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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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Tanzfläche, von wo aus er seine Frau auf den schmalen, als Dark Walk bekannten Pfad führte.
    Devlin nahm es kaum wahr, dass das Orchester zu spielen aufhörte und die anderen Paare die Tanzfläche verließen. Der Tanz mit Madeleine hatte etwas Magisches an sich gehabt, doch nun war der Zauber vorüber. Sie schüttelte den Kopf, als empfinde sie genauso wie er.
    Als er sich umsah, stellte er überrascht fest, dass er keine zwei Schritte von Amanda Reynolds entfernt war. Da er fürchtete, sie könnte ihn erkennen, wandte er sich ab. Doch ihm wurde klar, dass Miss Reynolds keine Notiz von jemandem nehmen würde, der so gewöhnlich gekleidet war wie er.
    Im nächsten Moment stieß Madeleine einen erstickten Aufschrei aus und zog an Devlins Ärmel, als wolle sie davonlaufen. Auch sie sah Miss Reynolds an, sodass er befürchtete, Madeleine könne sie ebenfalls kennen.
    „Was ist los, Maddy?“, fragte er.
    „Oh, lass uns bitte gehen“, antwortete sie mit ängstlicher Stimme. „Das ist Greythorne.“
    Devlin legte schützend einen Arm um sie und führte sie eilig von der Tanzfläche. Als sie ein ruhiges Fleckchen nahe einem Brunnen gefunden hatten, setzte er sich mit Madeleine auf eine Bank.
    „Was ist los, Maddy? Was hat dich so erschreckt?“
    Sie zitterte am ganzen Leib und rang nach Luft. „Greythorne. Ich sah Greythorne!“
    „Du kennst ihn?“
    Ein hastiges Nicken war ihre Antwort und löste bei ihm ein ungutes Gefühl aus.
    „Aus Farleys Etablissement?“
    „Farley hatte ihm verboten, sich mir je wieder zu nähern.“
    Hatte Farley sie vor Greythorne in Schutz nehmen müssen? „Warum?“
    Sie schüttelte den Kopf und rückte ein Stück von ihm fort, aber er zog sie wieder an sich.
    „Sag es mir, Maddy.“
    „Das kann ich nicht.“
    Devlin musste an Amanda denken. „Ich muss es wissen, Maddy. Sag es mir.“
    Besorgt sah sie ihn an. „Du wirst ihn dafür nicht zur Rede stellen?“
    „Ist es etwas so Schlimmes?“
    Wieder nickte sie.
    „Mein Gott! Also gut, ich gebe dir mein Wort, dass ich ihn nicht zur Rede stellen werde.“
    Sie drückte die Hände verkrampft in den Schoß. „Ich kann das nicht laut aussprechen.“
    Mit diesen Worten kniete sie sich auf die Bank und flüsterte ihm in allen Einzelheiten ins Ohr, welche Grausamkeiten Greythorne ihr angetan hatte, um seine perverse Begierde zu stillen. Devlin hatte von solchen Praktiken gelesen, als er in einem Exemplar von de Sades verbotenem Buch Justine blätterte. Ihm waren solche Brutalitäten aus dem Krieg bekannt, aber dass jemand sie an Madeleine ausließ? Unbändige Wut kam in ihm auf, die ihn augenblicklich bedauern ließ, dass er ihr sein Wort gegeben hatte. Ansonsten hätte Greythorne nicht mehr lange zu leben gehabt.
    „Du hast es mir versprochen, Devlin“, sagte sie, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    Er zwang sich zur Ruhe und strich ihr über die Wange, dann drückte er Madeleine an sich, um sie zu trösten. „Greythorne wird dir nie wieder wehtun“, erklärte er leise. Und er würde auch Amanda keinen Schmerz zufügen, dafür würde Devlin sorgen. Spätestens morgen würde er sie vor ihm warnen.
    „Ich weiß.“ Sie schmiegte sich an ihn. „Es waren ja auch nur Erinnerungen.“
    Was dieses Thema anging, konnte er gut nachvollziehen, wie sie sich fühlen musste. „Komm, wir wollen uns nicht den Abend verderben lassen. Wir machen einen Bogen um Greythorne und holen uns etwas zu trinken. Nichts soll uns daran hindern, dass wir uns auch weiterhin vergnügen.“
    Er stand auf und zog Madeleine von der Bank, dann küsste er sie zärtlich. Einen Moment lang hielt sie ihn fest umschlungen, bis sie sich bei ihm unterhakte und mit ihm weiterspazierte.
    „Ich möchte noch einmal mit dir tanzen“, erklärte sie und zog ihn zurück zu der Tanzfläche, die sie eben noch fluchtartig verlassen hatten.
    Sie tanzten jeden Walzer, der gespielt wurde, schlenderten zwischendurch auf den Wegen und erfreuten sich an allem, was sie zu sehen bekamen. In einem der Restaurants aßen sie hauchdünn geschnittenen Schinken, außerdem die kleinsten Hähnchen, die Madeleine je zu Gesicht bekommen hatte. Dazu tranken sie Arrak, und als die Glocken ertönten, sahen sie Madame Saqui zu, wie sie auf einem Hochseil balancierte.
    Als die Zeit für das Feuerwerk gekommen war, lief Madeleine mit Devlin zum besten Aussichtspunkt und machte Luftsprünge. Das Schauspiel begann und übertraf ihre kühnsten Erwartungen. Raketen wurden in die Luft geschossen und

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