Historical Exklusiv Band 06
kleiner Schlüssel da an der Kette um deinen Hals?" fragte Nick.
Rosalind wurde jäh aus ihrer Versunkenheit gerissen. Daran hatte sie nicht gedacht! Es war der Schlüssel zu ihrem Geheimschrank. An dem Abend in der Festung hatte sie ihn nicht getragen.
"Der Schlüssel zu meinem Schmuckkästchen. Aber heute soll er der Schlüssel zu meinem Herzen sein." Behutsam ließ sie die Kette zu Boden gleiten. Dann nahm sie die Haube ab und schüttelte ihr Haar zurecht. In schweren goldenen Wogen fiel es über ihre Schultern. Durch die Wimpern hindurch beobachtete sie Nick. Trotz des reichlichen Mahles sah er wie ein hungriger Wolf aus und verschlang sie mit seinen Blicken. Die flackernden Flammen des Kohlenfeuers warfen rötliche Lichter auf ihre Haut, als die letzten Kleidungsstücke zu ihren Füßen lagen. Rosalind liebkoste Nicks muskulöse Brust, spielte mit den krausen schwarzen Haarlocken darauf. Fast andächtig fuhr sie mit den Fingern über seine Haut, während er mit beiden Händen ihre Hüften umfing. Plötzlich sah sie, wie erregt er bereits war, und der Anblick schürte auch ihr Verlangen. "Du schuldest mir noch etwas für die Behandlung deiner Nase", sagte sie und drückte einen Kuss darauf. "Sag mir den Preis!"
"Hmm." Rosalind gab vor, angestrengt nachzudenken. Am besten wäre es, ihm zu sagen, er solle sie nicht mehr als Köder für die Schmuggler benutzen, doch das lag im Augenblick so unendlich weit in der Ferne. "Gut, also dann kraul mir den Rücken", neckte sie. "Den Rücken und noch viel mehr."
Seine Hände glitten sanft über ihren Rücken und umfassten dann ihre Brüste. Er beugte sich nieder, um sie mit den Lippen zu erkunden. Seine Berührungen verursachten ihr fast schon Schmerz, so stark war ihre Sehnsucht nach ihm. Jede Stelle, die er küsste, schien wie die Holzkohle im Becken zu erglühen. Obwohl er voller Ungeduld war, hielt er sich noch zurück, liebkoste Rosalind von der Schulter bis zu den Hüften, als liege eine Ewigkeit vor ihnen. Sie sah ihn an, in leidenschaftlicher Erwartung, ließ ihre Zunge an seinem Ohr spielen. Auch er fand immer wieder neue Stellen, Rundungen und Beugen, die mit Hand und Zunge erforscht werden konnten. Verloren in nicht endenden Küssen umschlangen sie sich und sanken schließlich auf das breite Lager.
"Komm, setz dich auf meinen Schoß", sagte er und zog sie sanft und energisch auf sich. Rosalind hatte ihre Augen geschlossen, das goldblonde Haar fiel über ihre Schultern. Behutsam schob Nick seine starken Hände unter ihre Schenkel, hob Rosalind an und ließ sie ganz sacht auf sich nieder. Sie stöhnte voller Lust auf, als er fordernd in sie drang. Sie waren eins! Nick spürte Rosalinds heißes Verlangen, sie wand ihre Hüften in kreisenden Bewegungen, und er erwiderte ihr sinnliches Spiel.
"Niemand?" fragte er, "niemand seit deinem Gemahl?"
"Niemand", rief Rosalind aus, und er glaubte ihr von Herzen. Sie waren beide glücklich, dass sie sich für diesen herrlichen Augenblick bewahrt hatte; sie hatte vergessen, dass dieser Mann ihr Feind war und blieb. Liebe – dachte Rosalind und wand sich noch heftiger über ihm in völliger Verzückung. Ja, es war Liebe! Wie beängstigend es auch immer war, sie liebte diesen Mann aus tiefster Seele. Nichts und niemand konnte das ändern. Trotz allem, was zwischen ihnen stand, liebte sie ihn bis zur Verzweiflung.
Dann fühlte sich Rosalind von Nicks starken Armen an seine Brust gezogen, er drehte sich behutsam herum, und nun lag sie unter ihm, spürte sein Gewicht.
"Ja", flüsterte Rosalind, "ja, ich begehre dich auch, ich brauche dich, ich …"
Heiße Wellen begannen durch ihren Körper zu branden, heftiger drang Nick in sie ein, immer heftiger. Beide umschlangen sich, fast besinnungslos vor Lust, dann entrang sich Nicks Brust ein wildes Stöhnen, Rosalind fühlte es heiß in sich strömen, und im selben Augenblick löste sich auch bei ihr die Anspannung jener einsamen Jahre. Mit einem Schrei entlud sich alles, was sich in ihr aufgestaut hatte – wieder und immer wieder, bis sie endlich ermattet und völlig erschöpft, aber unsäglich glücklich ruhig dalag, kaum noch das Gewicht ihres Liebsten wahrnehmend.
Nichts auch nur annähernd Ähnliches hatte Rosalind zuvor erlebt, drei Jahre Ehe, einundzwanzig Lebensjahre, nicht das Mindeste hatte sie auf diese Woge berauschender Gefühle vorbereiten können. Es war so wild, so wundervoll, die Welt um sie herum erschien wie versunken.
Rosalind öffnete die Augen und
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