Historical Gold Band 251
Ihnen verwandt ist, wenn auch entfernt. Aber falls Sie der nächste Herzog werden wollen, dürfen Sie sich nicht so leicht von anderen beeinflussen lassen, vor allem nicht von Leuten wie ihr. Nehmen Sie sich meine Warnung zu Herzen: Sie benutzt Sie, um mich zu bestrafen, weil ich mich die letzten Monate von ihr ferngehalten habe. Sie wissen, dass jede anständige, vernünftige Frau dasselbe getan hätte.“
Nein, Margaret war nie wie Lady Cosgrove gewesen. Schon allein deswegen, weil sie nie dermaßen dumm gewesen war. Ashs Lächeln verblasste, und er warf der Frau einen Blick zu. „Gleich als Margaret zu reden anfing, wusste ich, dass sie mich als Waffe einsetzen wollte. Was Ihnen nicht klar ist: Ich habe nichts dagegen einzuwenden.“
Margarets Lungen brannten. So viel also zu dem Vorsatz, dem Klatsch keine neue Nahrung zu geben. Aber sie konnte ihm keinen Vorwurf machen. Sie vermochte nicht einmal ihr Lächeln zu unterdrücken, und so strahlte sie über das ganze Gesicht, dass jeder ihr die Wahrheit ansah.
„Aus genau diesem Grund habe ich sie ja erst um Rat gebeten.“ Ash sah zu Margaret. „Ich komme dann, um Sie zum Walzer zu holen.“
Endlich hielt Ash sie wieder in den Armen, selbst wenn der Anlass so etwas Unverfängliches war wie ein Walzer. Seine Hand ruhte auf ihrer Taille, ihre Finger lagen leicht auf seiner Schulter. Und auch wenn sie von Dutzenden von Menschen umgeben waren, konnte er wenigstens für den Moment so tun, als wären sie allein.
Obwohl er Margarets Bild in den letzten Monaten mühelos hatte heraufbeschwören können, war es doch tausendmal besser, die echte Margaret in den Armen zu halten. Eine ihrer Hände lag in der seinen. Selbst durch die Handschuhe hindurch fühlte sich das wunderbar an. Er roch ihren leichten Rosenduft. Und als sie sich bei einer Drehung vorbeugte, konnte er beinahe ihren süßen Atem schmecken.
Die Erinnerung konnte es mit der Realität nicht aufnehmen. Die echte Margaret setzte ihn in Flammen. Ihr Blick war züchtig gesenkt, und dann sah sie zu ihm auf, unter ihren herrlichen Wimpern hervor. Sie lächelte, und sein Herz zog sich zusammen. Schließlich sagte sie etwas, so leise, dass er sich vorbeugen musste.
„Du darfst mich nicht ganz so dicht halten“, flüsterte sie.
Pah. Keine sehr romantische Aussage. Wenn er ehrlich war, fand er schon den Fuß Abstand zwischen ihnen viel zu viel.
Er wirbelte sie herum und lächelte sie an. „Und warum nicht?“
„Weil uns alle beobachten, und außerdem schickt es sich nicht.“
Eigentlich hatte er gedacht, sie hätten dergleichen Trivialitäten längst hinter sich gelassen. Ash sah ihr in die Augen und schüttelte den Kopf. „Müssen wir das alles noch einmal durchkauen? Ich weiß schon, dass es sich nicht schickt. Es hat sich auch überhaupt nicht geschickt, dass ich von Rawlings verlangt habe, dich einzuladen. Ich bin mir sicher, dass die, die sich übermäßig für Anstand und Sitte interessieren, auch die Art missbilligen, in der ich dich zum Tanz aufgefordert habe. Aber warum sollte ich mir daraus etwas machen? Wir können unsere eigenen Regeln schreiben.“
Sie wandte den Kopf, dass ihre Ohrringe hin und her schaukelten. „Jede Handlung zieht Konsequenzen nach sich.“ Ihre Stimme zitterte. „Vielleicht siehst du sie ja nicht – vielleicht bist du dir ihrer nicht bewusst. Aber nur weil du den Preis nicht zahlen musst, heißt das nicht, dass ich die Kosten ignorieren kann.“
„Die Kosten?“ Ash ließ den Blick über die Menge schweifen. „Welche Kosten denn? Am Ende werden wir den Sieg davontragen.“
„Beim letzten Mal, als du den Sieg davongetragen hast, Ash, wurde ich für unehelich erklärt. Meine Mitgift wurde mir vom Gericht aberkannt. Wenn du jetzt wieder triumphieren solltest, müssen meine Brüder leiden. Sprich also nicht so ungezwungen davon, was wir tun sollen. Es gibt kein wir . Die Leute werden reden.“
„Lass sie reden“, erklärte Ash abschätzig. „Wen interessiert schon, was sie sagen?“
Verärgert stieß sie die Luft aus. „Sie sagen, dass wir ineinander verliebt sind.“
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, und er ließ die Hand zu ihrer Taille gleiten. „Dann sprechen sie die Wahrheit, oder nicht? Wo ist da das Problem?“
Sie sah zu ihm auf. „Aber sie werden ihre Behauptungen gegen meine Brüder einsetzen. Wenn die öffentliche Meinung uns in geheime Stelldicheins verstrickt sieht, dauert es nicht mehr lange, und sie reden von einer Ehe. Diejenigen,
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