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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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sperren, doch sie wusste, dass sie in die Knie gezwungen war, nicht nur durch die Kraft von Megs Liebe, sondern auch durch die peinigende Erkenntnis, dass sie selbst Nick liebte, so wie es Meg behauptet hatte. Nie wieder würde sie den Geliebten im Bett haben – ganz zu schweigen von einer Eheschließung. Die Kluft zwischen ihnen war zu tief. Konnte sie die Schwester zu demselben Schicksal verurteilen?
    "Ich würde vorschlagen, Ihr meldet Euch bei der Arbeit zurück, bei der Arbeit für den König", sagte Rosalind zu Stanway in einem deutlich höflicheren Ton. Sie konnte Megs Blick nicht mehr ertragen, verließ den Raum, lief über den Flur und schlug ihre eigene Tür hinter sich zu. Der Lärm zerriss die Stille des Hauses.
     
    Nick spazierte verdrießlich über die Wälle. Es ärgerte ihn zwar, dass er im Gasthof nichts weiter gefunden hatte. Andererseits wünschte er inständig, Rosalind glauben zu können. Nach den Berichten der Wache im Gasthof und auch des Postens, den er am Ende des Geheimganges in dem kleinen Tal aufgestellt hatte, hielt sie sich an seine Anweisungen, indem sie das Haus nicht ohne Erlaubnis verließ. Sie schien also zugänglicher geworden zu sein, wenn man von dem Bombardement mit lästigen Briefen absah, von denen sie genau wusste, in welcher Art sie seinen Stolz verletzten.
    Er schlug mit der Faust gegen die Steinmauer und verwünschte insgeheim Rosalind Barlow. Da sah er Franklin auf sich zukommen. Sein Umhang flatterte im Seewind. Noch ehe Nick ihn fragen konnte, warum er so verdrossen dreinschaute, hielt er ihm bereits einen Brief hin.
    "Es ist wohl kaum nötig zu fragen, von wem der ist", sagte Nick.
    "Wie ich hörte, ist es ein Gesuch um Erlaubnis für einen Abendspaziergang um das Haus."
    "Die übliche Kinderei", murmelte Nick. "Aber ich glaube, ich sollte diesmal eine ablehnende Antwort schicken", kündigte er großartig an.
    Franklin nickte und trat von einem Fuß auf den anderen. "Mylord …" Er suchte sorgfältig nach Worten. "… Eure Fehde mit Mistress Rosalind hat ihrer spitzen Zunge keinen Abbruch getan."
    "Sie hat ihren Ärger an Euch ausgelassen?" fragte Nick und steckte das Schreiben ein.
    "Nicht direkt, Mylord, aber sie ist wild wie eine gejagte Hornisse und hielt mir die Strafpredigt meines Lebens. Und dann, Mylord, hat sie die Wache mit in den Stall genommen, als sie ihr Pferd striegeln wollte, und ich glaube, sie hat den Mann veranlasst, ihr diese Arbeit abzunehmen."
    Nick schlug erneut gegen die Mauer. "Er ist dazu da, um auf sie aufzupassen, wenn sie nicht in ihrer Kammer ist, und nicht, um ihre Aufträge auszuführen! Wie kann sie sich erlauben, ihm einen Ring durch die Nase zu ziehen wie einem Tanzbären!" Nick fuhr sich aufgebracht mit der Hand durch das Haar.
    "Es ist etwas geschehen, Mylord, ich dachte, sie wäre für eine kurze Zeit nicht im Hause … und Meg und ich wollten die Zeit nutzen und haben … haben uns die Kammer der Muhme … ausgeborgt. Die Tante machte einen Besuch in der Stadt. Aber wir haben dann wohl nicht mehr auf die Stunde geachtet, und Mistress Rosalind kam plötzlich herein. Kam in die Kammer der Tante, und wir waren … wir waren … ziemlich vertraut, versteht Ihr."
    Stanway blickte zur Seite, sah dann jedoch Nick offen ins Gesicht. "Ich liebe Meg und möchte sie heiraten, Mylord, indes Mistress Rosalind hört nicht auf, von der Treulosigkeit der Männer des Königs zu reden. Sagte, ein Mädchen könne ihnen nicht trauen, und schickte mich fort. Meg hat sich widersetzt und erklärt, sie wolle mich ehelichen, ob mit oder ohne ihren Segen. Mistress Rosalind hat diesen Brief schreiben lassen, bevor sie uns überraschte, sonst wäre er wahrscheinlich nicht so höflich ausgefallen. Und ich denke, es ist erlaubt, wenn ich wiederhole, was Meg ihr vorgehalten hat – sie hat nämlich ihrer Meinung nach kein Recht, uns irgendetwas zu verbieten, da sie selbst ein Auge auf einen Mann des Königs geworfen habe."
    Nick klopfte Franklin auf die Schulter. Er wollte so gerne glauben, dass Rosalind ihrer Schwester von ihrer Liebe zu ihm erzählt hatte, doch er konnte es sich nicht erlauben. Vielleicht war es nur eine Falle. Und wenn schon Fallen gestellt wurden, dann war er es, der das tat.
    Nick hoffte, dass Rosalind vor Ärger selbst einen entscheidenden Fehler machen würde.
    "Was Eure Hochzeit mit Mistress Meg anbetrifft, Franklin, meinen Segen habt Ihr jedenfalls. Ich würde mich freuen, Euer Trauzeuge zu sein, ungeachtet der Meinung von Mistress

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