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Historical Exklusiv Band 06

Historical Exklusiv Band 06

Titel: Historical Exklusiv Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caryn Cameron Merline Lovelace
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Wasser färbte sich rot.
    Schluchzend und ein Gebet murmelnd tastete Sarah unter ihren Füßen nach einem losen Stein. Endlich hatte sie einen entdeckt und zerrte heftig daran, als James' dunkles Haupt plötzlich wieder aus dem Wasser auftauchte.
    Mühsam erhob er sich auf die Füße. Den Hai hielt er an dem provisorischen Speer auf Armeslänge von sich ab. Als er sich dem Ufer näherte, sah Sarah, dass er versuchte, das Tier an Land zu ziehen.
    "Lass ihn doch los!" schrie sie.
    "Nein!" Stöhnend vor Anstrengung näherte er sich schrittweise dem Strand. "Ich habe … ihn … beinahe!"
    "Bist du verrückt? Lass los und mach, dass du aus dem Wasser kommst! Sofort!
    "Nein!"
    Bis James endlich mit seiner Beute das Ufer erreicht hatte, war Sarah vor Wut und Angst außer sich. Sie hätte sich auf diesen Narren gestürzt und ihn mit ihren Fäusten bearbeitet, wenn nicht die Furcht vor dem Hai sie auf Distanz gehalten hätte.
    James stöhnte und zog noch einmal heftig, um seine Beute an Land zu schaffen. Der Speer in seinen Händen bog sich zuerst, dann brach er geräuschvoll mitten hindurch. Aus dem Gleichgewicht gebracht, taumelte der Fischer auf seinen Fang zu. Sarah packte ihn gerade noch rechtzeitig am Arm und riss ihn zurück.
    "Du Idiot!" schrie sie. "Du himmelschreiend dummer Narr! Du hättest einen Arm verlieren können! Oder ein Bein!"
    Sie hätte sich vielleicht beruhigt. Sie hätte vielleicht noch einen Tag und eine Nacht verhindern können, was dann geschah. Aber in diesem Augenblick lachte James hellauf. Dieser Narr lachte! Die Freude über eine gewonnene Schlacht erfüllte ihn, und er lachte!
    "Welch eine Ausdrucksweise, Miss Abernathy!"
    Und da explodierte Sarah. Die ruhige, umsichtige ältere Schwester, die selten laut wurde und niemals, wirklich unter gar keinen Umständen, die Hand gegen eines ihrer Geschwister erhoben hatte, ballte die Faust, holte aus und schlug James Kerrick, Viscount Straithe, mit aller Kraft gegen den Kopf.
    Er trat zurück, überrascht, aber noch immer lachend. Sarah holte noch einmal aus.
    "Du himmelschreiend unvernünftiger, fischköpfiger … oh!"
    Er unterbrach ihre Tirade, indem er ihr Handgelenk packte und es ihr auf den Rücken drehte. Sarah versuchte, ihn mit der anderen Hand zu treffen. Auch die wurde ihr auf den Rücken gepresst. Sie hätte ihn getreten, wenn sie nicht gewusst hätte, dass sie sich an seinem Schienbein mit ihren bloßen Zehen nur verletzen würde.
    "Wie kannst du mich nur so erschrecken?" schrie sie ihn an.
    "Dich erschrecken?" Der siegreiche Krieger und unwiderstehliche Mann lächelte sie an. "Was denn, Sarah, meine Süße, willst du damit etwa sagen, es wäre dir nicht gleichgültig gewesen, wenn der Hai mich zum Abendessen verspeist hätte?"
    "Ja, verdammt noch mal, genau das. Ja!"
    Ihr wütender Ausruf schreckte die Möwen auf. James beachtete sie nicht. In seinen Augen erschien ein teuflischer Glanz, und er zog Sarah heftig an sich.
    "Ja, Sarah? Hörte ich da ein Ja aus deinem Munde?"
    Eine grobe Erwiderung lag ihr auf der Zunge – und dort blieb sie auch. Der Zorn schien ihr in der Brust zu gefrieren, dann in tausend kleine Stücke zu zerbersten und schließlich dahinzuschmelzen. Ihre Vernunft, die bis eben unter wilden Emotionen begraben war, kehrte zurück an die Oberfläche.
    Vielleicht überlebte er den nächsten Angriff von einem Hai nicht. Vielleicht trat er wirklich auf einen Seeigel oder wurde von einer der Moränen gebissen, die in den Höhlen unter dem Riff lebten. Vielleicht würden sie diese Insel wirklich nie mehr verlassen, oder sie würden sie verlassen, aber nie wieder zusammen sein können.
    Wenn sie ihn bei einer dieser Gelegenheiten verlor, würde Sarah sterben. Vielleicht nicht körperlich, aber ihr Körper würde dahinwelken und die Leidenschaft für immer aus ihrem Leben verschwinden. Die Leidenschaft, von der sie noch nicht einmal richtig gekostet hatte.
    Sarah war nie zuvor verliebt gewesen. Sie war nicht einmal sicher, dass dieses verwirrende, vereinnahmende Gefühl, das sie für diesen Mann empfand, Liebe war. Sie wusste nur, dass sie haben musste, was er ihr geben wollte. Jetzt. Solange sie diese Zeit zusammen verbringen durften.
    "Ja", flüsterte sie, "ja, James, ja."
    Jetzt lachte er nicht mehr, sondern sah sie überrascht an. "Was hast du da eben gesagt?"
    "Ja."
    Als er erkannte, dass sie es ernst meinte, runzelte er die Stirn. Einen Augenblick lang hatte Sarah das merkwürdige Gefühl, er würde jetzt versuchen, sie

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