Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
Vom Netzwerk:
bei ihren Freunden sein, weit weg von dem Mann, dessen Gast und Gefangene sie war – dann konnte sie ihm vielleicht sagen, was sie von ihm dachte.
    Sie lehnte Brot und Wein ab, ehe sie aufbrachen.
    "Dein Schuldgefühl hat sich wohl auf den Magen geschlagen?" stichelte Nick. "Das ist aber schade, denn es wird ein bisschen rau werden auf See."
    "Es ist deine Berührung, die mich krank macht", erklärte sie ihm mit zusammengebissenen Zähnen und zog ihren Arm weg, als er sie die Treppe hinuntergeleiten wollte.
    "Nun, so oder so wirst du dann wohl ziemlich krank werden", gab er zurück, während er sie und seine Leute durch die Gassen zum Stadttor und dann weiter zur Küste trieb.

8. Kapitel
     
    Das Boot legte an derselben Stelle an, von der es wenige Tage zuvor England verlassen hatte. Im gleichen Augenblick erschien einer von Nicks Männern mit den Pferden zwischen den Klippen. Schweigend kletterten Rosalind und Nick den steilen Pfad empor. Hin und wieder bemerkte Rosalind, wie Nick ihr einen Blick zuwarf, doch sie vermied es, ihn anzusehen. Als er ihr beim Aufsitzen half, war sein Griff hart.
    In Deal angelangt, schlugen die beiden den direkten Weg zum Gasthof ein, während sich die anderen lärmend in Richtung auf die Burg entfernten. In Rosalinds Magen rumorte der Hunger. Seit gestern Abend hatte sie nichts weiter von Nick Spencer entgegengenommen als einige kräftige Schlucke Wasser. Aber schlimmer noch als der Hunger lag ihr die Angst wie ein Stein im Magen. Sie hatte sich Hunderte von Erklärungen ausgedacht, die sie abgeben könnte, falls Nick ihre Geheimnisse lüften würde, doch wenn er sich in den Kellergewölben umsah, wüsste sie nichts mehr zu sagen. Verzweifelt hoffte sie, irgendeinen ihrer Männer allein sprechen zu können, ehe Nick die Losung bei Wat oder Alf oder Hal ausprobieren würde. Wenn sie Nick erkannten, würden sie natürlich nicht antworten. Aber in nächtlicher Dunkelheit würde das Klopfzeichen ihm Einlass verschaffen, ehe die Schmuggler die Situation durchschauten.
    Obwohl die Beine sie kaum noch trugen, sprang Rosalind an der Stalltür aus dem Sattel, bevor Nick zugreifen konnte. Sie wandte sich dem Hintereingang zu, doch Nick hielt sie zurück. "Niemand, hörst du, nicht einmal Meg oder Tante Bess dürfen wissen, was wir vorhaben", warnte er mit kalter, rauer Stimme. "Wenn du auch nur ein einziges Wort fallen lässt, bevor ich das Haus durchsucht habe, wird derjenige, mit dem du gesprochen hast, zusammen mit dir eingesperrt."
    Nick blieb an ihrer Seite, als sie ihre Angehörigen begrüßte, und passte auch auf, dass sie keiner der beiden Frauen ein Zeichen gab. Rosalind hielt sich an seine Befehle, berichtete von Nan und dem Kleinen und erklärte dann, alles Übrige habe Zeit bis später. Nick seinerseits teilte mit, er habe Rosalind von Sandwich aus nach Hause begleitet und jetzt eine vertrauliche Angelegenheit mit ihr in ihrer Kammer zu besprechen. Meg und Tante Bess schienen verwundert, und Nick überlegte, was sie wohl erst sagen würden, wenn sie die vertraulichen Angelegenheiten kennen würden, mit denen sich ihre vortreffliche Rosalind in den vergangenen Tagen beschäftigt hatte. Er ignorierte geflissentlich Percy Putnams Gehilfen, der sich über das Treppengeländer lehnte, und begleitete Rosalind in ihr Zimmer.
    "Wenn du die Kammer hier auseinander nehmen willst", begann Rosalind entschlossen, die Arme über der Brust gekreuzt, "bin ich nicht verantwortlich dafür, was die anderen über dein brutales Vorgehen sagen werden."
    "Aber du bist verantwortlich dafür, mich so weit gebracht zu haben", schnitt er ihr jede weitere Erörterung ab. Er blickte sich in dem Zimmer um. Überall standen Dinge herum. "Gieße mir ein Glas von dem guten süßen Wein ein, während ich mit dem Durchsuchen beginne."
    Jedes Wort, jede Anweisung waren dazu angetan, sie aufzustacheln. Dennoch gehorchte Rosalind, nahm einen Krug und bemühte sich, ihren Wunsch zu unterdrücken, diesen auf Nicks Schädel zu zerschlagen. "Soll ich auch die Kisten hier leer machen, damit du dich überzeugen kannst, dass keine Schmuggelware darin ist?" wagte sie einen Angriff.
    Es war ein Fehler. Nick zog sie so heftig an sich, dass der Wein über ihr Mieder schwappte. "Du wirst tun, was ich sage, und deine spitze Zunge hüten!" Er gab ihr einen bedrohlichen Stoß und wandte sich ab.
    Trotz der argen Klemme, in der sie sich befand, konnte Rosalind nicht an sich halten und steckte ihm hinter seinem Rücken eben diese

Weitere Kostenlose Bücher