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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Burke bittet, ihm einen neuen Knoten zu zeigen, wenn wir ihn zwingen wollen, seine Lektionen zu lernen."
    "Oder er bedrängt Gunny, ihm zu erlauben, die Zwölfpfünder zu laden", fügte James hinzu.
    Erschrocken fuhren die Schwestern herum. Abigails Miene hieß ihn scheu willkommen, während Sarah, wie James bemerkte, rasch eine höfliche Maske aufzusetzen schien.
    Seit wir Macao verlassen haben, ist sie nun schon so, stellte er fest. Kühl. Distanziert. Still wie eine Kirchenmaus, sobald sie in seine Nähe kam, was nicht oft geschah. Den größten Teil ihrer Zeit und Aufmerksamkeit schenkte sie ihren Geschwistern. Den Rest widmete sie den verschiedenen Leiden der Mannschaft, denn sie hatte den Platz des Afrikaners als Schiffsarzt eingenommen. James konnte die Zahl der Worte, die er in der vergangenen Woche mit ihr gesprochen hatte, an den Fingern einer Hand abzählen. Aus Gründen, die er nicht verstehen konnte, hatte sich die sonst so gesprächige Miss Abernathy hinter eine Mauer aus Schweigen zurückgezogen.
    Sogar ihre äußere Erscheinung schien dieses In-sich-gekehrt-Sein auszudrücken. Das langärmelige schwarze Trauerkleid mit der hohen Taille ließ sie wie ein Schatten der lebenssprühenden Frau wirken, als die er sie kennen gelernt hatte. Und was noch schlimmer war – sie hatte ihr Haar zu einem straffen Knoten im Nacken gebunden und es mit einer Spitzenhaube und einem Strohhut bedeckt, der jenseits jeder Mode war. Es juckte James in den Fingern, ihr die unkleidsame Kopfbedeckung abzuziehen, und er bedauerte, dass er jemals gewünscht hatte, Sarah möge Röcke tragen. Sie hatte ihm viel besser gefallen in der geborgten Hose, dem Hemd und der Weste, sogar in der weiten chinesischen Kleidung, das Gesicht der Sonne zugewandt, während das Haar ihr in ingwergoldenen Locken lang über den Rücken fiel.
    Abigails besorgter Ausruf lenkte James' Blick wieder auf die jüngere Schwester. "O nein, Charlie! Du hast doch nicht bei der Kanone gespielt? Du hast versprochen, es nicht zu tun!"
    Der Junge errötete. "Ich wollte nur zusehen, wie sie geladen wird."
    Abigail presste das Buch an ihre Brust, und ihre Stimme zitterte. "Hast du vergessen, wie du dir die Augenbrauen versengt und die Vorhänge in Brand gesteckt hast, als du deine Spielzeugkanone mit Feuerwerkskörpern gestopft und die entzündet hast? Bitte, bitte versprich uns, nicht mehr in die Nähe der Kanonen zu gehen. Sarah, sag ihm, dass er das nicht darf."
    Sarah schob die Nadel durch den Stoff. "Abigail, Liebes, du solltest inzwischen wissen, dass es die sicherste Methode ist, Charlie dazu zu bringen, etwas zu tun, indem man es ihm verbietet."
    Abigail erbleichte und richtete den Blick aus ihren glänzenden türkisblauen Augen auf James. Sie streckte ihm ihre zitternde Hand entgegen und bat ihn damit um Hilfe.
    "Auf Sie wird er hören, Sir. Wollen Sie nicht Charlie befehlen, dass er sich von den Waffen fern hält?"
    James tätschelte ihren Handrücken und wünschte sich von Herzen, er hätte den Mund gehalten. "Ich muss Master Charles nichts befehlen. Er wird nicht mehr bei der Kanone spielen, nun, da er weiß, wie sehr das seine Schwester beunruhigt." James sah den Übeltäter an. "Oder?"
    "Ich habe nicht gespielt", widersprach der Junge empört. "Ich habe gelernt, wie man ein Geschütz lädt. Gunny meinte, dass Schrapnellgeschosse gegen Piraten am wirksamsten sind. Sie durchschlagen ihre Boote und ihre Kehlen wie …"
    "Das genügt, Charlie!"
    Sarahs energischer Zwischenruf unterbrach den Jungen, aber nicht ehe seine Schwester noch eine Spur blasser geworden war. Totenbleich ließ sie das Buch fallen und umklammerte James' Hand.
    "Piraten?"
    Ein Mann hätte aus Walfischbein geschnitzt sein müssen, um dem ängstlichen Ausdruck in ihren Augen zu widerstehen. James setzte eine sanfte Miene auf und hockte sich neben sie.
    "Nun, Miss Abigail, das Piratenschiff, das so schnell ist wie die Phoenix, wenn sie unter vollen Segeln läuft, muss erst noch gebaut werden."
    Abigails Unterlippe zitterte. "Aber … aber wenn es nun keinen Wind gibt? Wenn Flaute herrscht? Das passiert doch häufiger, oder?"
    James wollte sie nicht belügen. "Dann öffnen wir unsere Kanonenluken und feuern aus allen Rohren auf das Schiff, das so unvorsichtig war, sich uns zu nähern."
    "So wie Mr. Burke es in Dong Lo gemacht hat!" warf Charlie hilfreich ein, der sich jede Einzelheit der letzten Stunden im Leben seines Vaters genau eingeprägt hatte.
    Abigail warf dem hoch gewachsenen,

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