Historical Gold Band 251
die gern sähen, dass die Linie meines Vaters mit dem Titel fortgeführt wird, könnten sich vielleicht damit anfreunden, dass es über die weibliche Linie geschieht. Das könnte die Chancen meiner Brüder entschieden schmälern.“
Ash legte sich seine nächsten Worte sorgfältig zurecht, als er Margarets ernsten Blick auffing. Er wollte sie nicht vor den Kopf stoßen, doch lügen wollte er auch nicht. „Ich kann das Problem noch immer nicht erkennen. Vielleicht erinnerst du dich, dass ich das Gesuch deiner Brüder im Parlament bekämpfe. Ich versuche tatsächlich, die Chancen deiner Brüder entschieden zu schmälern.“
Einen Moment sah sie ihn nur verwirrt an.
„Wirklich, Ash“, sagte sie schließlich. „Ich … Das kann nicht dein Ernst sein, was du da gerade gesagt hast. Ich weiß doch, dass du meine Zuneigung nicht als Mittel für deine Zwecke einsetzen würdest.“
Sie klang so sicher. Aber er hatte zwei Monate Zeit gehabt – zwei lange, leere Monate –, um über alles nachzudenken. Darüber nachzusinnen, was ihm fehlte. Sich vorzustellen, was er sagen würde, wenn er sie wiedersähe.
„Ich kenne dich“, erklärte sie in seine Überlegungen hinein. „Du würdest mich nie auf diese Weise benutzen. Niemals.“
„Du hast eins vergessen: Wenn ich Duke of Parford bin, kann ich für meine Brüder alles tun. Wenn ich dir in aller Öffentlichkeit den Hof mache, steigert das meine Chancen, mein Ziel zu erreichen. Ich will dich. Ich will den Titel. Wie sich herausstellt, decken sich meine Wünsche. Ich kann beides bekommen.“ Er sah ihr in die Augen. „Und genau das werde ich auch.“
Sie wich seinem Blick nicht aus. Doch ihre Augen funkelten, und ihr Mund wurde zu einem schmalen Strich. „Wie überaus effizient von dir.“ Sie presste die Hand gegen seine Schulter, viel heftiger, als es bei einem Walzer schicklich war.
Er lächelte nur. In den Monaten, seit er sie zum letzten Mal gesehen hatte, hatte er weitaus Schlimmeres gedacht. Er hatte die Trennung nicht genossen. Vor allem, da sie vollkommen unnötig war. Er hatte nur Geduld aufgebracht, weil sein Instinkt ihm zugeflüstert hatte, dass sie immer noch die Seine werden würde.
Ash konnte warten. Er konnte noch ein kleines Weilchen auf sie warten.
„Du hast mir einmal gesagt, dass ich ebenso freundlich wie skrupellos bin.“ Er sah ihr in die Augen. „Nach zwei Monaten ohne dich ist mir nicht mehr ganz so freundlich zumute. Wenn ich skrupellos sein muss, dann bin ich es eben. Aber ja, Margaret, du wirst die Meine werden.“
Sie schluckte und wandte den Blick ab. „Und du hast einmal zu mir gesagt, ich brauche dich nur zu bitten, dann lässt du mich in Ruhe. Ash, ich habe meine Wahl getroffen. Ich bitte dich jetzt: Wenn du mich auch nur ein bisschen gern hast, hör auf, mir Avancen zu machen. Es zerreißt mir das Herz. Lass mich in Ruhe, weil ich dich darum bitte.“
Er war gefasst. Er war geduldig. Warum also krampfte er die Hand an ihrer Taille dermaßen zusammen vor Anstrengung, sie nicht an sich zu pressen? Er seufzte auf. „Ich weise deine Bitte zurück.“
Zischend stieß sie die Luft aus.
„Entschuldigen würde ich mich tausendmal, aber dich in Ruhe lassen? Nein. Wenn ich überzeugt davon wäre, dass ich dir gleichgültig bin, dann würde ich von dir ablassen. Aber ich bin dir nicht gleichgültig. Du bist noch nicht einmal unwillig. Du bist einfach nur – vorübergehend – nicht zu haben. Und ich will verdammt sein, wenn ich dich aufgebe.“
Sie wandte den Kopf ab. „Tu mir das nicht an. Denn ich kann nicht weggehen, ohne weiteren Klatsch zu provozieren. Was du da machst – das ist nicht fair. Ich habe nie etwas von dem, was du mir erzählt hast, an meine Brüder weitergegeben, damit sie es gegen dich verwenden können. Nicht einmal, als ich noch dachte, du wolltest mich nur für eine Nacht in dein Bett locken.“ Sie sah zu ihm auf. „Ich hätte dich benutzen können, Ash. Tu mir das also nicht an.“
Ash biss sich auf die Lippe. Wie sich herausstellte, war er kein Musterbeispiel an Geduld. Er hatte ihre Zuneigung gewonnen. Nach zwei Monaten ohne sie war er tatsächlich ein wenig zornig.
„Sag mir“, forderte er sie auf, während er sich mit ihr im Kreis drehte, „sag mir, dass ich nicht das Beste bin, was dir je passiert ist. Sag mir, dass du mich nicht in deinem Leben haben möchtest. Sag mir, dass ich dort nicht hingehöre.“
Sie sah ihn nicht an. Doch sie schwieg. Er verspürte eine beinahe grimmige
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