen, grübelte sie, wenn ich nur wüsste, was dieser Mann wirklich denkt.
    Verdammtes listiges kleines Biest, dachte Nick. Er sehnte sich verzweifelt danach, sie in die Arme zu nehmen, obwohl er wusste, dass er sie sich lieber vom Leibe halten sollte. Wenn er nur wüsste, was in ihrem Kopf vor sich ging!
    "Ich glaube, wir sollten lieber essen, solange alles noch heiß ist", sagte Rosalind etwas befangen.
    "O ja. Ich bin fast verhungert."
    Sie begannen mit dem Mahl und plauderten dabei über die Leiden und Freuden des Lebens auf dem Lande. Auch über die Gefahren des Fischfangs in der hier besonders tückischen See und ganz allgemein über die Zeit sprachen sie angeregt; nur ihre Gefühle füreinander waren ein ängstlich gemiedener Gesprächsgegenstand.
    "Ich hoffe, dass während meiner Abwesenheit sowohl meine Schwester als auch Euer Steinmetzmeister jeder mit den eigenen Aufgaben beschäftigt sein werden", sagte Rosalind und wagte damit nun doch, ein etwas persönlicheres Thema zu berühren. Schon lange hatte sie Nick eine Mahnung in dieser Sache zukommen lassen wollen.
    "Sie lieben sich", erklärte Nick mit Nachdruck. "Ich empfinde nichts als Wohlwollen und auch ein bisschen Neid für sie."
    Dies hinwiederum war nicht die Richtung, in die Rosalind das Gespräch gehen lassen wollte, und so versagte sie sich weitere Bemerkungen dazu.
    "Ich bedaure, dass ich nicht umhin kann, mich schon zu verabschieden. Doch ich habe noch verschiedenes zu erledigen." Nick erhob sich und kam um den Tisch. Rosalind sprang hastig auf. Wieder einmal hatte sie das höchst verwirrende und doch so herrliche Gefühl, dass er das eine sagte und das andere meinte.
    "Dann gestattet mir, Euch viel Erfolg bei Eurer Arbeit zu wünschen, während ich in Sandwich bin", sagte sie, als sie zusammen zur Tür gingen, und griff mit der Hand nach dem Knauf. Doch als sie die Tür öffnen wollte, hielt Nick sie fest.
    "Und darf ich Euch Ruhe und Erholung von Euern vielen Pflichten hier wünschen?" erwiderte er.
    "Ich danke Euch."
    "Das Essen war ausgezeichnet und auch die Gesellschaft."
    "Ich danke Euch vielmals."
    "Ich wollte Euch vorhin schon küssen, Rosalind, sogar als wir uns stritten."
    "Wirklich?"
    "Es stand deutlich auf Euerm hübschen Gesicht geschrieben, dass Ihr das wusstet, und wahrscheinlich war es bei mir dasselbe. Tut nicht so, als wäret Ihr zimperlich oder töricht, und versucht nicht, mich hinters Licht zu führen, Rosalind."
    Er hob ihr Kinn empor und zog sie fest an sich, so dass ihre Körper von den Hüften an abwärts eng aneinander gepresst waren. Ihre Blicke versanken ineinander, ihre Lippen näherten sich.
    Zunächst war Nicks Kuss zart wie ein Windhauch. Ein männlicher Duft nach der Weite des Ozeans, nach Leder und etwas Unbeschreiblichem umgab ihn. Rosalind öffnete ihre geballten Hände, die sie abwehrend gegen seine Brust gestemmt hatte, tastete sich zu seinen kräftigen Schultern hinauf, umfing seinen Nacken. Sie erwiderte den Kuss voller Glut und fühlte sich dabei so benommen, als schwebe sie davon.
    Als Nick dies spürte, griff er fester zu. Seine Hände pressten ihre Hüften an sich. Rosalind stand auf Zehenspitzen, und ihr Mund hing an seinen Lippen. Ihre Zungen drängten und spielten miteinander. Rosalind fühlte, wie sich die Spannung in ihr löste und gänzlich verschwand, um einer übermächtigen Sehnsucht Platz zu machen, die ihren Körper durchpulste. Wie sie nach diesem Mann verlangte, nach dieser Gefahr, vielleicht sogar nach ihrem Untergang! Diese Gewalt – sie wünschte, mit ihm eins zu werden, alles mit ihm zu teilen, das tiefste Verlangen, die höchste Lust!
    Und doch riss sich Rosalind ungestüm von Nick los und versuchte, wieder Herr ihrer Sinne zu werden. Zweifellos wollte er nur eins: Sie sollte ihm ihren Körper ausliefern und ihm außerdem alles mitteilen, worüber sie Bescheid wusste. Wie unklug von ihr, auch nur einen Augenblick zu vergessen, dass dieser Mann der Feind von

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