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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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zusätzliche Freude daran, über diese Frage gründlicher nachzudenken.
    Farley ging weiter, summte fröhlich eine Melodie und ließ seinen Spazierstock kreisen.

6. KAPITEL
    A m nächsten Morgen begab sich Devlin zum beeindruckenden Stadthaus am Grosvenor Square und betätigte den Türklopfer aus glänzendem Messing. Die schwere Tür wurde geöffnet, dahinter kam ein ernst dreinblickender Butler zum Vorschein, der beinahe gelächelt hätte.
    „Master Devlin.“
    „Barclay! Immer noch der Alte.“ Devlin erlaubte sich ein Lächeln. „Ich darf annehmen, dass es Ihnen gut geht?“
    Der Mann nahm Hut und Handschuhe entgegen. „In der Tat, Master Devlin. Es geht mir gut.“
    „Ist mein Bruder da?“
    „Er wird in Kürze erwartet, Mylord. Soll ich die Marchioness von Ihrem Besuch in Kenntnis setzen?“
    „Wenn Sie das tun würden.“
    Er folgte Barclay in den Salon, der von Serena wie gewohnt perfekt dekoriert worden war. Sofas und Sessel standen so angeordnet, dass sich Besucher sofort wohlfühlten. Es dauerte nicht lange, dann kam die Marchioness zu ihm.
    „Devlin, du hast dein Versprechen gehalten. Wie schön, dich hier zu sehen.“
    Sie reichte ihm die Hand, während er sie auf die Wange küsste. „Serena, du siehst so blendend aus wie immer.“ Seine Schwägerin strahlte jene kühle Schönheit aus, die an eine Porzellanfigur auf einem Kaminsims erinnerte und die über ihre warmherzige Art hinwegtäuschte. Ihre Zurückhaltung und ihr stets korrektes Auftreten konnte man leicht für Gefühlskälte halten.
    „Komm, wir setzen uns hin, und dann erzählst du mir, wie es dir geht“, sagte sie. „Ich habe bereits nach Tee geläutet.“
    „Mir geht es ausgezeichnet“, erklärte er und nahm neben ihr auf dem Sofa Platz.
    Besorgt sah sie ihn an. „Bist du dir da sicher? Du siehst ein wenig blass aus. Schmerzen deine Wunden noch?“
    „Mir geht es wirklich hervorragend“, erwiderte er gut gelaunt. „Ich bin vollständig genesen, also musst du dir keine Gedanken um mich machen. Wo ist Ned?“
    „Er hat etwas Geschäftliches zu erledigen.“ Sie legte die Stirn in Falten. „Steckst du in Schwierigkeiten, Devlin?“
    „Lieber Gott, nein, Serena.“ Ihre Besorgtheit konnte es mit der seines Bruders mühelos aufnehmen. „Ich muss etwas mit ihm besprechen. Nichts von Bedeutung.“
    Der Tee wurde gebracht, und sie schenkte ihm eine Tasse ein. Das Getränk war tadellos zubereitet worden, und unwillkürlich musste er an das denken, was Madeleine ihm am Tag zuvor nach der Rückkehr von ihrem Stadtbummel serviert hatte. Er konnte sich nicht erinnern, jemals einen Tee getrunken zu haben, in dem noch so viele Blätter herumschwammen.
    „Es war schön, dich gestern zu sehen“, sagte sie schließlich.
    „Ja, das war es.“
    „Diese junge Dame – Miss England, wenn ich mich nicht irre – war sehr reizend. Wer ist sie, Devlin?“
    Er hatte mit dieser Frage rechnen müssen, und als er antwortete, sah er Serena in die Augen: „Eine Bekannte.“
    Seine Schwägerin zog fragend eine Augenbraue hoch, doch er hielt ihrem Blick stand, woraufhin sie nach unten schaute. „Interessiert sie dich?“
    Interessierte ihn Madeleine? Er war daran interessiert, dass sie sich in Sicherheit befand. Und sie zu lieben, das interessierte ihn auch, doch das würde er Serena nicht erklären. Sie sollte nicht auf den Gedanken kommen, Madeleine könne irgendetwas anderes sein als eine wohlerzogene junge Dame, auch wenn sie ohne eine Anstandsdame mit ihm unterwegs gewesen war. Seine Schwägerin wäre allerdings auch gar nicht erst auf sie zu sprechen gekommen, hätte sie nur den Verdacht gehabt, sie könnte eine Dirne sein.
    „Sie ist eine Bekannte, Serena“, wiederholte er in sanftem Tonfall.
    Zwar legte die Frau seines Bruders skeptisch den Kopf schräg, doch sie war zu gut erzogen, als dass sie weiter nachgehakt hätte.
    Eine Weile saßen sie schweigend da.
    „Ich habe dir noch gar nicht gesagt, dass ich umgezogen bin, Serena.“
    „Umgezogen? Aus welchem Grund?“
    „Aus keinem bestimmten Grund“, antwortete er nach einer kurzen Pause.
    „Gab es Schwierigkeiten wegen der Miete?“
    „Nein.“ Devlin überspielte seine Ungeduld mit einem kurzen Lacher. „Wieso denkst du, ich könnte Schwierigkeiten wegen der Miete haben? Du und Ned – ich weiß nicht, wer von euch schlimmer ist. Ich habe keine Probleme, ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen. Mit sechsundzwanzig sollte ich wissen, wie ich mein Leben führen muss. Ich habe

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