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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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gedacht, dass ich jemals ein solch würdeloses Verhalten an den Tag legen würde! Sag mir bitte nicht, dass mein Rock … Oje, ich glaube, durch meine Unbesonnenheit habe ich mich schon wieder unmöglich benommen.“
    „Eine deiner liebenswertesten Eigenschaften, die ich besonders schätze. Du tust das so reizend und charmant.“ Charles sah jede Einzelheit der Szene wieder vor sich. Er schmunzelte. „Catherine, du hättest dich nur sehen sollen …“ Es war ein wundervoller Anblick. Dein Hinterteil, wie du es hin- und herbewegt hast, dann der Hut, der ziemlich schief saß, der Unterrock, der sich um die Füße gewickelt hat … und du hältst das Bein des armen, unglückseligen Burschen mit eisernem Handgriff umklammert.“
    Unwillkürlich lachte er laut auf. Ein glückliches, befreiendes Lachen. Er hatte ganz vergessen, wie man sich dabei fühlt – seine Mutter, deren zärtliche Hände ihn kitzeln, seine kleine Schwester, die Fratzen schneidet, sein Vater, der ihn auf seinem Rücken reiten lässt.
    All diese heiteren Erinnerungen wurden plötzlich wieder lebendig, als er in Catherines erstauntes Gesicht sah. Er packte sie, zog sie aufs Bett, warf sich übermütig auf sie und hielt sie fest umschlungen. Charles lachte immer noch, während er ihr Gesicht, den Hals und die Brüste mit Küssen bedeckte.
    „Ah, Catherine. Es hat tatsächlich einen unschätzbaren Wert.“
    Sie waren vernünftig genug, tatsächlich sehr früh am nächsten Morgen Skipton zu verlassen. Willy und Laurie wurden der Fürsorge von Sally und Hardraw anvertraut. Sally war entzückt, Kindermädchen spielen zu können, aber der gute Hardraw wirkte reichlich verdutzt.
    Während sie durch das Grassingtoner Moor fuhren, wurde die Kutsche auf einmal langsamer und hielt schließlich an. Charles öffnete die Tür und rief dem Kutscher zu: „Warum halten wir, Jem?“
    „Ich weiß es nicht, Mylord. Die andere Kutsche ist an den Straßenrand gefahren.“
    Charles stieg aus und erblickte Hardraw, der gar nicht mehr würdevoll gelassen dreinschaute. Charles ging zu ihm.
    „Was ist mit Ihnen?“
    „Der kleine Junge, Mylord. Er fühlt sich … unwohl.“
    Gerade in diesem Augenblick half Sally Willy aus der Kutsche. Sie setzte ihn auf einen Felsbrocken und hielt ihm Riechsalz unter die Nase. Wie nicht anders zu erwarten war, zog der Kleine nach dem ersten Atemzug den Kopf weg und protestierte lautstark.
    Charles nickte. „Reisekrank. Wie ich höre, nichts Ungewöhnliches bei Kindern in einem geschlossenen Fahrzeug. Ist ihm übel geworden?“
    Hardraw wand sich. „Noch nicht, aber ich glaube, das steht unmittelbar bevor.“
    „Nun gut. Etwas frische Luft, und er wird sich schnell wieder besser fühlen. Wir sollten die Gelegenheit nutzen, uns ein bisschen Bewegung zu verschaffen.“ Charles musterte seinen Kammerdiener aus zusammengekniffenen Augen. „Zeit für die Leibesübungen, über die wir letzte Woche gesprochen haben. Genau die Gelegenheit, auf die Sie gewartet haben, Hardraw.“
    Obwohl ihm nicht danach zumute war, musste Hardraw lächeln.
    „So ist es, Mylord.“
    Charles ging zu Catherine zurück, half ihr aus der Kutsche und erklärte ihr, was geschehen war.
    „Das arme Kerlchen.“ Catherine zog ihren Rock zurecht und reckte sich. „Sally sagte, er habe ein enormes Frühstück vertilgt. Dieser grässliche Mensch hat ihn sicher halb verhungern lassen, aber wahrscheinlich ist es nicht gut, so viel auf einmal zu essen, wenn man in einer Kutsche fahren will.“
    Charles nahm ihren Arm. „Sally kümmert sich schon darum. Ich schlage vor, dass wir uns die Gegend etwas genauer ansehen.“ Er zeigte auf eine Felsnase, die aus dem Kamm eines niedrigen Hügels herausragte.
    „Aber sicher!“ Catherine band ihren Hut fest und raffte ihren Rock. „Eine wunderbare Idee. Ich kann gut etwas frische Luft vertragen. Vielleicht liegt mir noch der Fisch von gestern Abend im Magen. Beim Frühstück habe ich kaum etwas essen können.“
    Hand in Hand wanderten sie den Hügel hinauf. Nach wenigen Minuten hatten sie ihr Ziel erreicht und blickten sich neugierig um. Sie befanden sich im Zentrum eines kreisrunden Erdwalls von etwa dreißig Fuß Durchmesser, auf dem in regelmäßigen Abständen große Steine aufgestellt waren.
    „Sieh doch nur“, rief Catherine, „das ist tatsächlich ein Steinkreis!“
    Charles betrachtete ihn eingehend. „Ja, es schaut ganz so aus. Ich wusste, dass es im Grassingtoner Moor einige davon gibt, aber nicht genau, wo sie

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