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Historical Exklusiv Band 36

Historical Exklusiv Band 36

Titel: Historical Exklusiv Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Westleigh
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der Obhut meiner Mutter und meiner Schwester zurückgelassen. Er ist in guten Händen.“
    „Meg hat ihre Zwillinge bei sich“, entgegnete Genevra. Meg teilte eine Kammer mit Sigrid, wo die beiden Frauen und die Kinderfrau nach den Zwillingen sehen konnten. Die arme Meg musste hingegen Gelegenheiten finden, mit Bernard allein zu sein, obwohl er jetzt, als Roberts erster Stallmeister, einen kleinen Raum über den Ställen sein eigen nannte. Sie würden sicher mit Wehmut an ihr kleines Häuschen in Merlinscrag denken.
    Vielleicht konnte Sigrid einen anderen Raum zum Schlafen finden, dann konnte Bernard bei Meg sein, wann immer er wollte. Doch das war nicht das Problem, das Genevra jetzt beschäftigte. „Ich ziehe es aber vor, Will hier bei uns zu haben“, bohrte sie weiter.
    „Das ist keine altmodische Burg, schlecht geplant und armselig gebaut, mein Herz. Wir müssen unser Gemach mit niemandem teilen, außer wenn es uns so gefällt. Mein Vater war trotz all seiner Fehler ein weitsichtiger Mann und hatte einen Baumeister damit beauftragt, dieses Schloss nach dem besten Wissen zu erbauen, sodass man mit allen Bequemlichkeiten darin wohnen, es aber auch gut verteidigen konnte. Das bedeutet, dass jeder hier ein gewisses Maß an Komfort genießen kann! Er wollte etwas bauen, worum ihn alle anderen Adeligen beneiden sollten, und ich denke, das ist ihm geglückt. Stimmt Ihr dem nicht zu?“
    „O doch. Ich war noch nie in einem Haus, wo es so hell, so luftig und doch so warm war. Selbst hier gibt es einen Kamin mit einem Abzug. Der Baumeister hat beste Arbeit geleistet. Aber trotzdem wünsche ich mir so sehr, dass Will hier bei uns schläft. Die Hunde sind ja auch hier!“
    „Das sind doch nur dumme Tiere. Sie verstehen nicht, was wir sprechen oder wenn wir uns vereinigen. Will kann während des Tages bei uns sein, soviel Ihr wollt, aber wenn er hier schläft, dann muss auch seine Kinderfrau hier schlafen.“
    „So war es doch in Merlinscrag.“
    „Ja, dort gab es keine andere Möglichkeit. Hier gibt es sie, und ich wünsche, mit meiner Frau allein das Bett zu teilen.“
    Das erfreute Genevra, genau, wie er es erwartet hatte. Sie zeigte keinen Widerstand mehr, Will in der Obhut der Kinderfrau zu lassen. Das Mädchen hatte gezeigt, dass es gewissenhaft und ordentlich war. Und auch Meg wachte über ihn.
    In den folgenden Tagen erforschte Genevra das Haus und die Nebengebäude. Sie hatte sich schnell an die Annehmlichkeiten gewöhnt, die der neuzeitliche Bau bot, vor allem daran, dass die Abwässer, die von gewissen Örtlichkeiten in der nördlichen und westlichen Ecke des Gebäudes kamen, in einen unterirdischen Abzug geleitet wurden, der sich unterhalb der Mühle in den Bach entleerte, sodass die Kloake flussabwärts vom Hause weggetrieben wurde.
    Sie verbrachte die Tage in Gesellschaft ihres Gatten. Er zeigte ihr sein Land, zu dem auch Felder gehörten, die von Tagelöhnern und den wenigen Hörigen bebaut wurden, die geblieben waren, weil man ihnen die Freiheit für ein geringes Entgelt geboten hatte. Mit Recht war er stolz auf sein eigenes Land, seine Pferdezucht und seine Hunde.
    Sie besuchten auch das Dorf und die Kirche. Genevra lernte den Geistlichen kennen, der sich um die Dorfbewohner kümmerte, wenn auch gelegentlich ein Priester kam, um die Messe zu lesen. Genevra verstand nun, warum Robert Father John mitgenommen und nur den Hilfsgeistlichen und Old Mariel zurückgelassen hatte, um den Leuten von Merlinscrag kirchlichen Beistand zu geben und sich um die Kranken zu kümmern.
    „Wollt Ihr, dass Father John hierbleibt?“, fragte sie ihn nach diesem Besuch.
    „Ich wollte ihn auf der Reise bei uns haben. Es ist seine Wahl, ob er nach Merlinscrag zurückkehren will oder nicht. Wenn er zurückgeht, werde ich einen anderen Priester bestellen, hier zu dienen. Glaubt Ihr wirklich, ich könnte Merlinscrag berauben, um mir einen Vorteil für Thirkall zu beschaffen?“
    Die Frage klang nicht böse, doch Genevra errötete, weil sie diesen Gedanken gehegt hatte, und nun schämte sie sich dafür.
    „Einen Augenblick lang dachte ich es, Gemahl. Vergebt mir, ich sollte Euch besser kennen.“
    Sie waren jetzt von den Übrigen getrennt. „Was kann ein Mensch wirklich von einem anderen wissen?“, fragte Robert laut und blickte sie fragend an.
    Genevra brachte Chloe näher und legte ihre Hand auf die seine, die auf dem Sattelknauf ruhte. Vielleicht war der Augenblick gekommen, ihn von ihrer Ehrenhaftigkeit überzeugen zu

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