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Historical Gold Band 251

Historical Gold Band 251

Titel: Historical Gold Band 251 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham , Courtney Milan
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geworden. Sie hat das Familienunternehmen Stück für Stück verkauft, und das wenige, was übrig blieb, hat sie den Armen geschenkt. Zuerst haben wir recht gut gelebt, hatten sogar Dienstboten, doch am Ende sind wir völlig verelendet.“
    Er dachte nicht gern an jene Tage zurück. Damals war er so jung und hilflos gewesen. So wollte er sich nie wieder fühlen.
    „Meine Schwester wurde von einer Ratte gebissen und hat Fieber bekommen. Und meine Mutter weigerte sich, einen Arzt zu rufen. Sie sagte, wenn Gott will, dass Hope überlebt, würde es auch so kommen. Und so bin ich zu Fuß nach Parford Manor gelaufen, habe dem Herzog unsere verwandtschaftlichen Beziehungen dargelegt und ihn gebeten, uns mit ein wenig Geld zu unterstützen. Für einen Arzt, Medizin … jedes bisschen hätte geholfen.“
    „Sie sind zu Fuß nach Parford Manor gelaufen? Wie weit war das denn?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Zwanzig Meilen. Das geht schon.“
    „Und wie … wie jung waren Sie damals?“
    „Vierzehn.“
    „Parford hat Ihnen keine Unterstützung angeboten.“
    „Nein. Er hat mich ausgelacht und gesagt, je weniger Turners es auf dieser Welt gäbe, desto glücklicher würde ihn das machen. Dann hat er mir ein Sixpencestück gegeben, damit ich ein Bad nehmen kann. Und so bin ich nach Hause zurückgekehrt. Während der nächsten Woche musste ich zusehen, wie meine Schwester dahinsiechte. Als sie tot und in einem Armengrab beigesetzt war, habe ich mir geschworen, nie wieder hilflos zu sein. Ich würde nie für das Wohl meiner Brüder betteln müssen.“
    Sie beobachtete ihn mit zusammengepressten Lippen.
    „Und welche Verbindung besteht zwischen Parford und Ihnen ?“ Er tat noch einen Schritt auf sie zu.
    Ihre Augen weiteten sich, doch sie blieb stehen. Ihre Miene verfinsterte sich. „Die Duchess“, sagte sie schnell. „An manchen Tagen kann ich es nicht ertragen. Wenn er nur irgendeinen Begriff davon hätte, was er ihr angetan hat, wenn er irgendeine Spur von Trauer über ihren Tod zeigen würde, könnte ich es vielleicht aushalten. Aber … seit seiner Krankheit ist er so … selbstsüchtig geworden. So anders. Vorhin konnte ich es einfach nicht mehr ertragen, dass er keinen Finger rühren will, um denen zu helfen, gegen die er sich so versündigt hat.“ Ihre Stimme bebte, und sie sah zu ihm auf. „Ich will nicht wie er sein.“ Sie klang hart. „Ich will nicht zu den Menschen gehören, die ihre Liebsten im Stich lassen, nur weil es gerade nützlich oder amüsant ist.“
    Ash verstand sie immer noch nicht ganz. Doch durch ihre gewagte kleine Ansprache war ihm eines deutlicher geworden. „Wer war er?“
    „Wer war wer?“ Sie wirkte misstrauisch und überdreht, wie ein Blechspielzeug, das zu stark aufgezogen worden war.
    „Wer war es, der sich gegen Sie versündigt hat?“
    Da sah sie ihm in die Augen, und die ganze misstrauische Anspannung löste sich in Traurigkeit auf. „Wer war es nicht?“
    „Ich jedenfalls nicht, das steht verdammt fest.“
    Sie öffnete den Mund. Einen Augenblick glaubte er schon, sie wolle ihm widersprechen. Stattdessen schüttelte sie den Kopf. Störrisch hob sie das Kinn. „Wenn Sie es unbedingt wissen müssen“, sagte sie in kühlem Ton, „es war mein Verlobter.“
    Das Blut gefror ihm in den Adern. Als er nun sprach, schienen seine Worte von weither zu kommen. „Sie haben einen Verlobten.“
    „Jetzt nicht mehr.“
    Erleichtert begann er weiterzuatmen.
    „Wir haben uns verlobt, als ich neunzehn war. Die Verlobung hat mehrere Jahre gewährt.“
    „Ist das nicht recht lang für eine Verlobung?“
    „Für einen Mann, der nicht heiraten möchte, ist es gerade lang genug.“
    Er hätte sie gern berührt, ihr über den Rücken gestrichen, bis wieder ein warmer Glanz in ihren Augen stand. „Ist es ungezogen von mir, wenn ich zugebe, mich darüber zu freuen, dass Sie die Verlobung gelöst haben?“
    „Nicht ungezogen. Nur … stimmt es so nicht. Vor einem Jahr hat er mich besucht, und ich wollte eine Entscheidung erzwingen, um zu sehen, ob er wirklich gedachte, mich zu heiraten. Ich habe ihn das nicht zum ersten Mal gefragt. Nur noch nie so nachdrücklich.“
    „Und er hat zugegeben, dass er nicht die geringste Absicht hatte, Sie zu heiraten.“
    „Wieder falsch, Mr Turner. Er hat darauf bestanden, er wolle mich heiraten, aber erst, wenn er so weit sei. Er war gern bereit, mir einen Beweis seiner guten Absichten zu liefern.“ In ihrer Stimme lag bittere Verachtung.
    „Dieser

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