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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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hatte. Mit seinen Küssen brachte er ihr Blut in Wallung und reizte ihre Sinne, bis sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte.
    Bethany brauchte nur die Augen zu schließen, schon wurde sie von ihren Gefühlen überwältigt. Doch diese Empfindungen waren völlig unangebracht. Sie wurde jetzt schließlich von einem anderen Mann umworben. Es war nicht richtig, dass sie dem Earl of Alsmeeth vortäuschte, ihr Herz sei noch frei.
    Kane Preston hatte sie für den nächsten Tag nach Penhollow Abbey eingeladen, dazu Winifred Mellon als Anstandsdame. Die alte Kinderfrau war entzückt gewesen ob dieses Verhaltens. Ihre Wertschätzung für Kane Preston steigerte sich ins schier Unermessliche.
    Bethany stieß einen tiefen Seufzer aus. Gleich morgen würde sie dem Earl von dem Lord der Nacht erzählen, auch wenn sie damit seinen Zorn weckte. Aber das erschien ihr immer noch erträglicher, als durch ihr fortgesetztes Schweigen Kane Preston gegenüber unehrlich zu sein.

9. KAPITEL
    „Willst du das wirklich anziehen, Bethany?“ Miss Mellon betrachtete missbilligend den schlichten dunkelblauen Wollrock und das gleichermaßen schmucklose weiße Hemd, das Bethany gerade bis zum Hals zuknöpfte. „Meinst du nicht, der Earl hätte seine Freude daran, dich in einer etwas ansprechenderen Aufmachung zu sehen?“
    „Wahrscheinlich wird er keinerlei Notiz von meiner Kleidung nehmen, Winnie“, entgegnete Bethany. „Wenn der heutige Tag so wird wie die anderen, die ich in Penhollow Abbey verbracht habe, wird er die meiste Zeit über seinen Büchern verbringen. Die endlosen Zahlenreihen scheinen das Einzige zu sein, wofür er sich wirklich interessiert.“
    „Ach was“, widersprach Winnie resolut. „Wenn es tatsächlich so wäre, hätte er wohl kaum bei deinem Großvater um die Erlaubnis gebeten, dich offiziell umwerben zu dürfen.“ Mit innerer Befriedigung sah die alte Kinderfrau, dass sich Bethanys Wangen mit einer leisen, verräterischen Röte überzogen. Da hatte sie wohl mit ihrer Bemerkung ins Schwarze getroffen!
    Bethany hatte eine unruhige Nacht hinter sich. Sie wusste immer noch nicht, wie sie dem Earl of Alsmeeth von ihrer Liebe zu dem Wegelagerer erzählen sollte. Einerseits war sie der Meinung, ihm gegenüber zu absoluter Ehrlichkeit verpflichtet zu sein. Andererseits befürchtete sie jedoch, dass ein Geständnis ihrerseits ihn derart aufbringen könnte, dass er die Verbindung sofort lösen würde. Und damit würde sie, Bethany, Schande über ihre Familie bringen.
    Doch je länger sie darüber nachgrübelte, desto sicherer wurde sie, dass sie trotz aller möglicherweise drohenden Folgen ehrlich bleiben musste.
    Ihre Gedanken wurden vom Geräusch klappernder Hufe und dem Rollen von Wagenrädern unterbrochen.
    „Zu spät“, seufzte Winnie. „Aber lege wenigstens einen hübschen Schal um die Schultern. Und trage einen kleidsamen Hut.“
    Als sie kurz darauf in Kane Prestons Kutsche saßen, war Winnie so unzufrieden wie zuvor mit Bethanys Aufmachung. Diese hatte nämlich gänzlich auf eine Kopfbedeckung verzichtet, und das helle Schultertuch verstärkte eher noch den Eindruck, dass Bethany das Wort Eitelkeit völlig fremd war. Ja, es schien so, als würde sie alles tun, um möglichst unauffällig zu bleiben.
    In Penhollow Abbey wurden Bethany und Winnie von der wie immer aufgeregt wirkenden Mistress Dove in Empfang genommen. „Seine Lordschaft lässt sich entschuldigen“, erklärte sie. „Sein Vetter ist überraschend zu Besuch gekommen, und er bittet Sie, es sich im Salon bequem zu machen. Soll ich Ihnen einen Tee bringen?“
    „Das wäre schön“, nahm Bethany das Angebot freundlich an und folgte ihrer ehemaligen Kinderfrau ins Haus.
    Auf dem Weg zum Salon hörten sie Schritte auf der Treppe. Oswald Preston kam herunter und ging auf die Frauen zu. Die Hand noch auf dem Treppengeländer, sagte er überrascht: „Miss Lambert? Sind Sie es wirklich?“
    „Ja.“ Sie lächelte. „Bethany Lambert. Und das ist meine alte Kinderfrau und gute Freundin Miss Winifred Mellon.“
    Oswald nahm kaum Notiz von der älteren Frau, sondern schien nur Augen für Bethany zu haben. „Sind Sie auch hier, um zu betteln, Miss Lambert?“
    „Betteln?“ Verständnislos schüttelte sie den Kopf. „Tut mir leid, aber ich verstehe Ihre Frage nicht.“ Sie schaute nach oben, wo Kane auf dem obersten Treppenabsatz stand und schweigend das Geschehen beobachtete.
    Sein Vetter folgte Bethanys Blickrichtung. „Ja, mein werter Vetter hat

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