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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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einsam gelegenen Kate. Dann bestand nach wie vor die Aussicht, dass sie im Laufe des Tages in Avonleigh eintreffen und einen Knecht veranlassen würde, nach Warfield Castle zu reiten, um Alan von ihrem Wohlbefinden in Kenntnis zu setzen.
    Beunruhigend war indes, dass mehrere Schildmänner des Schwagers einhellig von einer Schwadron Reisiger berichtet hatten, die am Vorabend des Ungewitters an der nördlichen Grenze der Grafschaft gesehen worden war. Dieselben Reiter waren dann heute wieder beobachtetet worden, als sie vormittags zurückkehrten. Guy de Burgoigne hatte sich unter ihnen befunden. Er war an seinem wappengeschmückten Gambesson erkannt worden. Bei dieser Mitteilung hatte Warfield die Stirn gerunzelt, war jedoch der Meinung gewesen, Meriel könne nie so weit vom Wege abge kommen sein.
    Ein Lichtblick war für Alan, dass seine Schwester sich in Warfield Castle großer Beliebtheit erfreute. Beim Morgenbrot in der Halle hatte er im Gespräch von einigen Rittern und Knappen gehört, dass der Mistress allerseits Wertschätzung und Herzlichkeit entgegengebracht wurden. Selbst das Gesinde, das anfänglich ein gewisses Misstrauen und Zurückhaltung gezeigt hatte, bewunderte und achtete sie inzwischen ebenso wie den Burgherrn.
    Unversehens entstand Aufruhr im Gang, und überrascht wandte Alan sich um. Vielleicht war das endlich ein Kurier, der Gewissheit über Meriels Verbleib brachte.
    Hastig stellte Adrian de Lancey den Weinpokal auf einer Truhe ab und erhob sich ebenfalls.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und bleichen Angesichtes erschien Walter of Evesham im Studierzimmer, gefolgt von Lambert of Nesscliff, dem Vogt und mehreren Knappen. Beiseite tretend, machten sie Raum für einen verschwitzten Herold, der den mit einem gelben Bären verzierten schwarzgrundigen Waffenrock Guy de Burgoignes trug.
    Adrian spürte, wie ihm das Blut aus den Wangen wich. Sich zur Ruhe zwingend, nahm er mit regloser Miene das Pergament entgegen, das der Bote ihm schweigend reichte.
    Stille senkte sich über den Raum, und jeder schaute den Earl of Shropshire erwartungsvoll an.
    Jäh wusste Alan, dass die Botschaft nichts Gutes enthalten konnte, und unwillkürlich verkrampfte er die Finger.
    Adrian of Warfield brach das Siegel, löste das die Schrift umgebende Band und entrollte sie. Die Züge seines Gesichtes verhärteten sich, und schließlich ließ er die Nachricht mit einer Geste des Abscheus sinken. „Richte deinem Herrn aus, dass ich mit meinem Heer gen Wenlock Castle ziehen und die Sache dort mit ihm besprechen werde!" sagte er kalt. „Und nun hebe dich davon, wenn das Leben dir lieb ist!"
    Der Soldat verbeugte sich und verließ hurtig den Raum.
    „Lambert", wandte der Earl of Shropshire sich an den Seneschall, „ich wünsche, dass sofort ein Mann nach Montford Castle reitet und meinen Bruder auffordert, unverzüglich mit allen verfügbaren Fußknechten und Reisigen herzukommen!"
    „Um Himmels willen, was ist geschehen, Adrian?" fragte Walter of Evesham erschrocken.
    „Was ist mit Meriel?" wollte Alan im selben Moment wissen.
    Auch die anderen Anwesenden bestürmten den Burgherrn mit Fragen, und Schweigen gebietend hob er die Hand. Sichtlich um Haltung ringend, übergab er dem Schwager dann das Pergament.
    Alan überflog es kurz und las dann mit lauter Stimme vor:
    „An Adrian de Lancey, den Sieur of Warfield Ich, Guy de Burgoigne, von des Königs Gnaden der wahre Earl of Shropshire, Baron of Wenlock und getreuer Vasall des Stephen de Blois, dem einzig legitimen Herrscher Englands, entbiete dir, meinem ungetreuen Vasallen, einen herzlichen Gruß! Ich gebe dir kund und zu wissen, dass die göttliche Vorsehung es mir ermöglicht hat, die Hand auf etwas zu legen, dessen du wohl nicht mehr bedarfst. Es ist ein entzückendes kleines Wesen, das mein minnigliches Wohlgefallen geweckt hat. Die Augen erstrahlen wie lichtumflossene, feurig sprühende Aquamarine; die Lippen haben die Süße des wilden Honigs, und das Haar ist weich wie der schmiegsamste Samt. Welch Kleinod, das du mir so freigebig überlassen hast! Als Kenner weiblicher Schönheit weiß ich die noble Geste mit Freuden zu würdigen!
    Menschenfreund, der ich bin, möchte ich dich, meinen inniggeliebten Bruder in Christo, jedoch nicht aller Wonnen berauben und bin gern bereit, das Vergnügen mit dir zu teilen.
    Da auf dieser elenden Welt alles seinen Preis hat, sehe ich mich gegen eigenes Wollen genötigt, dir einen Handel vorzuschlagen. Sei versichert, dass ich deine

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