Historical Exklusiv Band 42
ich gern zu Ihrer Verfügung.“
Devlin reagierte mit einem schwachen Lächeln. „Es ist nichts von Bedeutung, das kann ich Ihnen versichern.“ Keinen der Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, hätte er ihr anvertrauen können.
Als sie den Kopf ein wenig schräg legte, empfand er diese Geste seltsamerweise als sehr ansprechend. Er verstand noch immer nicht, wie er sich für sie entschieden hatte, um seinen verdammungswürdigen Plan in die Tat umzusetzen. Doch solch kleine Dinge wie diese Kopfbewegung, ein flüchtiger Blick oder ein Lachen überraschten ihn jedes Mal aufs Neue.
Eine Viertelstunde später verließen Devlin und Ramsford den Salon von Miss Duprey und gingen zurück zu Neds Stall, da Ram sein Pferd dort zurückgelassen hatte.
„Ich sollte noch bei der Marchioness vorbeischauen, Ram. Hast du Lust, mir Gesellschaft zu leisten?“
„Es kann nicht todlangweiliger werden als gerade eben“, meinte Ramsford ironisch.
Als Barclay sie in den Salon führte, hörten sie eine Frau und einen Mann lachen. Zweifellos hatte Serena Besuch. Vielleicht hatte sie die Hoffnung aufgegeben, sein Bruder könnte sich doch noch eines Tages ändern, und sie empfing jetzt andere Männer, die sich für sie interessierten.
Sie traten in den Salon ein, doch da waren nur der Marquess und die Marchioness, die beieinanderstanden und mit hochrotem Kopf in ihre Richtung blickten.
„Dev“, sagte Ned und kam ihm entgegen. „Schön, dich zu sehen.“
Devlin wunderte sich immer noch über den herzlichen Händedruck und die freundliche Begrüßung, als er ihnen Ram vorstellte.
„Ich habe Lord Ramsford bereits einige Male gesehen“, sagte Serena. „Es freut mich, Sie kennenzulernen. Als ein Freund von Devlin sind Sie sehr willkommen.“
Ned schickte Barclay für Getränke in die Küche und bat Devlin, mit ihm unter vier Augen reden zu können.
Sie gingen in die Bibliothek, wo Devlin unwillkürlich an jene handgreifliche Auseinandersetzung mit seinem Bruder denken musste, die sich in diesem Raum abgespielt hatte.
„Verzeih mir, wenn ich mich nicht um deinen Freund kümmere, aber ich muss mit dir reden. Serena und ich reisen morgen nach Heronvale. Ich habe dort … etwas Geschäftliches zu erledigen, und sie wird mich begleiten.“
Warum machte Ned sich die Mühe, ihm seine Pläne zu erklären? Und warum war er so rot im Gesicht?
Ned deutete auf einen der Ledersessel, Devlin nahm Platz und bekam von seinem Bruder ein kleines Glas Sherry gereicht.
„Ich hoffe, es ist alles in Ordnung“, sagte er.
„Ja … ja, alles in Ordnung. In bester Ordnung.“ Ned wich seinem Blick aus, doch Devlin glaubte, seinen Bruder bei diesen Worten grinsen zu sehen.
„Ich bezweifle, dass wir vor dem Ende der Saison zurückkehren werden“, fuhr Ned fort und nahm ebenfalls Platz. „Ich wollte mit dir über deine … deine Fortschritte sprechen, um es einmal so auszudrücken.“
Neds Tonfall und Auftreten konnte man wohl als entgegenkommend bezeichnen, es änderte jedoch nichts daran, dass er Devlins Zukunft fest im Griff hatte.
„Ich habe mich noch nicht verbindlich geäußert“, antwortete Devlin und versuchte, sachlich zu klingen.
„Die Saison ist in wenigen Wochen vorüber.“ Auf einmal wirkte Ned verkrampft.
„Aber ich habe mich entschieden“, fügte Devlin mit einem resignierten Seufzer an.
„Und wer ist die Dame?“
„Miss Emily Duprey.“ Ihm war, als würde eine Käfigtür zufallen. Ihren Namen laut auszusprechen machte es so schrecklich endgültig.
„Tatsächlich?“, erwiderte sein Bruder überrascht. „Ich dachte, du seist an Miss Reynolds interessiert.“
Devlin warf ihm einen zornigen Blick zu. „ Interessiert bin ich an Miss Duprey auch nicht.“
Zumindest war Ned so entgegenkommend, dass er beschämt wirkte.
„Miss Reynolds und mich verbindet eine sonderbare Freundschaft“, sagte Devlin nach einem weiteren Schluck Sherry. „Keiner von uns hegt die Absicht einer Bindung.“
„Über die Dupreys weiß ich nicht allzu viel. Ist Malvern ihr Gut? Eine Baronie?“
„Ja.“ Es war eine angemessene Verbindung, Ned sollte seine Zustimmung geben.
„Nun denn …“ Sein Bruder hielt inne und fragte sanfter als zuvor: „Hast du Miss England und das Kind untergebracht?“
Ja, Bruder, treib die Klinge ruhig noch tiefer in mein Herz, dachte Devlin. „Noch nicht.“
Ned stand auf, ging zum Schreibtisch und schrieb etwas auf. Dann kam er zurück zu Devlin und gab ihm ein Blatt Papier. „Damit kannst du
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