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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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Aubins.
    „Oh, das ist herrlich!“, rief sie aus.
    „Sehr klug gemacht“, stimmte St. Aubin zu, „und wohlüberlegt in der Darstellung. Es sieht so aus, als würde Northempston als Gewinner aus diesem Kampf hervorgehen!“
    Genevra kicherte. Sie hatte zu viel gegessen und getrunken und die Freiheit genossen, die ihr neuer Stand bot. Wenn die Nonnen sie jetzt sehen könnten! Sie wollte indes ihre Würde bewahren. Sie straffte die Schultern und nickte zustimmend.
    „Die Köche tun gut daran, ihrem Herrn zu schmeicheln. Aber seht doch, da kommen die Komödianten und Jongleure!“
    Bevor es jedoch allzu zügellos herging, machte sich Genevra bereit, den Saal zu verlassen. Wenn sie zu viel trank, konnte sie etwas tun, das sie später bereute. Männer und Frauen umarmten sich bereits ungeniert überall im Saal. Sogar ihre Tante lehnte an der Schulter eines Ritters, der neben ihr saß. Und Onkel Gilbert hatte sich über seine vollbrüstige Nachbarin gebeugt.
    In solch einer Umgebung könnte sie nur allzu leicht der Versuchung folgen und ihre Arme um St. Aubin legen, denn sie sehnte sich danach, ihm nahe zu sein. Das könnte ihm jedoch verraten, wie sehr sie sich in ihn verliebt hatte.
    Würde, befahl sie sich selber streng. Sie war noch nicht so betrunken, dass sie gutes Benehmen vergessen konnte. Sie musste Haltung bewahren.
    Sie schenkte ihrem Verlobten ein süßes Lächeln. „Mylord könnt Ihr Alan sagen, er solle meine Dienerin Meg herbeiholen?“, fragte sie mit betonten Worten, denn sie hatte Mühe, noch deutlich zu sprechen. „Es ist Zeit, mich in meine Gemächer zurückzuziehen.“
    St. Aubin, der augenscheinlich keine Mühe hatte, große Mengen zu trinken, ohne Zeichen von Trunkenheit zu zeigen, gab Alan den Befehl und ergriff dann plötzlich ihre Hand.
    Der Alkohol hatte auch bei ihm seine Wirkung getan, das konnte sie an seinen Augen sehen, doch seine Stimme klang klar und verständlich. „Mistress wollt Ihr morgen vor dem Mittagmahl mit mir ausreiten?“
    „Ich würde gerne, Mylord, aber ich habe kein Pferd, nur die alte Mähre, die mir mein Onkel schickte, um mich aus dem Kloster abzuholen. Vielleicht leiht mir der Earl ein Reitpferd aus seinen Ställen?“
    „Ihr sollt eine gute Reiterin sein. Ich werde Euch ein passendes Tier aussuchen. Reitet Eure Dienerin?“
    Genevra schüttelte den Kopf. „Sie hält sich auf dem Pferd, wenn es am Zügel geführt wird.“
    „Und Eure Tante?“
    „Ja … aber …“
    „Ihr schätzt wohl ihre Gesellschaft nicht sehr? Nun gut. Vertraut Ihr Euch dann mir und meiner Begleitung an?“
    „Warum nicht, Mylord? In wenigen Tagen schon werde ich mein ganzes Leben unter Euren Schutz stellen.“
    „Und mein Glück wird unter Eurem stehen. Schlaft wohl, Mistress. Ich sehe Euch am Morgen.“
    Sie einigten sich auf die Stunde, und Genevra verließ mit Meg den Saal. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander, und daran war nicht nur der Wein schuld.
    Er wollte sie morgen wiedersehen. Darüber hinaus kannte sie nichts Schöneres, als frei über die Felder zu reiten. Es gab so viel, um sie glücklich zu machen.

3. KAPITEL
    I hr seht sehr glücklich aus“, bemerkte Meg, als sie Genevra in ihre Gemächer begleitete. Ein Page wies ihnen mit einer Fackel den Weg. „Ich hoffe jedoch, Ihr habt nicht zu viel von dem schweren Wein genossen“, fügte sie hinzu, da sie in dem flackernden Licht einen Blick auf die strahlenden Augen und das zarte Lächeln ihrer Herrin geworfen hatte.
    „Wir reiten morgen zusammen aus“, erklärte Genevra ihre gute Laune. „Und du weißt doch, wie gerne ich reite.“ Nicht einmal Meg gegenüber wollte sie ihre Glückseligkeit eingestehen. Dieses Gefühl war zu neu, zu ungewohnt, zu kostbar, um es mit anderen zu teilen.
    Die übrigen Bewohnerinnen des Gemachs waren noch nicht wieder zurück, und Meg plapperte eifrig über das Fest und die Verlobung. Genevras Blick blieb gedankenverloren an der Kerze auf dem Betstuhl hängen, in deren irisierendem Licht die Statue der Jungfrau Maria sich zu bewegen, ja sogar zu lächeln schien.
    „Er war sehr wohlwollend“, war alles, was sie sagte, sie fügte jedoch hinzu, dass ihre Angst, er könne dieser Verbindung nicht zustimmen, unbegründet gewesen sei. „Ich denke, wir kommen gut miteinander aus. Doch jetzt möchte ich zu Bett gehen, Meg. Ich möchte morgen früh für den Ritt ausgeschlafen sein.“
    Sie entließ Meg, die sich in ihr Lager im angrenzenden Vorraum zurückzog. Genevra sprach ihr Nachtgebet,

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