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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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ich verstehe.“ Bethany setzte ihre Tasse ab. „Ich dachte, ich könnte, wenn Sie heute wieder an Ihren Büchern arbeiten müssen, einmal die Ruinen erkunden, die ich in der Ferne gesehen habe. Sie haben hoffentlich nichts dagegen?“
    „Nein, keine Einwände. Wenn Sie noch irgendetwas brauchen oder wünschen, wenden Sie sich an Huntley oder meine Haushälterin.“ Er wandte sich ab und ging zurück zu seinem Platz hinter dem Schreibtisch.
    Bethany erkannte, dass sie für den Moment entlassen war. Seufzend durchquerte sie den Raum und öffnete die Tür. Im Hinausgehen warf sie noch einen Blick zurück und sah, dass Kane Preston den Kopf bereits wieder tief über die Zahlenreihen gebeugt hatte. Storm lag zu seinen Füßen.
    Huntley trat nach kurzem Anklopfen in die Bibliothek. Er schien seine übliche Gelassenheit verloren zu haben, wirkte vielmehr konsterniert und aufgebracht. „Mylord“, sagte er, „Mistress Dove teilte mir soeben mit, dass Miss Lambert wünscht, für das Mittagsmahl den Tisch im Garten zu decken. Ich habe ihr bereits gesagt, dass dieser Wunsch bei Ihnen sicherlich nicht auf Zustimmung stoßen wird.“
    „Mittagessen im Garten?“ Kane runzelte unwillig die Stirn und dachte lange nach. Zur Überraschung seines Butlers, die sich dieser natürlich nicht anmerken ließ, nickte er schließlich. „Ich denke, ich kann mich mit dem Gedanken anfreunden.“
    „Sehr wohl, Mylord. Ich werde Mistress Dove entsprechende Anweisungen geben.“
    Nachdem Huntley sich entfernt hatte, lehnte sich Kane in seinem Schreibtischsessel zurück. An seiner Miene hätte niemand erkennen können, welche Gedanken sich hinter seiner Stirn förmlich überschlugen. Nach einer Weile stand er entschlossen auf und begab sich nach unten, dicht gefolgt von seinem Hund.
    Bethany hatte in der großen Eingangshalle anscheinend schon auf ihn gewartet. „Ich freue mich so, dass Sie Ihre Zustimmung gegeben haben, das Mittagsmahl im Garten einzunehmen“, erklärte sie. „Ich konnte den Gedanken, an einem solch wunderbaren Tag an dem langen Tisch in dem riesigen, dunklen Speisesaal zu sitzen, einfach nicht ertragen.“
    „Ich verstehe, Miss Lambert. Ich habe Mistress Dove gebeten, heute etwas zuzubereiten, von dem Sie schlichtweg überwältigt sein werden.“ Er hielt ihr die Tür auf und ließ ihr den Vortritt. Nebeneinandergehend schlugen sie den Weg zu den Gartenanlagen ein.
    Bethany war freudig überrascht. „Und? Werde ich beeindruckt sein?“
    „Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Seit meiner Ankunft hatten wir noch keinerlei Gäste hier in Penhollow Abbey. Sie sind der erste Besuch hier. Daher nehme ich an, dass meine gute alte Haushälterin sich sozusagen überschlagen wird für Sie.“
    Bethany dachte an die Unmengen von Gerichten und Nahrungsmitteln, die am Tag zuvor aufgetischt worden waren. „Dann hoffe ich inständig“, sagte sie aus diesen Überlegungen heraus, „dass Sie auch die Arbeiter einladen, die in den Wäldern arbeiten, damit sie mir helfen, all die Köstlichkeiten zu verzehren.“
    Er lachte leise vor sich hin, und sein Lachen klang so tief und warm, dass Bethany ihn eine Weile einfach nur anschauen konnte.
    „Mir scheint, Miss Lambert, Sie verkörpern genau das, was in Penhollow Abbey viel zu lange gefehlt hat.“ Er lachte noch immer verhalten.
    „Bin ich deshalb hier?“, wollte sie wissen.
    Kanes Miene wirkte schlagartig wieder so verschlossen wie zuvor. „Sie sind hier, weil ich es wünsche.“
    „Bekommen Sie immer alles, was Sie sich wünschen, Mylord?“
    „Haben Sie es denn noch nicht gehört, werte Dame?“ Seine Stimme troff vor Ironie. „Ich bin ein verwöhnter, auf Federn gebetteter, steinreicher Mann. Ich brauche einen Wunsch nur zu äußern, und schon wird er mir erfüllt.“
    „Und warum gibt es keine Gäste hier?“
    „Weil der Herr über diesen Besitz niemanden kannte, den er hätte unterhalten wollen. Bis jetzt zumindest.“
    „Aber wir haben doch lediglich eine geschäftliche Vereinbarung, nicht wahr?“, wollte Bethany wissen.
    „Ja. Selbstverständlich.“ Seine Miene war undurchdringlich.
    Inzwischen waren sie fast beim Rosengarten angelangt. Bethany nahm ihr Tuch ab und legte es sich über den Arm. „Es gibt nur wenige Tage, die so wunderschön sind wie der heutige“, sagte sie nachdenklich. „Vielleicht kommen sie einem deshalb wie ein besonderes, seltenes Geschenk vor.“
    „Genauso sehe ich das auch. Haben Sie sich jemals Gedanken gemacht über Menschen,

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