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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Leute treffen mussten, die ihn dort zwischen den Klippen mit einem Boot erwarten wollten.
    Nick folgte in sicherer Entfernung. Nach einiger Zeit hielten sie an, und Rosalinds Begleiter stieg ab. Nick glitt lautlos aus dem Sattel und näherte sich im Schatten der Felsen. Die beiden schienen einen längeren Abschied nehmen zu wollen, und Rosalind beugte sich herab, um mit dem Fremden zu reden. Wenigstens hatten sie sich nicht geküsst! Dann wehte plötzlich die Seebrise zu ihm herüber.
    "Adieu, Pierre", konnte er deutlich hören.
    "Adieu, ma chère Rosalind", erwiderte der Mann, ehe er in dem Schatten zwischen den Felsen verschwand, als habe ihn der Erdboden verschluckt.
    Zur Hölle, wütete Nick, ein französischer Liebhaber! Und er hatte auch noch die Richtung eingeschlagen, in der er seine Männer finden musste! Oder hatte er vielleicht ein eigenes Boot, das irgendwo versteckt auf ihn wartete? Verdammt, jetzt würde Rosalind ihm Rede und Antwort stehen müssen. Was für Unwahrheiten hatte sie ihm wohl aufgetischt? Es war offenkundig, dass sie gute Beziehungen zu Franzosen hatte; dieser hier war kaum der einzige, den sie kannte!
    Vielleicht war der Franzose auch hierher gekommen, weil er der Verbindungsmann der Schmuggler war? Vielleicht hatte er Rosalind Nachrichten gebracht, die sie an jene Räuberbande weitergeben sollte. Und wenn sie dann wieder in Deal war, hatte sie während seiner Abwesenheit genügend Zeit, alle Spuren zu verwischen und wieder einen trickreichen Plan auszuhecken.
    Vielleicht sollte er sie wirklich mit nach Frankreich nehmen. Dort stand sie unter seiner Aufsicht, und sie konnte seinen Fragen nicht so leicht ausweichen. Vermissen würde sie niemand. Sie hatte sich bei ihrer Schwester in Sandwich verabschiedet, und ihre Angehörigen in Deal wussten nicht, wann sie zurückkommen wollte. Und im Übrigen, Nick klopfte gegen seine Satteltasche, hatte er die schriftliche Ermächtigung des Königs, jeden zu befragen und in Haft zu nehmen, wie es ihm beliebte!
    Doch jetzt war nicht der rechte Zeitpunkt, um sich zu erhitzen. Rosalind war mit ihrem Pferd auf dem Heimweg, und bald würden sie und der schnüffelnde Franzose außerhalb seiner Reichweite sein.
    Nick lief zu seinem wartenden Rappen, als ein weiterer Mann aus Sandwich herangetrabt kam. Überrascht von Nicks plötzlichem Auftauchen, wendete er sein Ross und sprengte zur Stadt zurück. Nick konnte ihm im Augenblick keine weitere Aufmerksamkeit widmen, schwang sich in den Sattel und ritt Rosalind hinterher.
     
    Rosalind ritt in leichtem Galopp auf dem gewohnten Weg auf Deal zu. Sie war etwas außer sich gewesen über Pierres heutigen Besuch und hatte ihm auch den üblichen freundschaftlichen Abschiedskuss verweigert. Ihr Leben war durch Nick Spencer schon schwierig genug geworden. Wenn sie recht bei Verstand wäre, hätten auch ihm die Küsse verweigert werden müssen! Dieser Mann geisterte nach wie vor durch all ihre Gedanken.
    Rosalind versuchte, sich durch den Anblick der reizvollen Landschaft zu beruhigen. Schroffe Klippen ragten aus den Sanddünen entlang der Küste. Der Wind trug das Klatschen der Brandung herbei, und kreischende Möwen kreisten über ihrem Kopf. Wie verlorene Schafe trieben noch vereinzelte Wölkchen über den immer dunkler werdenden Himmel. Manchmal kam es ihr vor, als könne sie in der Ferne am grauen Horizont eine Linie erkennen: Frankreich! Um diese Stunde war der Weg nicht sehr belebt. Nur hin und wieder holperte noch ein Karren, beladen mit Gütern für Deal, über die Schlaglöcher.
    Eines Tages, schwor sich Rosalind, wird Deal das Marktrecht von diesem schrecklichen König erhalten! Plötzlich erklangen Hufschläge hinter ihr, und sie wandte sich im Sattel um. Ein einsamer Reiter – der Geschwindigkeit nach konnte es ein Bote sein – kam auf sie zugesprengt. Die Stute scheute, und Rosalind griff nach ihrem Dolch. Seit Jahren hatte es hier keine Wegelagerer mehr gegeben, aber …
    "So sehen wir uns also wieder", sagte der Reiter und griff ihr in den Zügel, als er neben ihr anhielt.
    Rosalind erkannte die Stimme und straffte sich voller Abwehr. Am liebsten wäre sie davongelaufen. "Was, um alles in der Welt, sucht Ihr hier?"
    "Anscheinend begleite ich Euch und Euern französischen Galan."
    Rosalind schnappte heftig nach Luft. "Was? Ihr … Ihr seid mir die ganze Zeit gefolgt?"
    "Nehmt den Dolch beiseite, Rosalind."
    Störrisch packte sie das Heft fester. "So seid Ihr also gekommen, um mich

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