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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Kapitel
     
    Die Straße zur Verdammnis war, wie Sarah bald feststellte, gepflastert mit Entzücken. Die Tage nach dem Angriff des Hais vergingen zwischen Sonnenschein und Regen, die Nächte waren angefüllt mit sinnlichen Genüssen. Ihre Scheu und ihre Scham fielen von ihr ab wie die Blätter einer Blüte, die zu lange vernachlässigt worden war, und die Leidenschaft erfüllte sie ganz und gar.
    Lachend und atemlos erhielt sie Lektionen in der Kunst der Liebe von einem, der ganz ungeniert von sich behauptete, ein hervorragender Lehrer zu sein. Abgesehen von seinen persönlichen Kenntnissen hatte James, wie er sie eines Nachts erinnerte, die Liebeskunst ausführlich studiert. Was er nicht aus eigener Erfahrung wusste, das hatte er diesem informativsten aller Bücher entnehmen können.
    "Daran zweifle ich nicht", gab Sarah zurück und nahm ihn in ihre Arme, so gern, wie sie ihn in ihr Herz aufgenommen hatte.
    Er küsste sie, bis sie keine Luft mehr bekam. Diesmal allerdings legte er sich weder auf sie, noch zog er sie auf sich. Diesmal kniete er sich ans Fußende ihres Lagers aus Palmblättern.
    Sarah sah ihn misstrauisch an. "Was machst du da?"
    "Wenn mein Gedächtnis mich nicht im Stich lässt", erwiderte er, "dann gilt es noch zweiunddreißig Positionen auszuprobieren, ehe du dich als versiert in sämtlichen Angelegenheiten des Schlafzimmers ansehen kannst."
    "Zweiunddreißig!" stieß sie ungläubig hervor. "Das kann nicht sein!"
    Mit dem für ihn so typischen spitzbübischen Grinsen, das ihr den Atem raubte, umfasste er ihre Waden und zog sie näher zu sich heran.
    "Zweiunddreißig. Und dies hier ist, glaube ich, Nummer acht."
    Sosehr sie sich daran gewöhnt hatte, seine Liebeskünste zu genießen, so war sie doch schockiert, als er ihre Beine über seine Schultern legte.
    "James! Das kannst du nicht! Das darfst du nicht!"
    "Ich kann es", murmelte er und küsste sie. "Und ich muss es sogar."
    "Oh, gütiger Himmel!"
     
    Als Sarah sich endlich auf den Palmblättern ausstreckte, verschwitzt und erschöpft von den Liebesspielen, stand der Mond schon hoch am Himmel. Sein silberner Schein war durch die geflochtene Hüttenwand sichtbar. Sie konnte sich nicht bewegen, konnte kaum noch atmen. Erschöpfung, Zufriedenheit und nicht zuletzt die Hitze drückten sie nieder.
    James erholte sich schneller als sie. Er erholte sich immer schneller als sie. Dieser Mann, dachte Sarah, ist einfach unermüdlich.
    Er rollte sich auf die Seite und stützte sich auf den Ellenbogen. Das schwarze Haar fiel ihm in die Stirn. Seine Schultern schimmerten im Mondlicht. Mit der Hand, mit der er sie eben noch auf den Gipfel der Lust geführt hatte, streichelte er ihren Bauch.
    "Ich habe aufgehört zu zählen", murmelte er. "Sind wir bis Nummer dreizehn oder vierzehn gekommen?"
    Halb lachend, halb stöhnend schob sie seine Hand zur Seite. "Ich weiß es nicht, und im Augenblick ist es mir auch egal."
    Er schüttete den Kopf. "Ich sehe, dass es noch lange dauern wird, bis deine Lektionen beendet werden können. Außer, wir springen gleich zu Nummer zweiundzwanzig. Das erfordert von dir keinerlei Anstrengungen. Dreh dich herum, Süße."
    Diesmal stöhnte sie ganz ernsthaft. Selbst eine Frau, die gerade erst die Wonnen der Liebe für sich entdeckt hatte, musste von Zeit zu Zeit ein Weilchen schlafen.
    "James, ich kann nicht mehr! Ich bin müde, und es ist zu heiß!"
    Er betrachtete sie einen Moment, dann hob er sie auf seine Arme. Nackt ging er mit ihr aus der Hütte. Sarah, die genauso wenig bekleidet war wie er, klammerte sich an seinen Schultern fest.
    "Was hast du vor?"
    "Ich will dich abkühlen."
    Ohne sich um ihre Proteste zu kümmern, trug er sie zu der kleinen Lagune. Ihren Aufschrei jedoch, als er in das kalte Wasser watete, konnte er nicht überhören. Schließlich befand sich ihr Mund direkt neben seinem Ohr.
    "James! Wir können nicht mitten in der Nacht baden!"
    Er zuckte zusammen und versicherte ihr, dass sie das sehr wohl könnten.
    "Wenn nun aber noch ein Hai kommt", meinte sie besorgt. "Wir könnten die Flosse nicht einmal sehen."
    "Haie fressen nachts nicht, aber wenn es dich beruhigt, bleiben wir im flachen Wasser. Kein Hai wird so nahe an den Strand kommen."
    Zweifelnd betrachtete sie die glatte Oberfläche der Lagune.
    "Bestimmt nicht?"
    "Bestimmt nicht. Außerdem", fügte er mit schiefem Lächeln hinzu, "ist es Zeit, dass du schwimmen lernst. Ich möchte dich nie wieder mit dem Gesicht nach unten in einem Ozean treiben

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