Historical Gold Band 251
bei dir sicher? Und sosehr er sich auch danach sehnte, sie in die Arme zu schließen und festzuhalten, gab es auf diese Frage doch nur eine Antwort: ja, mein Liebling. Sosehr er sich danach sehnte, ihren reizvollen Körper unter sich zu spüren und ihren feuchten Schoß zu erkunden, noch wichtiger war ihm, dass sie ihm vertraute, sich bei ihm sicher fühlte. Es war, als sähe sie ihn zum ersten Mal. Als wäre er bisher in Nebel gehüllt gewesen, sodass sie erst jetzt in der Lage war, seine Züge zu erkennen.
Mit ihren zögerlichen Liebkosungen entdeckte sie ihn. Dennoch, mit Verführung hatte das nichts zu tun. Ganz und gar nichts.
Aber verdammt, für ihn fühlte es sich trotzdem so an. Sie kam noch näher – sodass ihre Röcke seine Hose streiften, so nah, dass er sie in Sekundenschnelle in die Arme hätte schließen können. Ihm stand ein großer Vorrat an Geduld zur Verfügung. Doch daneben regte sich ein tieferes Gefühl. Er begehrte sie. Er wollte nicht nur diese zittrige Erkundung. Er wollte auch mehr, als ihren Körper in einer leidenschaftlichen Umarmung zu spüren, wollte mehr als die Gewissheit ihrer körperlichen Kapitulation. Er wollte sie ganz und gar besitzen – von ihrer glühenden Treue bis hin zu der wachsamen Stärke, die sich, dessen war er überzeugt, in ihrem Inneren verbarg.
Sie schob die Hände zu seinen Schultern. Seinen Rock hatte er schon vor einiger Zeit abgelegt, und nun konnte er die Wärme ihrer Berührung durch die Satinweste spüren. Der Druck auf seine Schultern verstärkte sich, als sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Sie lehnte sich an ihn, ihre Brüste glitten an seinem Oberkörper entlang, als sie ihm die Arme um den Hals legte. Ihre Lippen fühlten sich an wie ein Flattern an seinem Kinn, an seiner Wange. Er senkte den Kopf, teilte jeden zitternden Atemzug mit ihr. Wenn sie sich noch ein wenig an ihn presste, würde sie erfahren, wie sehr er sie begehrte. Seine Männlichkeit drängte ihr entgegen.
Und sie begehrte ihn auch. Alle Anzeichen sprachen dafür – die Röte auf ihren Wangen, ihr unregelmäßiger Atem. Wie ihr Körper gegen seinen schwankte.
Ihre Lippen fanden die seinen, und köstliche Leidenschaft durchzuckte ihn. Endlich. Endlos. Das war es, worauf er all die Zeit gewartet hatte. Keine erzwungene Umarmung, keine Überrumpelung in dunkler Nacht. Sondern ein Geschenk, aus freien Stücken gegeben. Das er für immer in einem Winkel seiner Seele aufbewahren würde.
Verdammt. Er hätte sie jetzt so gern an sich gerissen und ihr genau gezeigt, dass er alles andere als langweilig war. Er presste die Hände an die Seiten.
Sie ließ sich auf die Füße zurücksinken und sah zu ihm auf.
Sie war verletzt worden – schlimm verletzt. So schlimm, dass dies vielleicht das erste Mal war, dass sie diese Erinnerung hervorgekramt und ausgeschüttelt hatte. Danach fühlte sie sich nun hilflos, noch verletzlicher. Ash kannte diese Gefühle und hasste sie. Er wusste auch, wie man dieses Gefühl der Ohnmacht vertrieb: indem man versprach, dass so etwas nie wieder vorkäme und diesen Worten dann auch Taten folgen lassen würde. Sie hatte ihm einen Kuss geschenkt. Er konnte ihr nun ebenfalls ein Geschenk machen.
Er streckte die Hand aus und tippte sie auf die Nase. „Du hast mir einmal gesagt, dass ich ebenso freundlich wie skrupellos sei. Nun, meine Süße, wie würde es dir gefallen, wenn ich dir zeigte, was mit Männern passiert, die dich langweilen? Soll ich ihn für dich vernichten?“
Sie riss die Augen auf. „Sie … du weißt noch nicht mal seinen Namen!“
„Wirklich?“ Er warf ihr einen verschmitzten Blick zu. „Eine Jahre dauernde Verlobung, in jungen Jahren geschlossen und geheim gehalten, du konntest ihn nicht zur Sache bringen. Ein Gentleman , sagst du. Wie viele Gentlemen hast du wohl hier auf Parford Manor kennengelernt?“
Verwirrt blinzelte sie ihn an. Vielleicht war ihr nicht klar gewesen, wie viel sie ihm offenbart hatte. Es passte alles zusammen. Was für ein Mann würde eine Frau wohl so schäbig behandeln? Dann die Heimlichtuerei, die Bereitschaft, Versprechungen zu machen, nur um bei Margaret zum Zug zu kommen. All diese Fakten wiesen in ein- und dieselbe Richtung.
„Oh, ich kann mir schon vorstellen, wer dein unglückseliger Verlobte gewesen ist. Es muss sich dabei entweder um Richard oder um Edmund Dalrymple gehandelt haben.“
Sie riss den Mund auf und trat einen Schritt zurück. „Nein“, sagte sie. „O nein.“
„O doch“,
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