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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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wurden. Sie ging hinein und zog die Tür hinter sich zu.
    Dunkelheit hüllte sie ein. Dunkelheit und selige Stille.
    Erst in diesem Moment legte sie den Kopf in die Hände. Sich die Augen zu reiben half nichts gegen das Bild in ihrer Erinnerung. Sie konnte sein Lächeln immer noch auf ihrer Haut spüren, als hätte es selbst Gestalt angenommen. Dieses schreckliche, unvermeidliche Lächeln. Ach, wem versuchte sie eigentlich etwas vorzumachen? Dieses wunderbare, wahnsinnige, unleugbar attraktive Lächeln. Sie schlang die Arme um sich, doch das konnte die Erinnerung an seine Arme, seine Hände nicht auslöschen.
    Ihr war elend, und sie empfand tiefe Scham über das, was sie ihm angetan hatte.
    Wie lange würde sie in dieser dunklen Kammer verweilen müssen? So lange, bis sich die Aufregung gelegt hatte. Bestimmt Minuten. Vielleicht Stunden. Sie rieb sich die Schläfen. Sie hätte einfach in einen Brunnen springen und die Sache hinter sich bringen sollen.
    Eine halbe Stunde später hatte ihre Scham nicht nachgelassen. Dafür hatte sie jetzt einen Krampf im Bein. Allerdings blieb nicht genug Platz, sich hinzusetzen, zumindest nicht mit ihren voluminösen Röcken. Sie hatte sich gerade eingeredet, dass sie sich nun wieder sehen lassen konnte, als es höflich an die Tür klopfte. Es war absolut lachhaft – an einem Wandschrank anzuklopfen. Das konnte nur eine einzige Person sein.
    Sie schloss die Augen und wartete ab, aber natürlich ging Ash nicht fort. Stattdessen klopfte er noch einmal.
    „Margaret“, sagte er sanft. Und dann, noch leiser: „Bitte, ich weiß, du willst, dass ich Distanz wahre – aber ich glaube, ich kann das nicht.“
    Sie öffnete die Tür. Er lehnte am Rahmen. Sein Krawattentuch war verrutscht. Am liebsten hätte sie sich an ihn gekuschelt und ihn in die Arme geschlossen. Am liebsten wäre sie wieder davongelaufen. Vermutlich hätte sie Letzteres auch getan, doch er versperrte ihr den Weg.
    „Ash, versuchst du, meinen Ruf zu ruinieren? Wenn wir so erwischt werden, werden sie uns nicht einmal mehr eine Heirat andichten. Und dieses Gerede würde uns beiden nicht helfen – dir nicht, weil du dich so schamlos verhältst, und meinen Brüdern auch nicht, wegen ihrer skandalträchtigen Schwester.“
    Er nickte ernst. „Da hast du nicht ganz unrecht“, pflichtete er ihr bei. „Ich muss deine Wünsche respektieren.“ Doch statt zu gehen, trat er zu ihr in die enge Kammer und zog die Tür hinter sich zu. Ihre Röcke wurden gegen ihn gedrückt.
    O Gott. Sie spürte die Hitze, die von ihm ausging. Er konnte gar nicht auf Distanz gehen, zumindest nicht in dieser engen Wäschekammer. Seine Glieder streiften ihre. Seine Hände schlossen sich in der Dunkelheit um ihre Finger.
    „Verzeih mir meine mangelnde gesellschaftliche Gewandtheit. Wie regelt die Etikette die Konversation in Wäscheschränken?“
    „Man sollte sie gar nicht erst führen.“
    Er nickte. „Das klingt doch recht vernünftig. Ich stimme zu.“ Er drängte sich noch ein wenig enger an sie.
    „Du stimmst zu? Warum gehst du dann nicht?“
    „Still“, befahl er. „Du hast mir doch gesagt, dass in einem Wandschrank nicht geredet wird.“
    Er legte ihr die Hände auf die Schultern. Dann strich er ihr eine Locke aus dem Gesicht. Sie konnte ihn kaum sehen, doch in der engen Kammer spürte sie, wie sich ihre Röcke bauschten, als er sich zu ihr beugte. Sie hätte die Möglichkeit gehabt, ihn von sich zu stoßen, ihn sechs Zoll von sich zu stoßen, dann wäre er auf einem Wäschehaufen am Boden gelandet.
    Sie unterließ es.
    Als seine Lippen die ihren berührten, waren sie weich und süß. Dann schloss er die Arme um sie, und sie ließ sich gegen ihn sinken. Hungrig sog sie ihn ein, wie die Luft, die man zum Atmen brauchte. Er sagte kein Wort, küsste sie nur. Ihre Zungen liebkosten sich. Ihre Hände schlangen sich ineinander. Sein Körper war so vertraut, und sie brauchte ihn, unbedingt. Kurz darauf entzog er sich ihr.
    „Ash.“ Margaret wusste, dass ihre Stimme zitterte. „Warum tust du das?“
    „Weil ich dich anbete. Und weil du so elend ausgesehen hast, als ich dich gesehen habe. Ich kann nicht anders, als dich zu trösten.“ Seine Stimme fächelte warm über ihre Haut. „Du hast alles Licht mit dir genommen, als du den Saal verlassen hast.“
    „Hör auf“, wehrte sie ab. „Hör auf, mich verführen zu wollen.“
    Er strich ihr das Haar aus der Stirn. „Wenn ich versucht hätte, dich zu verführen, Margaret, hätte ich es

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