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historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc

Titel: historical gold 036 - Der Flug des Falken.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: kram
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weitergeht, werde ich noch vor Erschöpfung zusammenbrechen. Bei dir scheint sie nicht so heißblütig zu sein.
    Jedenfalls hat sie mir erzählt, dass deine Bemühungen sie restlos kalt lassen!"
    „Er will dich nur aufstacheln, Adrian", murmelte Richard beschwichtigend und schaute den Bruder besorgt an.
    Adrians Miene war reglos, obgleich er innerlich vor Zorn tobte. In seiner Männlichkeit fühlte er sich nicht gekränkt, doch die Möglichkeit, dass dieser Widerling Meriel Gewalt angetan hatte, vielleicht sogar mehrmals, brachte ihn an den Rand der Selbstbeherrschung. Im stillen bat er Gott um Vergebung, dass Meriel wieder einmal durch sein Verschulden in solche Bedrängnis geraten war. Sich zur Gelassenheit zwingend, sagte er gelangweilt: „Du schmälerst nur den Wert dessen, was du dir von deinen Verbrechen erhoffst. Ich wiederhole, was willst du noch?"
    Das war die Gelegenheit, auf die Guy de Burgoigne ge wartet hatte. Den Triumph auskostend, ließ er einen Moment verstreichen, ehe er knapp antwortete: „Shrewsbury!"
    Walter of Evesham meinte, nicht richtig gehört zu haben, und blickte seinen Zwingherren fassungslos an.
    Verblüfft starrte Alan de Vere zum Wehrgang hinauf und fragte sich bestürzt, ob der Schwager auf diese Forderung eingehen würde. Richard de Lancey zog nur scharf die Luft ein und hielt die Augen auf Burgoigne gerichtet.
    Adrian ahnte, dass sein Gegner in seiner Maßlosigkeit weitere Forderungen stellen würde, doch schon diese Be dingung war unannehmbar.
    „Ach ja, und Warfield Castle will ich auch", fuhr Guy de Burgoigne grinsend fort.
    „Montford Castle selbstverständ lich ebenfalls, und das gesamte deinem Machtbereich unterstehende Gebiet."
    Richard de Lancey pfiff durch die Zähne, stemmte die Arme in die Seiten und sagte leise:
    „Er hat den Verstand verloren!"
    „Burgoigne, Weiber findet man überall", erwiderte Adrian of Warfield kühl. „Denkst du allen Ernstes, ich würde einer Frau zuliebe alles hergeben?"
    „Joho! Alles will ich gar nicht!" widersprach der Burgherr spöttisch. „Ein Chevalier wie ich würde nimmer gegen das Gebot der Ritterlichkeit verstoßen! Nein, ich bin großzügig und gewähre dir das Recht, Cheston Castle zu behalten und die Ländereien, die nicht in der Grafschaft liegen. Das ist mehr, als du vor Jahren hattest. Vielleicht gelingt es dir irgendwann, ein neues Vermögen anzuhäufen."
    „Ich bin willens, dir die verlangten fünfzigtausend Gold nobel zu zahlen, wie ich es für jeden meiner Ritter täte, wäre er Wegelagerern in die Hände gefallen", entgegnete der Earl of Shropshire. „Aber ich denke nicht daran, dir all diese Kastelle und Gebiete abzutreten! Du bist nicht bei Sinnen! Schick mir eine Nachricht, wenn du zur Vernunft gelangt bist. Dann können wir die Verhandlungen fortsetzen." Er gab seinem Knappen einen Wink, ihm das Pferd zu bringen.
    „Warfield!" schrie Guy de Burgoigne ihm erbost nach. „Ich warne dich! Du hast bis morgen Zeit, über meine Be dingungen nachzudenken! Solltest du nicht auf sie einge hen, werde ich dir beweisen, wie ernst es mir ist! Möchtest du deine Buhle in Stücken zurückhaben? Vielleicht erst einen Finger, oder lieber gleich die ganze Hand?"
    Adrians Blick trübte sich, und er spürte, wie ihm das Blut zu Kopfe stieg. Hätte er jetzt Hand an Burgoigne legen können, wäre der Unhold auf der Stelle gestorben. Aber er durfte nicht merken, wieviel Meriel ihm bedeutete. „Ich werde morgen zur gleichen Zeit herkommen und sehen, ob du wieder bei klarem Verstand bist", antwortete er mit einer Stimme, die ihm fremd in den Ohren klang. „Sollte meine Gemahlin verstümmelt oder gar tot sein, bekommst du nichts von mir! Vergiss das nicht!" Brüsk wandte er sich ab und schwang sich in den Sattel des Schimmels.
    Wortlos saßen seine Begleiter auf und kehrten in betretenem Schweigen zu dem in einiger Entfernung ausharrenden Gefolge zurück.
    Im Zelt ging Richard de Lancey zu der Schrange, auf der Kannen und Pokalen standen, schenkte Wein ein und gab Bruder und Schwager zwei der silbernen Trinkgefäße. „Ich nehme an, ein guter Schluck ist das, was wir alle jetzt brauchen", sagte er ruhig. „Ihr seid blass wie Linne n!"
    Alan dankte mit einem Nicken, trank einen Schluck und meinte beeindruckt: „Das ist ein guter Tropfen. Was ist das, und woher stammt er?"
    „Malvasier", erklärte Richard lächelnd. „Aus Apulien. Adrian hat ihn aus der Normandie mitgebracht."
    Der Wein schmeckte süffig und erwärmte Alan. Seit

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