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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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was in jedem einzelnen steht?“, wollte sie wissen.
    „Ja, sie sind Teil meines Erbes.“
    „Damit kenne ich mich auch recht gut aus.“ Bethanys Tonfall wurde weich. „Ich meine, mit einem Erbe.“
    „Segeln?“
    Sie nickte. „Solange es sich zurückverfolgen lässt, sind die Lamberts schon Seefahrer gewesen.“
    „Und nun ist nur noch Ihr Großvater übrig, um das Erbe fortzuführen.“
    „Wieso nimmt eigentlich jeder an, dass nur Söhne eine Tradition fortführen können?“, widersprach Bethany heftig.
    Lächelte er etwa? Wenn ja, so war der Moment vorbei, sowie er sich vorbeugte und sie aufmerksam ansah. „Weil das immer schon so gewesen ist, Miss Lambert.“
    „Ja, ja.“ Bethany machte eine wegwerfende Handbewegung. „Es waren immer Männer, die solche Dinge bestimmten. Dadurch können sie stets sowohl ihre Interessen als auch ihre Autorität wahren. Wenn ich England regieren würde …“
    Entsetzt hielt sie inne, als ihr klar wurde, was sie soeben getan hatte. Sie hatte den Earl of Alsmeeth gemaßregelt. Hastig wandte sie sich ab, damit er nicht die verräterische Röte sah, die ihr in die Wangen gestiegen war. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich hinausgehe und mich ein wenig umsehe?“
    „Nein, durchaus nicht“, erwiderte er und sah ihr nach, bis sie die Tür hinter sich zugezogen hatte. Dann stand er auf und ging zu einem der Fenster, von denen aus er einen Überblick über die Gartenanlagen hatte.
    Er brauchte nicht lange zu warten, bis er Bethany durch den Rosengarten schlendern sah. Hier und da blieb sie stehen, umschloss eine zarte Blüte mit den Händen und neigte den Kopf, um den Duft einzuatmen. Sie sprach einen der Gärtner an und verwickelte ihn in eine angeregte Unterhaltung. Innerhalb kürzester Zeit führte der alte Mann sie zu einem der Springbrunnen, wo er Bethany auf die wunderschöne Aussicht aufmerksam machte.
    Es klopfte an der Tür, und nachdem Kane „Herein“ gerufen hatte, betrat Huntley die Bibliothek.
    „Mylord, Mistress Dove möchte wissen, ob unser Gast auch zu Mittag anwesend sein wird.“
    „Ja, Huntley. Miss Lambert wird wahrscheinlich bis Sonnenuntergang bei uns bleiben.“
    „Sehr wohl, Mylord.“
    „Ach, Huntley?“, hielt Kane ihn zurück, als sich der Butler mit einer Verneigung zur Tür wandte. „Hat Miss Lambert auf dem Weg hierher irgendetwas zu dir gesagt?“
    „Nein, Sir. Sie fragte mich lediglich, ob Mylord wohl gebrechlich seien.“
    „Gebrechlich?“
    „Ja, die junge Dame scheint diesen Eindruck gewonnen zu haben, weil Sie niemals Ihren Platz am Schreibtisch verlassen, Mylord.“
    „So, so, gebrechlich.“ Kane kehrte dem Butler den Rücken zu. „Danke, Huntley, das ist im Moment alles.“
    Als er wieder allein war, stellte sich Kane erneut ans Fenster. Es dauerte eine Weile, bis er Bethany entdeckte. Sie ging neben dem alten Gärtner, die Arme voll mit Blumen.
    Kurz darauf hörte der Earl ihre Schritte draußen auf dem Gang, und schnell setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch. Im nächsten Moment wurde die Tür ungestüm aufgestoßen, und Bethany kam herein.
    „Schauen Sie nur, was Quinlan mir gegeben hat“, rief sie aus und legte einen großen Strauß Rosen auf dem Tischchen neben Kanes Schreibtisch ab.
    „Quinlan?“
    „Ja, Ihr Gärtner. Was für ein reizender alter Mann. Sein Vater war ein Matrose aus Irland, der eine cornische Schönheit kennenlernte und ihretwegen hierblieb. Er kehrte niemals mehr in seine Heimat zurück. Quinlan ist das jüngste von zwölf Kindern und seit seinem achten Lebensjahr hier in Penhollow Abbey. Sein Vater brachte ihn her, und er ist zeit seines Lebens hiergeblieben. Sehen Sie nur die Rosen, die er in Ihrem Garten zum Wachsen und Gedeihen bringt. Quinlan sagt, es sind alles Ableger von den Rosen, die Ihre Mutter ursprünglich aus London mitgebracht hat. Ihr Vater, Mylord, hat Ihre Mutter oft mit der Bemerkung geärgert, die Blumen könnten hier in diesem rauen Klima nicht überleben. Aber sie haben nicht nur überlebt, sondern sind auch immer schöner und prachtvoller geworden.“ Bethany schwieg, um Luft zu holen.
    In diesem Augenblick eilte ein Dienstmädchen herein und brachte mehrere silberne Vasen. Das Mädchen warf einen Blick auf Kane, der die Stirn runzelte, und sah sodann zu Boden.
    „Danke, Petula“, sagte Bethany herzlich und nahm dem Mädchen die Vasen ab, das daraufhin fluchtartig den Raum verließ. „Die arme Petula“, merkte Bethany an und fuhr fort: „Sie ist erst elf Jahre alt

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